Drei verdammte Kilometer

Laufkolumnist Rainer Neubert hat seinen Wiedereinstieg auf der Marathonstrecke geschafft. Vor allem am Ende war es nicht ganz einfach, verrät er in seiner neuen Laufkolumne.

 Im Ziel ist es immer gut. Aber die letzten drei Kilometer ...

Im Ziel ist es immer gut. Aber die letzten drei Kilometer ...

Foto: Rainer Neubert

Am Streckenrand signalisiert die Zahl 39 auf dem weißen Schild, dass es nicht mehr weit ist bis ins Ziel. Gut so, denn meine nicht zu langen Beine trommeln im Marathon-Stakkato zwar auf dem Asphalt der Kölner Innenstadt. Wirklich spüren kann ich sie nicht mehr …

Immer diese drei Kilometer, diese vermaledeiten letzten drei Kilometer, um genau zu sein. Genau auf diesen drei Kilometern werden Helden geboren und Niederlagen zementiert. Wenn die zentnerschweren Treter jeden weiteren Schritt zur Qual machen und das Teufelchen mit aller inneren Kraft niedergeschrien werden muss, das einem lautstark etwas von "sinnlos", "unnötig" und "aufhören" in die Ohren brüllt.

Um das zu erleben, muss es kein Marathon sein. Auch auf der halben Distanz oder über schnelle zehn Kilometer sind es die letzten verdammten 3000 Meter, die weh tun. Warum tun Läufer sich das an? Es ist der Stolz und die Freude im Ziel, es doch geschafft zu haben. Dieses Hochgefühl motiviert uns, es immer wieder zu versuchen, immer wieder am Start zu stehen und unsere eigene kleine Heldengeschichte zu erleben.

So wird es auch am Samstag beim IRT-Läufermeeting in Föhren sein, wenn sich wieder Hunderte auf den schnellen Kurs durch das Industriegebiet machen. Auch da werden die letzten drei Kilometer weh tun, wenn die Zeit stimmen soll. Ich werde eine Woche nach Köln zwar noch nicht dabei sein. Dass sich die Anstrengung lohnen wird, steht aber außer Zweifel. Zeigt dem Teufelchen, wer das Sagen hat!

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