Handball Werder Bremen knipst den Trierer Miezen das Licht aus

BREMEN · Handball: Nach 27:29 im Kellerduell hat die MJC bereits sieben Punkte Rückstand aufs rettende Ufer.

(BP) Manchmal, und speziell dann, wenn es überhaupt nicht läuft, hat sich scheinbar die ganze Welt gegen dich verschworen. Diese Erfahrung haben die Trierer Miezen in den letzten Minuten des „Vier-Punkte-Spiels“ der 2. Frauen-Handball-Bundesliga am Samstagabend bei Werder Bremen gemacht. Die MJC hat den zwischenzeitlich deutlichen Rückstand gerade auf zwei Tore verkürzt und ist im Angriff, da geht plötzlich das Licht in der Halle aus. „Jemand muss den Schalter ausgeknipst haben, das passiert ja nicht von alleine“, ist Miezen-Trainerin Elena Vereschako sauer. Der Schwung der Miezen war dahin, Bremen konnte sich sammeln – und wehrte den Ansturm des Tabellenletzten ab. Kurz darauf erhält Werder einen Strafwurf – und lässt sich viel Zeit. Trotz heftiger Proteste der Trierer Bank stoppen die Schiedsrichter nicht die Uhr. „Und diese Zeit hat uns am Ende natürlich gefehlt“, sagt Vereschako.

Es waren zwei kleine Puzzlestücke, die letztendlich zum 27:29 (11:15) führten, der neunten Niederlage in Serie für die Miezen. Und einer, die in der Endabrechnung eine bedeutsame Rolle spielen könnte. Weil Sachsen Zwickau 25:24 gegen Kirchhof gewann, liegen die Sachsen mit 15:29 Punkten als Viertletzter bereits sieben Zähler vor der MJC (8:36). Bremen hat als Drittletzter nun fünf Punkte Vorsprung auf die Miezen. Und drei Mannschaften steigen in die 3. Liga ab.

Vier der letzten fünf Partien verlor die MJC mit einer Differenz zwischen einem und vier Toren – und alle diese Partien, inklusive der in Bremen, haben gezeigt, dass die Miezen jeweils nahe dran waren an den Punkten, am Ende aber die Hallen stets mit leeren Händen verließ. „Es war wieder dasselbe Problem: In den entscheidenden Momenten leisten wir uns Ballverluste, technische Fehler oder Fehlwürfe“, sagte Vereschako: „Die Abwehr hat wie in den vergangenen Wochen wieder gut gestanden, aber wir machen aus dieser starken Deckung einfach zu wenig im Angriff. Da fehlt uns einfach die Qualität im Abschluss.“

Nicht einmal das überraschende Comeback der Ex-Nationalspielerin Franzi Garcia-Almendaris konnte den Miezen im Abstiegskampf helfen. Die 35-Jährige stand als Spielmacherin in ihrem ersten Zweitligaspiel seit 2015 fast 40 Minuten auf dem Feld.

Beim 2:5 nach nur neun Minuten hatte Vereschako bereits ihre erste Auszeit genommen. Die Triererinnen spielten danach zwar besser, näher als auf zwei Treffer kamen sie aber nie mehr heran. Mit zwei Toren kurz vor der Pause setzte sich Bremen zum Seitenwechsel auf 15:11 ab. Mitte der zweiten Hälfte durften die Miezen nach einem Doppelschlag der am Samstag herausragenden Vesna Tolic (zehn Tore) zum 16:19 noch auf die Wende hoffen, aber dann versetzte Werder der MJC den endgültigen K.o.: Binnen sechs Minuten setzte sich Bremen auf 25:19 ab. Trier gab sich zwar bis zum Schluss nicht auf, aber die Aufholjagd kam zu spät, oder wurde durch Dunkelheit und Schiedsrichter ausgebremst.

So langsam kann nur noch ein Wunder die Miezen retten. Acht Partien stehen noch aus, am Samstag (Anwurf 18 Uhr) gastieren die Füchse aus Berlin in der Arena.

DJK/MJC Trier: Baranowska, Eckelt – Garcia-Almendaris, Petrovska, Sattler, Ilciukaite, Houben (7/6), Czanik (3), Tolic (10/3), Szabo (2), Zrnec (3), Varga (2) – Beste Werferin Bremen: Neßlage (7/1)

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