Samuel Fitwi hat viel vor Das Ziel heißt jetzt Europameisterschaft

Vulkaneifel · Samuel Fitwi ist der erste Läufer der LG Vulkaneifel, der bei der U23 einen nationalen Crosslauf-Einzeltitel geholt hat.

 Zufriedenes Läuferteam: Die Cross-DM-Teilnehmer der LG Vulkaneifel mit (von links) Gina Klinkhammer, Andreas Keil-Forneck, Yannik Duppich, Daniel Schmidt und Betreuer Klaus Duppich ließen Samuel Fitwi nach seinem U23-Titelgewinn hochleben.    

Zufriedenes Läuferteam: Die Cross-DM-Teilnehmer der LG Vulkaneifel mit (von links) Gina Klinkhammer, Andreas Keil-Forneck, Yannik Duppich, Daniel Schmidt und Betreuer Klaus Duppich ließen Samuel Fitwi nach seinem U23-Titelgewinn hochleben.   

Foto: Holger Teusch

Der erste große Wettkampf der Saison brachte für die Ausdauersportler der LG Vulkaneifel (LGV) das erhoffte Ergebnis: Samuel Fitwi gewann bei den deutschen Crosslauf-Meisterschaften am vergangenen Samstag im thüringischen Ohrdruf den Titel bei den unter 23-Jährigen (der TV berichtete).

Es war das erste Mal überhaupt, dass ein Mann aus der Region in dieser Altersklasse in der Einzelkonkurrenz ganz oben auf dem DM-Podest stand. Christina Mohr (LGV) holte 2005 bei den U23-Frauen den Titel. Fünf Jahre zuvor war es das LGV-Team mit dem Dauner Lars Haferkamp, Carlo Schuff aus Dockweiler und Michael May aus Monreal. 2008 wiederholte das U23-Team des PST Trier (unter anderem mit dem in der LGV großgewordenen Kelberger Enrico Zenzen) diesen Erfolg. In der Einzelwertung war Schuffs Bronzemedaille aus dem Jahr 2000 das einzige Edelmetall – bis Samuel Fitwi am vergangenen Samstag die restliche deutsche Junioren-Spitze klar und deutlich hinter sich ließ.

Dabei verlief die Vorbereitung nicht problemlos. Wochenlang absolvierten Fitwi und andere LGV-Läufer ihre schnellen Einheiten auf dem Laufband. Bei eisigen Temperaturen auf verschneiten und vereisten Wegen sei das Verletzungsrisiko zu groß gewesen, sagt der zweite LGV-Vorsitzende Yannik Duppich. Der Schritt auf einem Band ist ein anderer, doch eine Hallenrundbahn wie in manchen Leichtathletik-Hochburgen gibt es in der Eifel nun einmal nicht.

Für Unruhe sorgte außerdem der LG-interne Trainerwechsel von Aushängeschild Fitwi. Nachdem er als 17-Jähriger aus Eritrea übers Mittelmeer nach Deutschland geflüchtet war, begann Fitwi im Sommer 2016 bei Willy Oelert beim LGV-Mitgliedsverein VfL Jünkerath mit dem Lauftraining. Seit Anfang Februar schreibt aber Duppich Fitwis Trainingspläne. Der 27-Jährige ist selbst noch aktiv. Bei der Cross-DM führte er als Langstrecken-Zwölfter das Eifel-Team auf den sechsten Platz.

Oelert, der Jahrzehnte Erfahrung als Leichtathletiktrainer hat, steht für einen Aufbau auch über regionale Meisterschaften. Das dürfte der größte Unterschied zu Duppichs Konzept sein. Er will Fitwi in Rennen mit starker, auch internationaler Konkurrenz, die man vor allen in den Benelux-Staaten findet, bringen. Am kommenden Sonntag beispielsweise ist ein Start beim Parelloop (Perlenlauf) im niederländischen Brunssum geplant, wo der ehemalige Trierer Silvesterlaufsieger Micah Kogo (Kenia) 2009 in 27:01 Minuten Zehn-Kilometer-Weltrekord lief. „Wir möchten als Mannschaft noch vor Beginn der Bahnsaison den Rheinland-Pfalz-Rekord (Anmerkung: den das LGV-Team erst im vergangenen Jahr mit 1:33:05 Stunden in die Eifel holte) verbessern“, erklärt Duppich.

Im Sommer soll Fitwi ähnlich wie im vergangenen Jahr unter Oelert auf den Stadion-Mittel- und Langstrecken vor allem seine Schnelligkeit entwickeln. Die deutschen Meisterschaften sind der Sommer-Höhepunkt. Der Blick geht allerdings bis in den Dezember, erklärt Duppich: „Samuel läuft am liebsten Cross, und eine Teilnahme bei der in Tilburg stattfindenden Europameisterschaft ist das große Jahresziel.“

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