Handball Miezen geben wieder einmal ein Spiel aus der Hand

Trier · Die Trierer Handball-Miezen taumeln immer mehr dem Abstieg entgegen: Der Tabellenletzte der 2. Frauen-Bundesliga gab zum wiederholten Mal ein Spiel aus der Hand. Am Samstagmittag riss nach einer 13:9-Führung gegen den VfL Waiblingen der Faden, am Ende stand eine völlig unnötige 22:25-Niederlage.

Miezen geben wieder einmal ein Spiel aus der Hand
Foto: MJC

Gegen wen wollen die Miezen noch gewinnen? Am Samstagmittag war die DJK/MJC Trier gegen einen über lange Zeit ganz schwachen VfL Waiblingen für 45 Minuten die klar bessere Mannschaft, dennoch stand am Ende mit dem 22:25 die siebte Niederlage in Folge.

„Uns hat die Cleverness gefehlt, und wir haben wieder einmal erfahren müssen, dass ein Spiel 60 Minuten dauert. Wieder einmal haben uns zehn schwarze Minuten um die möglichen Punkte gebracht“, sagte die sichtlich enttäuschte Trainerin Elena Vereschako, die nach der Partie ihre Spielerinnen reihum trösten musste.

Die von Vereschako angedrohten „disziplinarischen Maßnahmen“ (der TV berichtete) fanden indes nicht statt, auf Bitte der Mannschaft musste keine Spielerin auf der Tribüne Platz nehmen. Da aber dreifache Unterstützung aus der spielfreien zweiten Mannschaft – Nele Greinert, Hannah Braun und überraschend Katrin Irsch – an Bord war, kam es erstmals in dieser Saison zur Tatsache, dass die MJC mehr Spielerinnen als der Gegner auf dem Spielberichtsbogen eingetragen hatte. Und so war der Tabellenletzte vor der Pause zumindest ebenbürtig mit dem Sechsten der 2. Liga, wenn nicht sogar besser.

Dank einer starken Torfrau Melanie Eckelt (neun Paraden in Hälfte eins, 14 insgesamt) sowie den deutlich verbesserten Dovile Ilciukaite und Dora Simon-Varga glich Trier beim 4:4 aus, ging dann sogar mehrfach in Führung – unter anderem durch einen Eckelt-Treffer ins leere Waiblinger Tor. Beim 10:7 (26.) betrug der Vorsprung erstmals drei Treffer, zur Pause hieß es immer noch 10:8, je drei Treffer gingen bis dahin auf das Konto von Ilciukaite und Simon-Varga

Die 260 Fans in der Arena staunten dann nicht schlecht, als die MJC auch nach dem Seitenwechsel die gleiche Konsequenz in der Abwehr und Effektivität im Angriff an den Tag legte und sich bis Minute 36 auf 13:9 absetzte – und danach sogar die Chance zu einer frühzeitigen Entscheidung hatten.

Bis zum 15:12 änderte sich nichts, aber dann: Waiblingen erzielt in fünf Minuten fünf Treffer in Folge, Trier leistet sich einen Fehler nach dem anderen, wird nervös und unkonzentriert. Ballverluste, hektische Abschlüsse, technische Fehler – und da war die Partie den zuvor souveränen Miezen aus der Hand geglitten, auch weil Linsey Houben nach der dritten Zeitstrafe in der 48. Minute Rot erhielt. „Sie hat uns in der Schlussphase in der Abwehr gefehlt“, sagte Vereschako.

Waiblingen nutzte jeden dieser Ballgewinne konsequent durch Gegenstoßtreffer aus, setzte sich zum Abschluss einer 11:3-Serie innerhalb von 18 Minuten auf 20:16 ab. Immerhin gaben sich die Triererinnen nicht auf, kämpften sich auf 19:21 heran, aber die Aufholjagd kam wieder einmal zu spät. Da konnten nicht einmal die insgesamt neun Tore der überragenden Simon-Varga etwas dran ändern. Zudem rächten sich die beiden bereits zu Beginn verworfenen Siebenmeter.

DJK/MJC Trier: Eckelt, Baranowska – Greinert, Petrovska, Sattler, Braun (1), Ilciukaite (3), Irsch (1), Houben (1), Czanik, Tolic (1/1), Szabo (4), Zrnec (1), Simon-Varga (9) – Beste Werferin Waiblingen: Hagen (5)

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