Basketball Gladiators feiern Sieg zum Auftakt in Rostock

Rostock · Saisonstart gelungen: Basketball-Zweitligist Römerstrom Gladiators Trier hat sein erstes Spiel der neuen ProA-Saison bei Aufsteiger Rostock Seawolves gewonnen. Beim 85:79-Auswärtssieg stachen zwei Gladiatoren ganz besonders hervor. Der Trainer zeigt sich erleichtert.

Gladiators feiern Sieg zum Auftakt in Rostock
Foto: Verein

 Es ist 22.30 Uhr am Freitagabend, als sich Christian Held mal noch schnell einen Happen zu essen gönnt in der Rostocker Stadthalle, bevor sich der Coach von Basketball-Zweitligist Römerstrom Gladiators Trier dann mit seinem Team auf den 800 Kilometer langen Heimweg durch die Nacht zurück nach Trier macht – im Gepäck: zwei ganz wichtige Punkte. „Dieser Sieg heute war unglaublich wichtig“, betont der 30-Jährige im Gespräch mit dem TV.

85:79 (37:33) heißt es am Ende für Helds Team beim hoch-gehandelten Aufsteiger Rostock Seawolves. „Wir haben hier in einer richtig stimmungsvollen Halle gewonnen, es war die längste Auswärtsfahrt – von daher ist es eine Riesenlast, die uns von den Schultern gefallen ist.“

Ins Spiel: Es sind zwei Minuten gespielt, als der starke Kevin Smit die 3500 Zuschauer in der Rostocker Stadthalle zum ersten Mal verstummen lässt: Der gebürtige Oldenburger versenkt einen Dreier im Korb des hoch-gehandelten Aufsteigers (7:2). Es sind wache erste Minuten des Teams von Cheftrainer Christian Held – das ohne die Verletzten Till Gloger und Thomas Grün an die Ostsee gereist ist. Die Defense arbeitet gut. Vorne verpassen sie es allerdings mehrmals, offene Würfe reinzulegen. Daher bleibt die Partie eng. Gegen Ende der ersten zehn Minuten wird Rostock stärker, erlangt immer mehr Spielkontrolle. Trier leistet sich mehrere Ballverluste (fünf im ersten Viertel), und trifft seine offenen Würfe von außen nicht (29 Prozent Trefferquote). Die Folge: Mit einem knappen Rückstand geht’s in die zweiten zehn Minuten (13:17).

Hier gehört der Start dann wieder eindeutig den Gästen. Sie spielen es schnell, drehen die Partie umgehend. Der Ball läuft gut, in der Defensive gibt’s viel Druck auf den Gegner. Immer wieder sucht Trier offensiv Johannes Joos. Der 23-Jährige zeigt sich in hervorragender Saison-Frühform. Unterm Korb ist er meist nur durch Fouls zu stoppen. Trifft er mal nicht, geht er seinen Würfen nach, sammelt offensiv wie defensiv zahlreiche Rebounds. Zu seinen 13 Punkten in der ersten Halbzeit kommen elf Rebounds. Nach einem Dreier durch den überzeugenden Kevin Smit – Assist durch Rupert Hennen – gut 90 Sekunden vor der Pause wird’s zum ersten Mal deutlich (36:26). Mit dicker Führung in die Pause? Von wegen. Wie schon im ersten Viertel verliert Trier erneut den Faden, kommt mit der Rostocker Zonen-Press-Verteidigung nicht klar („gute Frage warum das so war, wir wussten, dass sie so agieren werden“, Held) und verliert innerhalb weniger Sekunden mehrmals den Ball (zehn Ballverluste in der ersten Halbzeit). Coach Christian Held ist stinksauer, nimmt die Auszeit. Mit einer Vier-Punkte-Führung geht’s in die Pause (37:33).

In Halbzeit zwei ist Trier das bessere Team. Zwar haben die Gäste nach wie vor Probleme, wenn Rostock defensiv den Druck erhöht, doch die Gladiatoren machen es offensiv größtenteils gut, zeigen schicken Teambasketball, auch wenn sie schon mal einen Pass zu viel spielen anstatt abzuschließen. Defensiv haben sie Rostocks Aufbauspieler Tony Hicks deutlich besser im Griff als im ersten Durchgang. Nach dem dritten Viertel führen die Gäste verdient mit acht Zählern (55:47).

Dann die eingangs erwähnten Schlussminuten: Gerade als Rostock auf einen Zähler dran ist (75:74) und die Halle tobt, spielen es die Gäste nach einer Held-Auszeit eiskalt runter. Lassen den Ball hervorragend laufen und schließen die sehenswerten Angriffe durch Simon Schmitz und Lucien Schmikale durch zwei Dreier ab – die Entscheidung.

„Wie die Jungs das gelöst haben, war gut“, lobt Cheftrainer Christian Held. „Wir hatten in der Vorbereitung auch schon mal so ähnliche Situationen, in denen das Team versucht hat, das in Einzelaktionen zu lösen – was nicht unser Spiel ist. Daher haben wir daran gearbeitet, um dies künftig anders zu lösen. Von daher bin ich sehr zufrieden, dass wir diese Aktion heute Abend am Ende als Team zu Ende gespielt haben.“

Statistik

Schützen Trier: Dranginis 0, Smit 22, Bucknor 9, Hennen 4, Schmikale 12, Dietz 3, Schmitz 10, Ilzhöfer 2, Buntic 0, Boumann 2, Joos 21

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