Spielabbruch und Polizeieinsatz Wüste Szenen in der Kreisliga C

Trier · Tumulte unter den Zuschauern bis hin zu handgreiflichen Auseinandersetzungen, umherfliegende Bierflaschen, zwei dadurch  verletzte Zuschauer und ein Spielabbruch: Nach den Vorkommnissen in der Fußball-C-Klasse-Trier/Eifel-Partie zwischen der FSG Ehrang III und dem FSV Kürenz ermittelt nun neben der Kreisspruchkammer auch die Polizei.

Spielabbruch und Polizeieinsatz : Wüste Szenen in der Kreisliga C
Foto: dpa/Jan Woitas

77 Minuten lang sah am Sonntagnachmittag alles nach einem ganz normalen Kreisligaspiel auf der Ehranger Heide aus: Die Gäste vom FSV Kürenz hatten nach dem Treffer von Mario Michels gerade das 1:4 erzielt und steuerten im letzten verbliebenen Spiel vor der Winterpause einem sicheren Sieg bei der gastgebenden Fußballspielgemeinschaft (FSG) Ehrang/Pfalzel III entgegen.

An einer kurz darauffolgenden Situation, nach der sich die Gemüter so sehr erhitzten, war der Kürenzer Spielertrainer Daniel Knopp beteiligt: „Nach einem Ball aus der Ehranger Abwehr heraus habe ich ein taktisches Foul begangen, worauf der gegnerische Spieler nach meinem Dafürhalten nachgetreten hat.“ Es entwickelte sich eine Rudelbildung, Spieler aus beiden Lagern gerieten aneinander. Ein Akteur der Hausherren, der sich zu einem Schubser hinreißen ließ, sah von Schiedsrichter Hekmat Shallar die gelbe Karte.

„Die Lage hatte sich gerade beruhigt, die Partie ging mit einem Freistoß weiter. Da hörte ich ein Geschrei unter den Zuschauern“, berichtet der Kürenzer Coach Knopp. Gut die Hälfte der 25 Besucher soll in den Streit, der sich offenbar durch die vorangegangenen Vorkommnisse auf dem Platz entflammt hatte, involviert gewesen sein. Flaschen flogen. Dadurch zogen sich zwei Kürenzer Zuschauer Schnittverletzungen, die im Krankenhaus behandelt wurden, zu – und nicht Spieler der Gäste, wie es zunächst in einer Pressemitteilung der Polizei hieß. Das klärte sich am Montagnachmittag auf TV-Anfrage bei der Inspektion in Schweich. Die bestätigte auch, dass nun wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt werde.

„Spieler waren überhaupt nicht in den Zwist abseits des Platzes involviert“, sagen der Kürenzer Trainer Knopp und sein Ehrang/Pfalzeler Kollege Wolfgang Dostert unisono. Der FSG-Coach habe von den Streitigkeiten an der Bande vor dem Vereinshaus nichts mitbekommen, „weil ich auf der anderen Seite an der Trainerbank stand“. Weitere, konkrete Angaben will der Vorstand der FSG erst nach abschließenden internen Recherchen am Dienstagmorgen machen.

Noch bevor die herbeigerufene Polizei auf dem Ehranger Kunstrasen eintraf, hatte der Unparteiische die Begegnung abgebrochen, weil er die Sicherheit auf und abseits des Platzes nicht mehr gewährleistet sah. Von Spielern beider Mannschaften sei er in dieser Entscheidung bestärkt worden, heißt es im Spielbericht des Unparteiischen, welcher dem TV vorliegt.

Die wüsten Szenen am zweiten Adventssonntag werden nun auch bei der Spruchkammer des Fußballkreises Trier/Saarburg ein größeres Nachspiel haben. Für deren Vorsitzenden Josef Maximini steht die Frage im Mittelpunkt, welches der beiden Lager den Spielabbruch verursacht hat – gemäß des Paragrafen 9, Absatz 2 der Spielordnung des Fußballverbandes Rheinland ist hier auch das etwaige Fehlverhalten der Zuschauer miteinzubeziehen und dem jeweiligen Verein anzulasten.  Maximini erwartet zunächst Stellungnahmen von Ehrang/Pfalzel und Kürenz. Zu einer Verhandlung vor der Spruchkammer wird es nach seiner Einschätzung erst Anfang Januar kommen.

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