Handball: Miezen zeigen ihr siegreiches Auswärtsgesicht

HALLE/NEUSTADT · Die Trierer Handball-Miezen können scheinbar nur noch auswärts gewinnen: Am Samstag setzte sich die stark ersatzgeschwächte Mannschaft am vorletzten Zweitliga-Spieltag dank einer tollen kämpferischen Leistung mit 23:21 (10:10) beim Spitzenteam Union Halle/Neustadt durch.


HALLE/NEUSTADT. Während die MJC in der heimischen Arena seit Mitte Februar keinen Punkt mehr holte, war es der zweite Auswärtssieg in Folge. Mit sieben Treffern war Linsey Houben beste Werferin, ihr bestes Spiel im Miezentrikot zeigte zudem die junge Mazedonierin Angela Petrovska als Abwehrchefin.

Dabei waren die Miezen nur mit einem Mini-Kader nach Halle gereist: Es fehlten Melanie Eckelt, Ramona Constantinescu, Anke Greinert und Andrea Czanik, so dass Jessica Kockler die einzige Torfrau war, zudem standen der nächsten Samstag scheidenden Trainerin Cristina Cabeza nur acht Feldspielerinnen zur Verfügung. Und als sich dann auch noch Joline Müller kurz vor der Pause eine schwere Ellbogenverletzung zuzog, wurde der Kader weiter dezimiert.

"Riesenrespekt vor dieser Mannschaft. Das war ein Superspiel, mir fehlen fast die Worte angesichts dieser Spitzenleistung. Wir haben das über weite Strecken richtig souverän gemacht, auch wenn es am Ende nochmal etwas eng wurde", war MJC-Vorstand Jürgen Brech sichtlich gerührt.

Anfangs schien den Triererinnen noch die lange Busfahrt in den Knochen zu stecken, sie lagen schnell 1:3 hinten. Beim 5:5 war jedoch der erste Ausgleich geschafft, beim 8:7 die erste Führung und nach einer torarmen ersten Hälfte stand es verdientermaßen 10:10. Aber dann: Die MJC nutzte nach dem 11:11 zwei Zeitstrafen gegen die Gastgeberinnen eiskalt aus, zogen auf 16:11 davon - und zehrten schließlich bis in die Schlussphase hinein von diesem Vorsprung. Das zwischenzeitliche 13:11 war zudem das 200. Saisontor der Ungarin Dora Simon-Varga. Ob die ehemalige Koblenzerin den Miezen über die Saison erhalten bleiben wird, steht noch nicht fest.

Für ihre Mannschaft wurde es nochmals eng - auch weil Halle/Neustadt eben viel mehr Wechseloptionen hatte. Trotz einer zwischenzeitlichen Auszeit Cabezas, die sich später noch eine gelbe Klarte wegen Meckerns einhandelte, musste Trier mitansehen, wie die Gastgeberinnen zehn Minuten vor Schluss auf 18:19 verkürzten. Vor allem die Dänin Mathilde Steenholt Sörensen (beste Torschützin von Halle mit neun Treffern) brachte ihr Team immer wieder heran und sorgte per Siebenmeter beim 20:20 auch für den ersten Ausgleich nach dem 11:11.

Aber die Miezen zeigten ihren Kampfgeist, ein Doppelschlag von Simon-Varga und Houben ebnete schließlich den Weg zum Erfolg. 35 Sekunden vor Schluss nahm Cabeza beim Spielstand von 22:21 ihre letzte Auszeit, und mit dem Schlusspfiff sorgte Maja Zrnec für den viel umjubelten Endstand, durch den Halle vor dem letzten Spieltag endgültig raus aus dem Aufstiegsrennen ist.

Die Miezen werden am kommenden Samstag (18 Uhr) beim Saisonfinale gegen Meister HSG Bensheim/Auerbach Cabeza sowie die nach Bensheim wechselnde Torfrau Jessica Kockler und Lucie Weibelova verabschieden.

DJK/MJC Trier: Kockler - Petrovska (2), Sattler (0), Houben (7/1), Müller (2), Weibelova (4), Zrnec (3), Simon-Varga (5/1), Welter (0)

Beste Torschützinnen Halle/Neustadt: Steenholt Sörensen (9), Möschter (4)

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