Frauen-Handball Miezen wollen zuschlagen, wenn der Gegner schwächelt

Trier · Es ist gerade einmal 35 Tage her, dass die Trierer Handball-Miezen am 29. Dezember beim damals verlustpunktfreien Zweitliga-Tabellenführer Buchholz/Rosengarten eine 22:36-Lektion erhielten. Bereits am heutigen Samstag, zu ungewohnt früher Anwurfzeit um 15 Uhr, steht bereits das Rückspiel an – und in den seither vergangenen vier Spielen hat der Tabellen-Vorletzte aus Trier sensationell mehr Punkte (drei) eingefahren als die nun auf Rang zwei platzierten Nordheide-Luchse aus der Nähe von Hamburg (zwei).

 miezen logo neu 2018

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Foto: MJC

„Ich kann mir auch nicht erklären, was da los ist. Sie haben keine Verletzten. Im Hinspiel waren sie eine überragende Mannschaft, die auf jeden Fall in die erste Liga gehört. Wie Rosengarten danach drei Spiele verlieren und in Herrenberg sogar nur 18 Tore erzielen konnte, ist mir unerklärlich“, sagt MJC-Trainerin Elena Vereschako. Ihre Maßgabe ist daher klar: „Wir müssen aus dem Tief unseres Gegners Kapital schlagen und auch einmal zwei Punkte einfahren, die sonst nicht einkalkuliert sind.“ Vereschako weiß aber auch, dass dieses Ansinnen nach hinten losgehen kann: „Sicher will Rosengarten gegen uns die Niederlagenserie beenden, da müssen wir also auch aufpassen, dass wir nicht unter die Räder kommen.“

Nach der 22:27-Heimniederlage gegen Mainz ist die heutige Partie für die MJC das zweite von drei Spielen vor heimischem Publikum in Folge. Das sicherlich wichtigste ist die Partie am 10. Februar gegen Mit-Abstiegs-Konkurrent Sachsen Zwickau. Darauf schauen die Miezen aber noch nicht. Vereschako: „Wir wollen gegen Rosengarten in der Abwehr dort weitermachen, wo wir gegen Mainz aufgehört haben. Das war unsere beste Defensivleistung der Saison. Aber gewinnen kannst du eben auch nur, wenn du vorne triffst. Und im Angriff fehlt uns immer noch die nötige Durchschlagskraft.“

Vier Spielerinnen der jungen Truppe aus Rosengarten, dem Farmteam des Erstligisten Buxtehuder SV, haben schon mehr als 60 Saisontreffer auf ihrem Konto: Lynn Schneider, Zeliha Puls, Kim Land und Sarah Lamp. Aufseiten der Miezen schwächelt Top-Torjägerin Linsey Houben hingegen etwas. „Das ist aber ganz normal, denn sie ackert wie verrückt in der Abwehr. Mangels Alternativen muss sie fast immer 60 Minuten ran, und dann fehlen im Angriff eben die Kräfte“, nimmt Vereschako die Niederländerin in Schutz. In der Offensive erwartet sie daher auch mehr Impulse von Spielerinnen wie Vesna Tolic, die zuletzt stark verteidigte, oder Dovile Ilciukaite.

Taktisch gesehen wird Trier wie gegen Mainz darauf bedacht sein, das Tempo aus dem Spiel zu nehmen und die Rosengartener Gegenstöße zu verhindern. „Wenn wir das schaffen, haben wir eine Chance“, ist sich Vereschako sicher.

DJK/MJC Trier (Kader): Eckelt, Baranowska - Sattler, Zrnec, Tolic, Szabo, Petrovska, Czanik, Simon-Varga, Ilciukaite, Houben

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