Ex-Trierer Päch soll Alba wieder auf Kurs bringen

Berlin · BBL: Der frühere Rödl-Assistent wird Interimstrainer.

 Thomas Päch.Foto: dpa

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Foto: Camera 4 (ALBA Berlin)

Berlin (dpa/red) Der Blick in die ruhmreiche Vereins-Historie von Alba Berlin verdeutlicht die Dramatik der aktuellen Situation. Erst zum dritten Mal trennte sich der achtmalige Meister während einer laufenden Saison von seinem Trainer - Geschäftsführer Marco Baldi nimmt nach dem ungewöhnlichen Schritt kurz vor den Playoffs der Basketball-Bundesliga nun die Spieler in die Pflicht. "Ich erwarte keine Wunderdinge", sagte Baldi am Tag nach der Beurlaubung von Ahmet Caki. "Was man aber als Minimum erwarten kann: Dass man sich mit maximaler Intensität den Aufgaben widmet und versucht, sich als Team zusammenzuraufen, und nicht Gründe anführt, warum alles so schwierig ist dieses Jahr."
In den letzten beiden Spielen der Hauptrunde und den Playoffs soll der bisherige Assistent Thomas Päch für die Wende sorgen. Der 34-Jährige ist in Trier bestens bekannt: Von 2010 bis 2015 arbeitete er als Co-Trainer von Henrik Rödl beim Bundesligisten TBB Trier. Nach einer bislang enttäuschenden Saison stehen die Berliner nur auf Tabellenplatz sechs, es droht ein Erstrunden-Duell mit dem FC Bayern und Brose Bamberg und damit ein frühes Playoff-Aus. Ein neues Saisonziel will Baldi nicht ausgeben. "Mir ist völlig klar, dass wir nicht sagen können: Wir retten damit die Saison", betonte der Alba-Macher. "Wir werden versuchen, alles Mögliche noch rauszuholen."
Der Trend zeigt in der Bundesliga dabei nach unten: In der Saison 2013/14 gelang noch der Einzug ins Finale, das gegen die Münchner verloren ging. Nach starker Hauptrunde gab es in der nächsten Spielzeit das Halbfinal-Aus, vergangene Saison scheiterte Alba mit 0:3 bereits zum K.o.-Runden-Auftakt an Frankfurt.
Als Nachfolger von Sasa Obradovic verpflichteten die Berliner daraufhin Caki. Doch vor allem defensiv zeigte das Team unter dem Türken bis zuletzt keine Fortschritte, auf eine Phase von zehn Siegen folgte ein ewiges Auf und Ab. "Wenn man das Gefühl hat, dass nicht mehr alle in die gleiche Richtung gehen, muss man handeln", nannte Baldi als Grund für den Wechsel. "Wenn sich über Wochen und Monate so eine Meinung verstetigt und zu einer Überzeugung wird, kann man nicht sagen, dass man es weiterplätschern lässt." In öffentlichen Statements deutete sich zuletzt immer wieder an, dass es auch im Verhältnis zwischen Trainer und Spielern nicht zu stimmen schien. "Der Gameplan, den Coach (Sebastian) Machowski hatte, ging auf", erklärte Berlins Nationalspieler Akeem Vargas nach dem peinlichen 92:100 in Bremerhaven über den gegnerischen Coach vielsagend.
Bei der Suche nach einer langfristigen Lösung auf dem Trainerposten ist das Profil laut Baldi das Gleiche wie noch bei Caki, zu Personalien will er sich aber nicht äußern. "Dass da jetzt Namen gehandelt werden, und sich natürlich viele bewerben, ist normal."

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