Trier Christlich geprägter Sportplatzsanierer

Trier · Ex-Sportkreisvorsitzender Alfons Steinbach ist tot.

(teu) Alfons Steinbach wird im kollektiven Gedächtnis des Trierer Sports und darüber hinaus bleiben. Und das nicht nur, weil mancher Sportplatz in Trier und dem Kreis Trier-Saarburg sonst vielleicht nicht mehr existieren würde und beispielsweise in Trier-Feyen ein Kleinspielfeld seinen Namen trägt. Der am Donnerstag (14. März) im Alter von 86 Jahren verstorbene langjährige Sportkreisvorsitzende (1997 bis 2009, damals noch als vereinigter Sportkreis von Stadt Trier und Landkreis Trier-Saarburg) hatte es sich auf die Fahnen geschrieben, die Sanierung von in die Jahre gekommenen Sportstätten voranzutreiben. Er unterstützte die meist ehrenamtlichen Vorstände dabei, an nötige Fördergelder zu kommen.

Wie wichtig ein Sportplatz ist, hatte Kriegskind Steinbach selbst erfahren. Kaum volljährig gehörte er zu den (Wieder-)Gründern der christlich geprägten und von den Nazis aufgelösten DJK St. Matthias. Auf dem nahe der Konrad-Adenauer-Brücke abgeladenen Weltkriegsschutt errichteten Steinbach und andere Jugendliche einen Sportplatz für den friedlichen Wettstreit. Die Sportart des hochgewachsenen Mannes war 32 Jahre lang der Handball, damals noch in der Variante Feldhandball. Steinbach war mit der DJK St. Matthias Bezirksmeister. Von 1969 bis 1989 arbeitete er den gesamten Handballspielplan des Bezirks Mosel mit 200 Mannschaften und 2000 Sportlern aus. Per Hand, ohne Computer! In dieser Zeit (1975-93) war er auch Vorsitzender des Handballbezirks Mosel.

Für sein Engagement erhielt Steinbach viele Ehrungen. Sei es im Handball (Ehrenmitglied im Handballverband Rheinland, Ehrennadeln des deutschen, westdeutschen und rheinländischen Handballbundes), im Sport allgemein (unter anderem Goldene Ehrenplakette des Landessportbundes Rheinland-Pfalz) oder darüber hinaus (beispielsweise Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland, Ehrenbrief der Stadt Trier, Goldene Ehrennadel des Kreises Trier-Saarburg). Weil er kein Blatt vor dem Mund nahm und sich auch nicht scheute, seine Funktionärskollegen zu kritisierten, verlieh die Karnevalsgesellschaft „M’r wieweln noch en Zalawen“ ihm den Orden „Gegen den Trierischen Ernst“.

Am  vergangenen Wochenende trauerte der organisierte Handballsport bei seinen Meisterschaftsspielen mit einer Schweigeminute um Steinbach. Auch beim Miezen-Spiel gegen die Füchse Berlin gedachte man Steinbach.

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