Eine bittere Pleite und zwei gute Nachrichten

Trier/Essen · Nach der 61:69 (26:34)-Niederlage beim Tabellenvorletzten Essen gibt’s bei den Gladiators dennoch etwas Positives zu vermelden.

 Hat sich in Essen am Arm verletzt: Brandon Spearman. Foto: Verein

Hat sich in Essen am Arm verletzt: Brandon Spearman. Foto: Verein

Foto: (g_sport

Trier/Essen Immerhin zwei gute Nachrichten gibt's am Sonntagnachmittag dann doch noch. Die eine betrifft Brandon Spearman, die andere seinen Teamkollegen Jack Eggleston. Ansonsten ist die Stimmung bei den Römerstrom Gladiators Trier ziemlich gedämpft. Die herbe 61:69 (26:34)-Auswärtspleite vom Samstagabend beim Tabellenvorletzten Baskets Essen ist ein Rückschlag für das Team von Trainer Marco van den Berg, eine Leistung, die alles andere als playoff-würdig ist. Nach den guten Auftritten der vergangenen Wochen und der knappen Heimniederlage gegen Spitzenteam Kirchheim vor einer Woche ist der Auftritt im Ruhrgebiet ein klarer Rückschritt und wieder mal ein Beleg dafür: Fallen die Würfe von außen nicht, klappt nicht viel bei den Gladiatoren.
Wie schon so oft in dieser Saison läuft der Ball in der Offensive hervorragend, immer wieder spielt sich das Team freie Würfe heraus - doch es fällt viel zu wenig. Maue 32 Prozent Trefferquote stehen nach Spielende auf dem Statistikzettel. Hinzu kommt, dass erfahrene Spieler wie Jermaine Bucknor und Kevin Smit in der Offensive deutlich zu wenig Verantwortung übernehmen. Zu viel lastet auf Simon Schmitz (16 Punkte/4 Assists) - und viel zu wenig passiert unter den Körben.
Coach van den Berg findet: "Die Grundlagen, um ein Spiel erfolgreich zu gestalten, besitzt das Team. Wir kreieren die offenen Würfe, doch wir nutzen die Gelegenheiten nicht." Namen nennt der Trainer nicht, doch er sagt: "Aktuell spielen zu viele Spieler unter ihrem Niveau, sie müssen sich dringend steigern."
Das Spiel in Essen ist von Beginn an wild. Wenig Ordnung, viel Tempo und jede Menge Ballverluste auf beiden Seiten. Vor den Augen der rund 150 mitgereisten lautstarken Trierer Fans starten die Gladiatoren nicht gut, wirken unkonzentriert. Essen ist das dominantere Team, verteidigt aggressiv und hat in der Offensive einen Spieler, den Trier nicht in den Griff bekommt: Maurice Creek. Immer wieder laufen die Baskets-Angriffe über den US-Amerikaner. Die Gladiatoren wirken fahrig, leisten sich unerklärliche Ballverluste - der 26:34-Pausenrückstand geht in Ordnung. Zwar steigern sich die Gladiators zu Beginn der zweiten Hälfte ein wenig, doch es reicht nicht, um die deutlich agileren Essener wirklich in Gefahr zu bringen. Auch ein Wechsel zwischen der von Coach van den Berg so ungeliebten Ball-Raum-Verteidigung und einer Manndeckung bringt nicht viel.
Essen gewinnt am Ende verdient, und Trier muss weiter um den Einzug in die Playoffs bangen. Denn als Tabellensiebter (30 Punkte) können die Gladiators in den beiden ausbleibenden Spielen theoretisch noch vom Achten Paderborn (28) und dem Neunten Hanau (26 - Hanau hat den direkten Vergleich gegen die Gladiatoren gewonnen) überholt werden. Mit einem Sieg im letzten Hauptrunden-Heimspiel gegen Nürnberg am Samstag (19 Uhr) kann Trier den Playoff-Einzug allerdings perfekt machen. "Das wird ein unglaublich wichtiges Spiel für uns", betont Triers Trainer. "Jetzt müssen die Jungs zeigen, wie schnell sie nach der Pleite in Essen wieder aufstehen können."
Und nun zum Positiven: Wenn alles gut läuft, kann Marco van den Berg am Samstag auch auf Brandon Spearman zurückgreifen. Triers Mann mit der Nummer 32 musste in Essen nach einem Schlag auf den Bizeps des linken Arms im zweiten Viertel raus, spielte danach nicht mehr - ein Verlust, den das Team nicht kompensieren konnte. Am Sonntagmittag die Diagnose: "Er hat eine schwere Prellung, aber es ist nichts gerissen", betont der Gladiators-Coach. "Er muss bis Mittwoch pausieren, einem Einsatz am Samstag sollte jedoch nichts im Wege stehen." Gut sieht's auch bei Jack Eggleston aus. Nach seinem im Dezember erlittenen Mittelfußbruch soll der US-Amerikaner gegen Nürnberg erstmals wieder im Kader stehen, heißt es am Sonntag.
Statistik Trier: Schmitz 16 Punkte/4 Assists, Smit 6 /2, Bucknor 6/2, Hennen 0/0, Coro 2/2, 5/0, 16/4, Grün 4/3, van Zegeren 5/1, Joos 7/1, Herrera 4/0, Spearman 6/0

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