Frauen-Handball Miezen: Die Wundertüte steht unter Druck

TRIER · Die Trierer Zweitliga-Handballerinnen gastieren als klarer Außenseiter beim Tabellenzweiten Ketsch.

 Miezen-Logo DJK MJC Trier Handball-Frauen

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Foto: Verein

Es ist Zeit für ein Signal - das wissen alle. Aber schaffen die Miezen ausgerechnet beim tierischen Duell mit den Ketscher Bären die Trendwende zum Guten? Nach den beiden unerwarteten und vermeidbaren Niederlagen zu Hause gegen Nürtingen und zuletzt in Hannover-Badenstedt wird es so langsam eng für den Trierer Frauen-Handball-Zweitligisten. Auch wenn alle Beteiligten immer wieder betonen, wie eng die Liga sei und dass man nach zwei, drei Siegen schnell wieder im oberen Mittelfeld sei – diese Siege müssen auch einmal her.

Nach den Niederlagen gegen die beiden Abstiegskandidaten liegt im heutigen Duell beim Tabellenzweiten aus der Kurpfalz (Anwurf: 18 Uhr) vielleicht die große Chance. Denn vor drei Wochen schubsten die Miezen den damaligen Zweiten Mainz-Budenheim vom Thron. „Die Miezen sind derzeit absolut unberechenbar, eine echte Wundertüte, da weiß man nie, was man von ihnen erwarten soll.“ Das sagt Kate Schneider, viele Jahre lang die Torgarantie der Miezen und heute Trainerin in Ketsch. Sie warnt ihre Mannschaft eindringlich davor, die MJC nur am aktuellen Tabellenstand und den letzten Ergebnissen zu bewerten - und erst recht nicht, den Spaziergang beim 26:19-Auswärtssieg im Hinspiel in Trier als Maßstab zu nehmen: „Bei den Miezen muss man mit allem rechnen, wir dürfen uns nicht übertölpeln lassen.“

MJC-Trainer Andy Palm geht auch wegen diesen Aussagen nicht davon aus, dass Ketsch die Triererinnen auf die leichte Schulter nimmt: „Wir sind ganz klar Außenseiter beim Tabellenzweiten, aber dennoch haben wir einiges zu verlieren. Wenn die Konkurrenz punktet und wir verlieren, könnte der Vorsprung auf einen Abstiegsplatz auf einen Punkt schmelzen.“ Der Mannschaft sei die prekäre Lage bewusst, aber Palm ist guter Dinge, dass sich das Team selbst aus dem Schlammassel befreien wird: „Wir müssen kämpfen, wir müssen Laufbereitschaft zeigen und alles geben. Wenn das klappt, ist vielleicht auch ein Punkt möglich.“

In Sachen Personal wird erst kurz vor dem Anwurf entschieden, ob Aaricia Smits auflaufen kann. Die Belgierin hatte sich in Hannover eine heftige Verletzung zugezogen, als ihr eine Gegenspielerin beim Kampf um den Ball am Boden mit dem Knie in den Nacken fiel. Bis Freitag war kein Training möglich, aber nach eingehenden Untersuchungen konnte leichte Entwarnung gegeben werden, es war „nur“ eine starke Prellung. „Aaricia wird sich mit der Mannschaft aufwärmen, dann werden wir nach Rücksprache mit der medizinischen Abteilung entscheiden, ob es geht oder nicht“, sagt Palm. Daneben fehlte in dieser durch die Auftritte von Luke Mockridge in der Arena beeinträchtigten Trainingswoche auch Joline Müller, die sich mit der Polizei-Nationalmannschaft auf die bevorstehende Heim-EM vorbereitete. Zum Spiel in Ketsch ist die Kommissarin aber wieder zurück. Ein Fragezeichen steht hingegen hinter Tine Welter wegen ihres Grundwehrdienstes als luxemburgische Sportsoldatin.

Taktisch gesehen muss sich die MJC auf einen sehr schnell spielenden Gegner einstellen, der von allen Positionen Torgefahr ausstrahlt. „Wenn es zu hektisch wird, müssen wir auch mal das Tempo aus dem Spiel nehmen“, sagt Palm, der zudem Respekt vor der sehr offensiv agierenden Abwehr der Bären hat, die trotz des zweiten Rangs auf den Bundesliga-Aufstieg verzichtet haben.

Nach der Partie steht für die Miezen nach einem spielfreien Wochenende das nächste „Schicksalsspiel“ gegen Berlin am 25. März an.

DJK/MJC Trier (Kader): Minami, Eckelt - Sattler, Zrnec, Constantinescu, Tolic, Szabo, Petrovska, Czanik, Smits (?), Müller, Houben, Welter (?)

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