Basketball Gladiators verlieren in Ehingen – Playoff-Quali noch nicht sicher

Ehingen · Es hat noch nicht geklappt: Die Römerstrom Gladiators Trier haben den vorzeitigen Playoff-Einzug am Freitagabend verpasst. Die Mannschaft von Trainer Christian Held verlor ihr Spiel bei Team Ehingen Urspring mit 81:89 (43:55).

Basketball: Gladiators verlieren in Ehingen – Playoff-Quali noch nicht sicher
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Die gute Nachricht zuerst: Es ist noch alles drin. Die Römerstrom Gladiators Trier haben den Einzug in die Playoffs der 2. Basketball-Bundesliga weiterhin selbst in der Hand. Voraussetzung: Ein Heimsieg am kommenden Samstag (30. März, 19.30 Uhr) gegen den direkten Konkurrenten Karlsruhe Lions. Mehr Endspiel geht nicht.

Den vorzeitigen Playoff-Einzug haben die Jungs von Trainer Christian Held am Freitagabend jedoch verpasst. Gegen Team Ehingen Urspring hieß es am Ende 81:89 (43:55). Immerhin: den direkten Vergleich haben sich die Gladiatoren nach dem 75:66-Erfolg aus dem Hinspiel gesichert – auch das könnte kommende Woche nach dem letzten Spieltag noch mal wichtig werden.

Fest steht jedoch: Will Trier den Playoff-Einzug am 30. März eintüten, dann muss eine Leistungssteigerung her. Denn das, was die Gladiatoren in Ehingen am Freitag über weite Strecken der ersten Halbzeit aufs Parkett gelegt haben, wird kaum reichen, um Karlsruhe zu bezwingen.

Vorab: Trier ist ohne Kyle Dranginis nach Baden-Württemberg gereist. Der US-Amerikaner mit der so starken Form der vergangenen Wochen hat sich im Training am Donnerstagabend verletzt. Jermaine Bucknor ist trotz Achillessehnen-Problemen zwar an Bord. Dem Kanadier ist jedoch deutlich anzumerken, dass er nicht bei 100 Prozent ist.

Ins Spiel: Was die Gäste von der Mosel zu Beginn zeigen, ist alles andere als clever. Erstens: Das Team von Trainer Christian Held lässt sich viel zu oft den Ball klauen. Fünf Ballverluste in den Anfangsminuten – 17 im gesamten Spiel – sind deutlich zu viel. Zweitens: Offensiv fehlt zu Beginn die Entschlossenheit. Immer wieder legt Trier leichte Bälle daneben. Zwei Beispiele: Bei Johannes Joos fliegt der Ball beim Dunking wieder raus, Till Gloger trifft den offenen Korbleger nicht. Drittens kommt hinzu: Die Gäste leisten sich zu viele blöde Fouls. Immer wieder sind die Gladiatoren defensiv einen Schritt zu langsam, wissen sich dann nur noch durch ein Foul zu helfen. Gleich mehrmals sind das sogenannte And-Ones: Fouls in der Wurfbewegung, in deren Folge der Ball im Korb landet und der Gegner einen Bonus-Freiwurf erhält. Der 22:30-Rückstand nach den ersten zehn Minuten geht in Ordnung.

Thomas Grün hatte im Vorfeld des Spiels prophezeit: „Das Team, das es schafft, das Offensivspiel des Gegners am besten zu verlangsamen, hat die besseren Karten.“ Nach der ersten Halbzeit steht fest: Ehingen hat mehr Tempo. Den Trierer Offensiv-Aktionen fehlt es dagegen – ohne Kyle Dranginis – häufig an Schwung.

Klar, Ehingen zeigt ein weiteres Mal in dieser Saison einen tollen Auftritt, trifft aus allen Lagen – sechs von elf verwandelte Dreier bis Mitte des zweiten Viertels sind eine Ansage. Aber fest steht auch: Trier fehlt es in der Defense an Intensität. Nach einem Dreier des starken Ehingers Dan Monteroso haben die Gäste nach 16 Minuten bereits 45 Punkte kassiert (31:45) – viel zu viel. Ehingen ist das bessere Team.

Und Trier leistet sich nach wie vor zu viele Fouls. Zur Pause haben Stefan Ilzhöfer und Kelvin Lewis bereits drei, Kevin Smit, Jermaine Bucknor und Johannes Joos je zwei Fouls kassiert.

Zwei Minuten vor der Halbzeit reicht’s Christian Held. Der Gladiators-Coach nimmt die Auszeit. Da hat Ehingens Monteroso soeben den Vorsprung für sein Team auf 17 Zähler geschraubt (34:51 aus TR-Sicht).

Ein Lichtblick im Trierer Team ist Rupert Hennen. Der Aufbauspieler traut sich viel zu, gibt offensiv Gas, punktet und sammelt Assists. Es ist auch der 21-Jährige von dem die Initiative für einen Schlussspurt vor der Pause ausgeht (43:55).

Nach der Halbzeit folgt dann Triers beste Phase. Die Gladiatoren steigern sich enorm, kommen durch einen 13:0-Lauf heran. Das sieht mal nach Playoff-Basketball aus. Dem Team ist anzumerken, dass es die Leistung der ersten Halbzeit so nicht stehen lassen will. Es gelingt nun auch deutlich häufiger, Ehingens Offensive zu stoppen.

Schon nach 3:20 gespielten Minuten zieht Urspring- Trainer Domenik Reinboth die Notbremse, nimmt die Auszeit. Wesentlichen Anteil am Trierer Aufschwung hat Kilian Dietz. Der Center verteidigt stark und erzielt in den Minuten nach der Pause schnell fünf Zähler.

Und immer wieder Rupert Hennen: Der Mann mit der Nummer fünf zieht kurz darauf das dritte Foul gegen den starken Gianni Otto – und bringt sein Team mit einem And-One weiter heran (56:61). Trier wirkt jetzt deutlich aggressiver, viel wacher in der Defensive. Nun sind es die Gäste, die Ballverluste bei den Ehingern erzwingen.

Ehingen gelingt jetzt nichts mehr. Die Würfe fallen nicht, hinzu kommen einfache individuelle Fehler. Mehr als fünf Minuten lang erzielt das Team aus Baden-Württemberg keinen Punkt. Kelvin Lewis gleicht 3:25 Minuten vor Ende des dritten Viertels aus (61:61).

Doch nun folgt der Knackpunkt: Die Gäste verpassen es in den Minuten bis zum Viertelende, das Spiel weiter an sich zu reißen. Trier geht nicht in Führung. Im Gegenteil, die Gäste lassen nach, Ehingen kommt wieder ins Spiel, nimmt Fahrt auf und geht mit einer knappen Vorsprung ins Schlussviertel (61:67 aus TR-Sicht).

In den letzten zehn Minuten bleibt das Spiel eng. Trier kämpft, gibt sich nie auf und bleibt bis zum Schluss dran. Am Ende fehlt allerdings die Cleverness und das Wurfglück in den entscheidenden Situationen, um das Spiel tatsächlich noch zu drehen.

So folgt nach fünf Siegen in Serie mal wieder eine Niederlage.

Was bleibt ist das große Endspiel am kommenden Samstag.

Statistik Ehingen-Spiel: Lewis 15, Smit 2, Bucknor 9, Hennen 12, Schmikale 0, Dietz 7, Grün 8, Ilzhöfer 2, Buntic 2, Gloger 10, Joos 14 – Viertelstände: 22:30/43:55/61:67/81:89

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