Handball Fragwürdige Rote Karte bringt Miezen um den Sieg

HERRENBERG · Handball: Trier beendet Niederlagenserie mit einem 26:26 in Herrenberg und hadert mit Schiedsrichtern.

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Foto: MJC

(BP) Im vierten Saisonspiel in der 2. Handball-Bundesliga standen die Trierer Miezen kurz vor dem ersten Sieg. Einige fragwürdige Schiedsrichter-Entscheidungen, inklusive einer Roten Karte gegen Spielmacherin Maja Zrnec in der Schlussphase, sowie ein Pfostenwurf von Hannah Sattler mit dem Schlusspfiff standen zwei Punkten allerdings im Weg. Am Ende einer dramatischen Partie bei der SG Herrenberg hieß es am Sonntagabend 26:26 (13:15).

„Der Sieg war drin, aber auch dieser erste Punkt ist immer ein erster Schritt nach vorne“, sagte MJC-Vorstand Jürgen Brech: „Speziell aus unserer Leistung nach der Pause sollten wir Selbstvertrauen für die nächsten Spiele schöpfen können. Vorstand Brech und Trainerin Elena Vereschako waren sauer über die jungen Schiedsrichterinnen: Sieben Strafwürfe für Herrenberg, einer für Trier, fünf Zeitstrafen und eine rote Karte gegen Trier, zwei Mal zwei Minuten gegen die SG. „Trotz der Schiedsrichter haben wir uns nicht unterkriegen lassen und eine tolle Moral gezeigt. Dennoch haben wir einen Punkt verloren“, sagte Elena Vereschako.

Trotz des ersten Punktes sind die Miezen Tabellenletzter, denn die zuvor ebenfalls punktlosen Teams TG Nürtingen (30:28 in Lintfort) und HSG Gedern/Nidda (22:14 im Aufsteigerduell gegen Harrislee) haben gewonnen.

Bis zum 6:6 war die Partie in Herrenberg ausgeglichen, auch weil die niederländische Mieze Linsey Houben eine starke Anfangsphase mit vier Treffern zeigte.  Dann aber vergab die MJC mehrere Chancen in Serie, Herrenberg zog auf 9:6 und später sogar 13:8. Mit der Einwechslung der Ungarin Dora Simon-Varga ging es dann wieder aufwärts. Bis zum Seitenwechsel kam die MJC auf 13:15 heran, hatte allerdings aber auch den Nachteil, dass Abwehrchefin Andrea Czanik zu diesem Zeitpunkt bereits zwei Zeitstrafen kassiert hatte.

Doch auch davon ließ sich die MJC nicht schocken – genauso wenig von der Tatsache, dass sich Herrenberg erneut auf vier Treffer absetzte (19:15). Denn binnen fünf Minuten erzielten die Miezen eine 4:0-Serie (zweimal Hannah Sattler, Szabo und Houben) und zwangen Herrenberg zu einer Auszeit (40.). Aber während die Gastgeberinnen nun keinen Fuß auf den Boden bekamen, drehte Trier auf: Zweimal Czanik, einmal Zrnec – und nach 44 Minuten hieß es 22:20, nach 50 Minuten sogar 25:21 für Trier. Aber dann: Maja Zrnec kassierte die Rote Karte – „für eine Lappalie“, wie Brech meinte, dann muss auch Gabriella Szabo für die letzten beiden Minuten auf die Bank. Herrenberg wirft mit dem Mute der Verzweiflung alles nach vorne – und tatsächlich: 14 Sekunden vor Schluss gelingt der 26:26-Ausgleich.

Am Samstag geht es für die Miezen zum VfL Waiblingen. Der nächste Heimauftritt ist zu ungewohnter Anwurfzeit, am Sonntag, 28. Oktober, um 14 Uhr gegen Werder Bremen.

DJK/MJC Trier: Baranowska, Eckelt – Petrovska (2), Sattler (3), Ilciukaite (0), Houben (5), Czanik (5), Tolic (4), Szabo (4), Zrnec (3), Simon-Varga (4) – Beste Werferinnen Herrenberg: Neubrander (8), Gebhard (7)

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