Kampfsport Gelebte Inklusion bei Karate-Meisterschaften

Traben-Trarbach · Gut 200 Karatesportler aus ganz Rheinland-Pfalz und darüber hinaus kämpften am vergangenen Samstag in Traben-Trarbach bei den offenen rheinland-pfälzischen Meisterschaften um Landestitel und die DM-Qualifikation.

 Der VfL Traben-Trarbach richtete zum zweiten Mal nach 2011 die rheinland-pfälzischen Landesmeisterschaften im Karate aus.

Der VfL Traben-Trarbach richtete zum zweiten Mal nach 2011 die rheinland-pfälzischen Landesmeisterschaften im Karate aus.

Foto: Holger Teusch

Die drei Mädchen bewegen sich perfekt synchron. Jede Bewegung, selbst die Mimik sind gleich. Wie aus einem Mund ertönt der Kampfschrei. „Das gehört dazu und muss bei jeder Kata sein“, erklärt Robin Derbeck vom VfL Traben-Trarbach, dass zu dem Formenlauf (gegen imaginären Gegner) mit zuvor genau festgelegten Übungen auch die Kampfschreie gehören, die ursprünglich den Gegner einschüchtern sollten. Fünf Wertungsrichter, einer an jeder Ecke und einer an einer Stirnseite des Quadrats bewerten die Übung. Auf ein Zeichen hebt jeder eine rote oder blaue Fahne. Das Team, dessen Farbe am meisten hochgehalten wird, hat gewonnen und kommt eine Runde weiter. Wie es auch ausgegangen ist, gegenseitiges Verbeugen, vor dem Gegner und vor den Kampfrichtern, gehört bei den Kata- genauso wie bei den Kumite-, den Zweikampf-Übungen dazu.

Der VfL Traben-Trarbach richtete am vergangenen Samstag zum zweiten Mal nach 2011 die rheinland-pfälzischen Karate-Landesmeisterschaften aus. Eine große Ehre, aber auch viel Arbeit. „Wir waren am Freitag von elf bis elf in der Halle, um sie herzurichten“, erzählt die VfL-Jugendwartin. Zwei Wettkampfmatten konnte der Verein selbst stellen. Zwei weitere der zusammengesteckten weichen Unterlagen (ausgelegtes Maß zehn mal zehn Meter) mussten aus Mayen geholt werden. „Vier oder fünf Wettkampfmatten bekommen wir nicht in allen Hallen eingerichtet. Die meisten Hallen sind von der der Konzeption her auf Ballsportarten ausgerichtet“, sagt der Präsident des rheinland-pfälzischen Karate-Verbands Gunar Weichert (Mayen). Er sei immer wieder froh, Ausrichter für die Landestitelkämpfe zu finden. Immerhin kämpften rund 200 Sportler aus 39 Vereinen um die Titel. Startberechtigt waren bei dem offen ausgeschriebenen Wettkampf nicht nur Rheinland-Pfälzer, sondern auch Sportler anderer Bundesländer.

 Alexia Kopp vom Karate-Club Wittlich gewann zusammen mit Lina Richter und Lena Müller bei rheinland-pfälzischen Karate Landesmeisterschaften in Traben-Trarbach in der Kata-Teamwertung der weiblichen Jugend und Juniorinnen die Bronzemedaille.

Alexia Kopp vom Karate-Club Wittlich gewann zusammen mit Lina Richter und Lena Müller bei rheinland-pfälzischen Karate Landesmeisterschaften in Traben-Trarbach in der Kata-Teamwertung der weiblichen Jugend und Juniorinnen die Bronzemedaille.

Foto: Holger Teusch

Zwölf der 54 Goldplaketten blieben in der Region Trier, drei im Kreis Bernkastel-Wittlich und zwei in Traben-Trarbach. Die Para-Karateka Melanie Hässler und Matthias Bernahrndt verteidigte ihre Titel souverän. „Das ist gelebte Inklusion. Ich finde es toll, dass die Meisterschaften gemeinsam durchgeführt werden“, lobte die Landtagsabgeordnete Bettina Brück als Schirmherrin, dass Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam ihre Besten ermittelten.

Bei den Senioren über 45 Jahren setzte sich Monika Pawelke vom Karate-Club Wittlich (KCW) gegen die dreimalige Masters-DM-Medaillengewinnerin Claudia Winter (Mayen) durch. Dazu kamen für den KCW zwei Vizetitel und fünf Bronzeplaketten. Erfolgreichster Club der Titelkämpfe war der Karate- und Sportclub Trier mit neun ersten, vier zweiten und sieben dritten Plätzen.

 Maik Bohl vom Karate-Club Wittlich (blauer Kurt) kämpfte bei rheinland-pfälzischen Karate Landesmeisterschaften in Traben-Trarbach bei den der Jungen bis 63 Kilogramm gegen Nick Willems (VT Böhl).

Maik Bohl vom Karate-Club Wittlich (blauer Kurt) kämpfte bei rheinland-pfälzischen Karate Landesmeisterschaften in Traben-Trarbach bei den der Jungen bis 63 Kilogramm gegen Nick Willems (VT Böhl).

Foto: Holger Teusch

Ergebnisse:

Kumite:

Frauen -68/+68: 1. Sarah-Lina Mimouni (Karate- und Sportverein Trier), 3. Charlynn Josefina Dussemund Bisquera (Karate- und Sportverein Trier).

U21 ab 68 kg: 1. Sarah-Lina Mimouni (Karate- und Sportverein Trier), 2. Charlynn Jossefina Dusemund Bisquera (Karate- und Sportverein Trier).

Mädchen bis 47 kg: 1. Nadia Mimouni (Karate- und Sportverein Trier). Bis 54 kg: 3. Nele Reis (Karate-Club Wittlich). Ab 54 kg: 2. Dilan Yalainkayc (Karate-Club Wittlich). - Team: 3. Karate-Club Wittlich (Müller, Reis, Schäfer, Yalainkayc).

Männer bis 67 kg: 3. Everett Jr. Dusemund Bisquera (Karate- und Sportverein Trier). Bis 75 kg: 1. Robin Winters (Karate- und Sportverein Trier), 3. Luke Beer (Karate- und Sportverein Trier). - Team: 1. Karate- und Sportverein Trier (Gerhard, Dusemund, Beer, Winters, Heinz).

U21, bis 67 kg: 3. Albert Heinz und Everett Jr. Dusemund Bisquaera (beide Karate- und Sportverein Trier). Bis 75 kg: 1. Luke Beer (Karate- und Sportverein Trier), 2. Vincent Gerhard (Karate- und Sportverein Trier).

Junioren bis 55 kg: 1. Kainoa Leon Dusemund Bisquera (Karate- und Sportverein Trier). Bis 61 kg: 1. Nigg Falkenau (Karate- und Sportverein Trier).

Jungen bis 57 kg: 2. Leon Philipp (Karate- und Sportverein Trier). ab 70 kg: 2. Kilian Maldener (Karate Dojo Salmtal).

Seniorinnen Ü45: 1. Monika Pawelke (Karate-Club Wittlich).

Senioren Ü30: 2. Jan-Patrick Proost (Karate-Club Wittlich).

Kata:

Frauen: 1. Sophia Graf (Karate- und Sportverein Trier). 3. Cassandra Poll (Karate-Club Wittlich). U21: 3. Poll.

Männer: 3. Philipp Nathem (Polizei-Sportverein Trier).

Jugend/Juniorinnen, Team: 3. Karate-Club Wittlich (Kopp, Müller, Richter)

Junioren: 3. Nigg Falkenau (Karate- und Sportverein Trier).

Seniorinnen Ü35: 2. Jerry Josefina Dusemund Bisquera (Karate- und Sportverein Trier).

Senioren Ü35: 3. Markus Doehr (Karate- und Sportverein Trier).

Para-Karate, geistige Behinderung, Frauen: 1. Melanie Hässler. Männer: 1. Matthias Bernahndt, 2. Tom Schary, 3. Christian Fechler und Uwe Fuchs. Psychische Behinderung: 2. Jens Nopper (alle VfL Traben-Trarbach).

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