Motorsport Markus Justen: Biker, Bastler, bodenständig

Reil · Motorsport: Der Crosser unternimmt mit viel Aufwand beim MSC Reil alles dafür, „damit das hier nicht den Bach runtergeht“.

 MSC Reil

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Foto: Jürgen C. Braun

  Viele Sportarten, und damit auch die betreffenden Vereine in der Region, haben im Laufe eines Kalenderjahres einen ganz bestimmten Höhepunkt. Ansonsten treten sie nur eher spärlich in Erscheinung. Das heißt aber nicht, dass nicht hinter den Kulissen eifrig gearbeitet und intensiv der Sport betrieben wird. Bestes Beispiel dafür ist der Motocrosser Markus Justen aus Reil. „In der Liste findest Du mich nicht. Ich bin Gastfahrer.“ Als wir gemeinsam das Programmheft bei der 67. Auflage des Reiler Motocross durchgehen, wird schnell klar, warum der 36-jährige Motorrad-Sportler sich vorsichtshalber nicht in die offizielle Starterliste hat aufnehmen lassen.

Denn der im pfälzischen  Ramstein arbeitende Berufssoldat ist nicht nur Crosser, sondern auch noch Funktionär des ausrichtenden Vereins. Und als Geschäftsführer des Motorsportclubs Reil gibt es in den Tagen rund um den „Heißen Stein“, dem jährlichen Spektakel hoch über der Mosel, genügend andere Dinge zu tun als sich nur dem (Renn)-Vergnügen hin zu geben. Schon als Kind, erzählt er, sei er jedes Mal interessiert und fasziniert zwischen den vielen bunten und lauten Maschinen herum gelaufen. Dabei habe er – auch durch die häusliche Interessenlage bedingt – es zunächst eher „mit dem Wintersport gehabt“, bis dann die Lust immer größer wurde, bei den Rennen im Heimatort nicht nur zu zu sehen, sondern das Fahren auf einer Cross-Strecke auch selbst zu erleben. „Als Einheimischer kommt man da in Reil nur schwer dran vorbei“, bestätigt er lachend.

Mit Anfang 20 wurde es ernst.  Seit 15 Jahren betreibt der 36-Jährige aktiv Motocross, fährt regelmäßig im Südwest-Cup mit und ist ein Teil  der Crosser-Szene geworden. Schon früh hat er jedoch gemerkt, dass es ohne rege und funktionierende Vereinsarbeit nicht geht. Zu zeitintensiv sind die Vorbereitungen der Rennen, die Aufrechterhaltung der Trainingsstrecke, die Jugend- und Vorstandsarbeit geworden.

„Wenn man sein Hobby gerne auslebt, und Freude daran hat, dann muss man auch selbst etwas dafür tun“, ist seine Maxime. Und damit „das hier auch in Zukunft nicht alles den Bach runter geht“, hat er sich als MSC-Mitglied nicht nur in den Sattel geschwungen, sondern sich auch auf Vorstandssitzungen begeben. „Erst war ich Schatzmeister, seit  zwei Jahren bin ich Geschäftsführer.“

Aber immer noch einer, der dem Rennbetrieb lieber den Vorzug gibt als der Funktionärsarbeit.Seine Maschine, eine 250er Honda CRF, ist „State of the Art“ in dieser Klasse.  Die Enduro  wird von einem flüssigkeitsgekühlten Einzylinder Viertakter beatmet. Der Elektrostarter ist vor allem dann hilfreich, wenn das Bike im Rennen mal aus irgendeinem Grund absäuft und das bis zu 14.500 U /min drehende Triebwerk nicht per Kickstart wieder neu ins Leben expediert werden muss.  Markus Justen faszinieren nicht nur die Rennen mit der  auf einem Alu-Rahmen ruhenden Maschine.  Auch die Technik hat es ihm angetan. „Um bestimmte  Teile an der Maschine kümmere ich mich  selbst. Kupplungszug oder Gaszug wechseln, das wird erledigt.“ Wenn es dann um innermotorische Maßnahmen, Fahrwerk oder das Fünfgang-Getriebe geht, muss der Mechaniker ran. Justen ist eine Art Mädchen für alles beim MSC Reil: Vorstands-Mitglied, Fahrer, Schrauber. Inmitten der 70 Konkurrenten seiner Leistungsklasse sucht er den Kick am Gatter, in engen Kurven, auf hohen und weiten Sprüngen. Und tut – bodenständig wie er als Reiler ist –  hinter den Kulissen das Seine dafür, dass „das hier nicht den Bach runter geht.“

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