Kultur Revival von Musical Flori: Mit Freundschaft und Mut gegen Hass und Zerstörung (Fotos)

Trier · 22 Jahre nach der Uraufführung haben 2500 Zuschauer in der Arena Trier das Musical „Flori – und Träume werden Wirklichkeit“ in einer einmaligen Neuauflage im modernen Show-Gewand erlebt.

 Mutig singt Flori (Nicolai Schwab) gegen den bösen König Malin (David Moore, Bildmitte) und seine schwarzen Schergen an. 2500 Zuschauer in der Arena Trier haben das bekannte Musical "Flori - und Träume werden Wirklichkeit" als neue Live-Show erlebt. Foto: Dorothee Quaré

Mutig singt Flori (Nicolai Schwab) gegen den bösen König Malin (David Moore, Bildmitte) und seine schwarzen Schergen an. 2500 Zuschauer in der Arena Trier haben das bekannte Musical "Flori - und Träume werden Wirklichkeit" als neue Live-Show erlebt. Foto: Dorothee Quaré

Foto: Dorothee Quaré

Durch einen dünnen Schleier vor der Welt der Menschen verborgen, sitzt die junge Fee Santana (Emily Valerius) sinnierend auf ihrer Schaukel mitten im Wald. Ihre märchenhafte Welt scheint dem Untergang geweiht, berichtet der uralte Baum Oja (Rüdiger Schade); das Böse breitet sich mehr und mehr aus. Da wird dringend einer gesucht, der noch an Träume glauben kann.

Flori-Fans wissen: Dieser eine ist der Junge Flori (Nicolai Schwab), der – genau wie damals mit Latzhose, gelbem T-Shirt und roter Kappe bekleidet – in das Abenteuer seines Lebens hineinstolpert. Die Erlebnisse seines Bruders werden nur kurz angerissen: Ein kleiner Junge wird widerstandslos von bedrohlich wirkenden schwarzen Gestalten abgeführt. Richie (Gesang: Daniel Bukowski) ist dem bösen König Malin (David Moore) und dem „schwarzen Gefühl“ (Simone Clemens) zum Opfer gefallen. Doch auch das „rote Gefühl“ (Meike Anlauff) lebt noch und stellt sich den Widersachern mutig entgegen, gemeinsam mit Flori und dem quirlingen jungen Hasen Daisy (Kristina Willmaser mit Dutt statt Hasenohren).

Aus dem märchenhaften Musical von 1996 ist eine peppige Bühnenshow mit mitreißenden Tanzeinlagen und fünfköpfiger Band geworden, mit Komponist und Autor Thomas Schwab an den Keyboards. Die Geschichte musste dementsprechend zusammengestrichen werden, doch die Botschaft ist geblieben: vom Wert der Freundschaft und dem Glauben an sich selbst und seine Träume.

„Damals war der Umweltgedanke, der Schutz der Tiere viel stärker“, meint Zuschauerin Theresia Hartmuth aus Badem mit Blick auf das ursprüngliche Musical, das in der Region vielfache Aufführungen erlebt hatte. „Die Lieder sind auch anders.“ Den Fokus auf das soziale Miteinander findet sie gut: „Man ist da mit der Zeit gegangen.“ – „Eigentlich ist es eine komplett andere Geschichte“, findet Steffi Schimpf, die mit ihr gekommen ist. Sie habe sich auf die bekannten Lieder gefreut und sei daher ein wenig enttäuscht. „Früher war das Musical einfacher gestaltet, jetzt wirkt es professioneller“, stellt Dagmar Welter aus Trierweiler fest. „Die Lieder sind immer noch toll.“ Bettina Zimmer aus Ayl hat ihre Kinder mitgebracht, die sich in der Schule ausgiebig mit „Flori“ befasst haben. „Sie sind hellauf begeistert!“, freut sie sich. „Mir gefällt die Musik auch total gut.“

Thomas Schwab, der anno dazumal als 19-Jähriger mit dem Komponieren des Musical-Märchens begann und seitdem mit Musicals und Shows wie Yakari, Wickie, und Christmas Moments international Erfolge feiern konnte, bedankt sich sichtlich gerührt bei den Zuschauern für ihre Treue. „Viele Gesichter erkenne ich wieder“, freut er sich. Sein Publikum spendet stehend langanhaltenden Beifall.

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