Religion … dass die Welt hält

Für Sie“, so sagt ein Maurer, „bin ich vielleicht nur ein einfacher Maurer. Doch ich weiß von jedem Stein, wie er sitzen muss, damit er hält, und wenn irgendwann keiner mehr an meine Arbeit denkt, weiß ich immer noch, dass ich ein kleines Stück dazu beigetragen habe, dass die Welt hält.“

 Rudolf Halffmann

Rudolf Halffmann

Foto: TV/privat

Dass die Welt hält. Wer trägt alles dazu bei, dass meine kleine Welt hält? Wie selbstverständlich hole ich morgens die Zeitung aus dem Briefkasten, genieße mein Essen, und erst wenn die Müllabfuhr ausbleibt, merke ich, wie unersetzlich Müllmänner sind. Auf zahllose Menschen sind wir angewiesen. Ohne sie würde unser Leben  in Unordnung geraten. Aber denken wir auch mal an sie? Blicken wir nicht manchmal  auf Leute herab, ohne deren Dienste wir hilflos dastünden? Korinth war eine der ersten Christengemeinden. Als der Apostel Paulus erfuhr, das sich dort Streit, Überheblichkeit, Cliquenwirtschaft eingeschlichen hatten, schrieb er ihnen: „Es gibt verschiedene Begabungen, aber nur den einen Geist. Es gibt verschiedene Dienste, aber nur den einen Herrn.“ Paulus betonte, dass jeder seine eigenen Fähigkeiten so einzusetzen habe, dass sie anderen nützen. Man könnte auch sagen: dass die Welt hält! Als Christen gehören wir zusammen, stehen wir in der Nachfolge Jesu. Wir alle sind in eigener Art beschenkt, jeder hat seine Aufgabe, und wir alle sind aufeinander angewiesen. Gott hat uns nicht als Konkurrenten gedacht, sondern als Brüder und Schwestern. Überlegen wir: Für wen verrichte ich meine Arbeit, worin liegt mein Beitrag, dass die Welt hält? Sagen wir denen, die mithelfen, dass unsere eigene  Welt hält, einmal Danke! Lassen auch wir uns von Paulus sagen: „Was ihr tut, tut so, dass es aufbaut!“ Dass es anderen nützt. Dass die Welt hält.

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