Fastnacht Bunt, schrill, laut und ganz viel Karl Marx (Fotogalerie, Video)

Trier · Prächtige Kostüme und Motivwagen, beste Stimmung und jede Menge Musik für jeden Geschmack: Der Rosenmontagszug in Trier bietet alles, was sich Freunde der Straßenfastnacht wünschen. 90 000 Besucher säumen die Straßen. 100 Zugnummern sind dabei.

Rosenmontagszug in Trier 2018
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Bunt, schrill und ganz auf Marx - Rosenmontagszug Trier 2018

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Foto: Rainer Neubert

Zugleiter Thomas Knopp ist vom Erfolg überzeugt. „Die Stimmung ist echt Klasse. Bei den Kostümen gibt es Farben, wie ich sie noch nicht gesehen habe, und das Wetter spielt auch mit“, schwärmt er kurz vor dem Start des närrischen Lindwurms auf der Straße vor der Basilika St. Matthias. Pünktlich um 12.11 Uhr durchschneiden Anja I. und Peter I. das symbolische Startband der Kobengarde und geben damit den Startschuss für den langen Zug von Trier-Süd bis zur Arena im Norden der Stadt.

Davor hat das Trierer Prinzenpaar noch probeweise Platz auf einem Trike genommen, einem dreirädrigen Motorrad. Dem Prinz war anzusehen, dass er durchaus nicht abgeneigt gewesen wäre, damit durch die Stadt zu rollen. Aber natürlich ist der Prinzenwagen das Gefährt, auf dem er mit seiner Prinzessin vier Stunden lang unterwegs sein wird. Aber bevor es soweit ist, müssen sich die Tollitäten am Ende des Zuges noch 1,5 Stunden gedulden. Erst dann sind wirklich alle vorherigen Teilnehmergruppen auf dem Weg durch die Saarstraße zum Hauptmarkt und weiter bis zur Arena in Trier-Nord.

Zugleiter Knopp hat nicht zu viel versprochen. Tatsächlich ist kaum ein Rosenmontagszug in Trier bunter gewesen als dieser. Zu den prächtigsten Gruppen zählen ohne Zweifel erneut die Stadtindianer aus Euren, die bereits dort beim Nachtumzug für Aufsehen gesorgt haben.

 Tolle Stimmung beim Rosenmontagszug in Trier. 100 Zugnummern zählte der närrische Lindwurm, der sich bei zunehmend gutem Wetter von Trier-Süd nach Trier-Nord durch die Stadt bewegte. Karl Marx war dabei.

Tolle Stimmung beim Rosenmontagszug in Trier. 100 Zugnummern zählte der närrische Lindwurm, der sich bei zunehmend gutem Wetter von Trier-Süd nach Trier-Nord durch die Stadt bewegte. Karl Marx war dabei.

Foto: Rainer Neubert

Aber natürlich ist auch das Motto nicht ohne Hintergedanken gewählt: „Für Trier de letzte Chance – en ganzen Hauz aus Bronze“ lautet das und rückt damit natürlich Karl Marx, China und das kommende Jahr der Großgeschenke und Touristenattraktionen in den Mittelpunkt. Marx-Klone haben sich unter den Zug gemischt. Die Fußgruppe Josef Thömmes verteilt sogar 100-Mark-Banknoten, „die mit der DDR nix zu tun haben“, an Passanten.

Die vielen Kinder kümmert das allerdings eher nicht. Sie füllen ihre Stofftaschen und allerlei andere Behältnisse mit Süßigkeiten und allem, was da massenhaft von den Wagen verteilt wird. „Die Kamellen reichen in jedem Fall bis ans Ende.“ Auch mit dieser Prognose behält Zugleiter Thomas Knopp recht.

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