Basketball Von Kuchen und einem Top-Team: Die Gladiators empfangen Rostock

Trier · Vor dem Gladiators-Heimspiel am Samstagabend gegen den Tabellenvierten Rostock Seawolves (20 Uhr/Arena Trier) geht’s ums Backen, die Ostsee und schöne Erinnerungen.

 Kennt sich aus an Ostsee und Mosel: Luka Buntic.

Kennt sich aus an Ostsee und Mosel: Luka Buntic.

Foto: Willy Speicher

Einen Kuchen fürs Team? „Nein, nein“, sagt Luka Buntic,  „den Jungs habe ich nichts gebacken – die hatten sowieso noch Kuchen. Jermaine Bucknor bringt immer was von seiner Nachbarin mit“. Lachend fügt er an: „Der Mannschaft habe ich gesagt, ich hätte meinen Kuchen im Auto vergessen.“ Nur den Kommilitonen an der Fachhochschule in Mayen, denen habe er was Feines kredenzt – „selbst gekauft“, wie er amüsiert bemerkt, „da bin ich schmerzfrei“. Luka Buntic, der Gladiator mit der Nummer 14, er hat am Donnerstag seinen 26. Geburtstag gefeiert. Als der Volksfreund ihn am Freitag erreicht, sitzt er im Auto, irgendwo zwischen Mayen und Trier. Mehrmals wöchentlich pendelt der Center zwischen Fachhochschule in der Eifel und Lebensmittelpunkt an der Mosel. Neben seiner Basketballkarriere studiert Buntic Verwaltungsbetriebswirtschaft: Mal ein Theoriesemester in Mayen, dann ein Praxissemester in der Trierer Stadtverwaltung. Derzeit ist Theorie angesagt. „Ich komme gleich in Trier an“, erzählt Buntic am Freitagnachmittag über die Freisprechanlage, „dann geht’s zum Abschlusstraining in die Halle“.

Das Heimspiel der Römerstrom Gladiators Trier am Samstag gegen die Rostock Seawolves (20 Uhr/Arena Trier) – es ist ein besonderes für Luka Buntic. Denn: In der Saison 2016/2017 spielte der gebürtige Völklinger für das Team aus Mecklenburg-Vorpommern in der dritten Liga, scheiterte am Ende im Playoff-Achtelfinale am späteren ProA-Aufsteiger Karlsruhe. Buntic erinnert sich: „Der Club ist damals mit dem Ziel in die Saison gegangen, den Aufstieg zu packen. Aber  wir sind den Erwartungen die ganze Zeit hinterhergelaufen. Das war ernüchternd.“ Doch der 2,07-Meter-Mann betont: „Es war trotzdem eine schöne Zeit, denn die Stadt ist bemerkenswert. Wir waren oft in Warnemünde am Meer. Wo bitte kann man sonst in Deutschland nur 15 Minuten vom Strand entfernt Profi-Basketball spielen?“

Nachdem die Seawolves im Sommer 2018 endlich den langersehnten Aufstieg gepackt haben, zählen sie aktuell zum Stärksten, was die ProA zu bieten hat. 17 Siege hat das erfahrene Team von Trainer Milan Skobalj – unterm Korb spielt der Ex-TBBler Oliver Clay – bereits eingefahren, elf davon in fremden Hallen.

Luka Buntic weiß: „Rostock ist alles andere als ein normaler Aufsteiger. Es ist vielmehr ein ambitionierter ProA-Verein, der in die BBL will – und das eher kurz- als langfristig.“ Der Club, so berichtet der Gladiator, sei allen Anforderungen gewachsen. „Es ist echt krass, was sie dort auf die Beine gestellt haben, wie viele Leute den Verein unterstützen.“ Als Spieler erfahre man in der Ostseestadt eine enorme Wertschätzung, werde häufig erkannt, angesprochen – in vielen Restaurants gebe es Rabatte für Spieler und Fans. „Und in der Geschäftsstelle, die mitten in der Stadt liegt, arbeiten sechs oder sieben Mitarbeiter.“

 Am Samstag treffen die Gladiators auf Rostock.

Am Samstag treffen die Gladiators auf Rostock.

Foto: TV/Lambrecht, Jana

Verstecken müssten sich seine Gladiators nach zuletzt drei Siegen in Serie vor den Gästen aus dem hohen Norden jedoch keinesfalls. Denn: „Wir müssen einfach unseren positiven Trend fortsetzen – mit starker Defense und viel Tempo – dann wird das was“, ist sich Buntic sicher. Nach den zwei Siegen gegen Kirchheim und Hagen am vergangenen Doppelspieltag ist das Selbstbewusstsein im Team von Trainer Christian Held deutlich angewachsen. Die Woche, berichtet der Coach, sei gut gelaufen. Zwar hätten Kevin Smit, Kelvin Lewis, Stefan Ilzhöfer und Till Gloger in den vergangenen Tagen mit Blessuren zu kämpfen gehabt, alle vier seien jedoch voraussichtlich einsatzbereit. Fehlen wird hingegen weiterhin Kapitän Simon Schmitz aufgrund seines Handbruchs. Doch Christian Held betont: „Ich habe mir wenig Sorgen gemacht, dass wir Simons Ausfall nicht als Team kompensieren könnten. Weil wir sehr eng zusammen sind – und das auch die ganze Saison über waren.“ Sagt’s – und schiebt ein dickes Lob hinterher: „Eine sehr schöne Randnotiz ist, dass auch die jungen – besonders Rupert Hennen – einen guten Job machen seit Simons Ausfall. Rupi übernimmt viel Verantwortung, nutzt seine Chance – das freut mich sehr, gerade weil wir uns bewusst dazu entschieden haben, den Weg mit jungen Spielern wie ihm zu gehen.“

Das Gladiators-Heimspiel gegen Rostock ist am Samstag ab 20 Uhr live im Internet unter www.airtango.live zu sehen.

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