Basketball „Eine miserable Vorstellung“ - Chefs der Trierer nehmen Stellung zur Niederlage

Trier · Nach der 62:108-Klatsche in Hamburg äußern sich Geschäftsführer und Trainer der Trierer Römerstrom Gladiators. Beide verbindet eine Forderung.

 „Wir sind momentan kein Topteam“: Gladiators-Trainer Christian Held.

„Wir sind momentan kein Topteam“: Gladiators-Trainer Christian Held.

Foto: Sebastian J. Schwarz/sjs / Sebastian J. Schwarz

Achim Schmitz kommt direkt zum Punkt: „Das war eine miserable Vorstellung. So etwas habe ich noch nicht erlebt bei den Gladiators. Es war schon blamabel.“ 62:108 (33:50) – mit 46 Punkten-Unterschied sind die Römerstrom Gladiators Trier am Mittwochabend beim Tabellenzweiten Hamburg Towers untergegangen. Nie hat ein Gladiators-Team in der ProA höher verloren. Triers Geschäftsführer Achim Schmitz ist auch am Tag danach  noch bedient: „Bis auf Johannes Joos hat niemand bei uns zweistellig gepunktet. Das heißt im Umkehrschluss: Bis auf Johannes waren alle unserer Leistungsträger eine Voll-Katastrophe.“

Schmitz, der sonst bei jedem Auswärtsspiel seiner Gladiatoren dabei ist, konnte am Mittwochabend aus beruflichen Gründen nicht mit an die Elbe reisen, schaute sich die Liveübertragung im Internet an: „Ich war froh, dass ich  mir das nicht vor Ort angetan habe.“ Er könne sich bei den Trierer Fans, die den Weg nach Hamburg angetreten hätten, nur entschuldigen. „Wir werden das aufarbeiten, auch in Einzelgespräche gehen, denn das geht so nicht.“ Für das Heimspiel gegen Paderborn am Sonntag fordert der Geschäftsführer: „Es ist Wiedergutmachung angesagt, da will ich was sehen.“

So sieht es auch Trainer Christian Held. Der 30-Jährige betont am Donnerstagmittag: „Wir müssen die Niederlage aufarbeiten und am Sonntag ganz anders rauskommen.“ Vor gut 3000 Zuschauern kommt sein Team am Mittwochabend in Hamburg ganz schlecht raus, läuft von Beginn an nur hinterher – 3:19 heißt es nach sechs Spielminuten. Zwar wird es in den Anfangsminuten des zweiten Viertels besser – Trier kommt zwischenzeitlich auf fünf Zähler ran (25:30) – doch es ist nur ein kurzes Aufflackern.

Der Rest des Spiels ist schnell erzählt: Hamburg – das sich als ganz heißer Aufstiegskandidat präsentiert, hervorragenden Teambasketball spielt und es den Gästen richtig schwermacht – ist vollkommen überlegen. Trier chancenlos. Die Zahlen sagen alles: 23:48 Rebounds, 16 Trierer Ballverluste, 35 Prozent Trefferquote aus dem Feld.  „Einige Spieler müssen hinterfragen,  wie sie an das Spiel herangegangen sind“, fordert Triers Trainer. „Wir hatten mehrere Führungsspieler, die nicht auf dem Level waren, auf dem wir sie brauchen.“

Hamburg dagegen habe gezeigt, dass es ein echtes Topteam sei. „Wenn man sich ansieht, gegen wen wir unter anderem verloren haben: Hamburg, Chemnitz, Heidelberg – das sind die Topteams der Liga. Wir gehören im Moment nicht dazu. Das muss man so ehrlich sagen.“ Vielleicht, so hofft der Trainer, sei die Pleite in Hamburg so etwas wie eine „erdende Niederlage“ gewesen.

In den Partien bis zur Weihnachtspause gelte es nun zu beweisen, dass Trier zu der Gruppe an Mannschaften gehöre, die direkt hinter den absoluten Spitzenteams aus Chemnitz und Hamburg stehe. Held betont: „Es ist nicht so, dass wir nun alles über Bord werfen werden, was uns in den vergangenen Wochen erfolgreich gemacht hat.“ Dennoch kündigt er an: „Wir werden unsere erste Fünf verändern.“ Wie genau das aussehen soll, will der 30-Jährige noch nicht verraten. „Das wird man dann sehen.“

Am Donnerstag hat er seinem Team erst mal freigegeben. „Nach den vielen Auswärtsreisen war das ohnehin geplant. Obwohl ich nach Mittwochabend glaube, dass es noch wichtiger ist, den Kopf jetzt mal freizubekommen.“

Immerhin: Etwas Positives bleibt nach der Klatsche an der Elbe dann doch noch. Johannes Joos zeigte nach seinen ausgeheilten Außenbandrissen eine gute Vorstellung. Seine 21 Punkte können sich sehen lassen. Der 23-Jährige ist auf dem Weg zu alter Form.

Trotz der bitteren Pleite steht Trier mit sieben Siegen aus elf Spielen deutlich besser da als in der vergangenen Spielzeit. Da hatten die Gladiatoren nach elf Partien lediglich vier Erfolge auf dem Konto.

Statistik

Punkte Trier: Lewis 5, Smit 0, Bucknor 9, Hennen 2, Schmikale 1, Dietz 2, Schmitz 9, Grün 9, Buntic 0, Gloger 4, Joos 21 - Viertelstände: 14:28/33:50/43:76/62:108 – Zuschauer: 3400

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