Kolumne: Auf dem Laufenden Appell an alle Bewegungsmuffel

Die regelmäßige Lektüre seriöser Zeitungen bildet und sollte für gewöhnlich auch unterhalten. Dazu gehört auch ab und zu etwas Ärger über Meinungen, die nicht mit der eigenen im Einklang stehen.

Appell an alle Bewegungsmuffel
Foto: Rainer Neubert/Raine Neubert

Manchmal erschrecken aber auch Dinge, die dort nachzulesen sind. „Deutschland – Land der Bewegungsmuffel“, das prangte am Mittwoch in dicken Lettern nicht nur im Trierischen Volksfreund auf der Welt-Seite.

Nur in Kuwait, Saudi-Arabien und Portugal bewegen sich nach der zitierten Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO noch weniger erwachsene Menschen als  hierzulande. 42,2 Prozent der Deutschen sind demnach Bewegungsmuffel. Wer es positiv ausdrücken will, kann nun argumentieren, dass immerhin rund 40 Millionen Erwachsene in diesem Land regelmäßig Sport treiben. Das liest sich gut, sofern nicht im Gegenzug angemerkt wird, dass 29 Millionen zu wenig für ihre körperliche Fitness tun. Als Messlatte gelten 150 Minuten moderate oder 75 Minuten starke körperliche Betätigung pro Woche.

Nun erscheint diese Kolumne im Sportteil und wird überwiegend von Menschen gelesen, die als Läufer selten diese Vorgabe nicht erreichen, sofern sie nicht verletzt sind. Aber selbst dann besteht die Möglichkeit, auf andere Formen der Bewegung auszuweichen. Aus eigener Befindlichkeit kann ich zum Beispiel den regelmäßigen Besuch im Schwimmbad, das Spinning auf dem Heimtrainer, Spaziergänge und Übungen zur Rumpfstabilisation auf der Gymnastikmatte empfehlen. Auch wenn es manchmal schwer fällt: Die Bequemlichkeit zu überwinden, belohnt immer das gute Gefühl, etwas getan zu haben.

Deshalb mein Appell an alle, die diese Zeilen lesen: Sprechen Sie das Sportmuffel-Thema bei Freunden und Kollegen an. Wer sich bewegt, lebt gesünder. Es kann doch nicht sein, dass wir in dieser Tabelle schlechter platziert sind als Russland, Schweden oder die Schweiz. Dass Deutschland sogar hinter dem Junkfood-Paradies USA zurückliegt, ist einfach unverzeihlich. Rainer Neubert

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