Infrastruktur Zoff um Grüngutsammelstelle

Wittlich/Altrich · Gestank, Lärm, Verkehr: Der Zweckverband Abfallwirtschaft hat bei der Standortsuche für einen neuen Sammelplatz nahe Wittlich Probleme.

 Wohin mit Laub und Gartenabfällen? Nach der Schließung der Annahmestelle beim Hof Breit gibt es nur noch eine Anlaufstelle für die Wittlicher Bürger.

Wohin mit Laub und Gartenabfällen? Nach der Schließung der Annahmestelle beim Hof Breit gibt es nur noch eine Anlaufstelle für die Wittlicher Bürger.

Foto: dpa-tmn/Florian Schuh

Nachdem in Wittlich die Grüngutannahmestelle an der L141 ihren Betrieb eingestellt hat und die Bürger dort keine Gartenabfälle mehr abgeben können (der TV berichtete), sucht der Zweckverband Abfallwirtschaft Region Trier (A.R.T.) in der Wittlicher Senke nach Ersatz. Derweil bleibt die Grüngutannahmestelle der Familie Zelder auf dem Berlingerhof in Wittlich-Bombogen weiter geöffnet und sichert gewissermaßen die Grundversorgung. Aber eine einzige Sammelstelle für die 20 000-Einwohner-Stadt Wittlich und Umgebung erachtet der Zweckverband als unzureichend. Der Versuch, in Altrich eine neue Grüngutannahmestelle zu eröffnen, ist jedoch gescheitert (der TV berichtete). Denn der Ortsgemeinderat, der in dieser Thematik ein Wörtchen mitzureden hatte, sprach sich gegen eine Sammelstelle neben der Biogasanlage aus und machte dem Zweckverband so einen Strich durch die Rechnung.

Ortsbürgermeisterin Heike Knop verwehrt sich allerdings gegen den Vorwurf von A.R.T.-Chef Max Monzel, der den Ortsgemeinden mangelnde Kooperationsbereitschaft bei der Errichtung von Grüngut­annahmestellen vorwirft. Monzel sagte, viele Ortschefs würden Sammelstellen nach dem Motto „Grüngutsammelstellen ja, aber bitte nicht vor meiner Haustüre“ ablehnen.

Doch so leicht habe es sich der Ortsgemeinderat in Altrich nicht gemacht, sagt Knop. Der Rat habe die Sammelstelle, die an der Biogasanlage eingerichtet werden sollte, aus einem triftigen Grund abgelehnt. Denn wie Knop erklärt, würde eine Grüngutsammelstelle in Altrich zu Verkehrsproblemen führen. Im gegensatz zu Monzel glaubt die Ortsbürgermeisterin nämlich nicht, dass die meisten Grüngutentsorger aus Wittlich über die B50-neu nach Altrich fahren würden.

„Wenn es hier eine Sammelstelle gäbe, würden die Autos mit Anhängern in Altrich durchs Neubaugebiet und auch über die Feldwege fahren. Doch dafür sind die Straßen im Ort nicht ausgelegt.“ Der Rat hätte einen Abgabeplatz gerne befürwortet, aber im Ort es gebe bereits genug Verkehr, sagt Knop. „Es weiß ja jeder, was im Frühjahr oder Herbst, wenn es viel Rasenschnitt oder Laub gibt, los ist. Dann wären das in Altrich mehr als 200 zusätzliche Fahrzeuge an einem Tag.“

Der Altricher Ortsgemeinderat, sagt Knop, hätte die Einrichtung einer Grüngutsammelstelle jedenfalls gerne unterstützt: „Wenn es die Verkehrsführung hergegeben hätte“. Eine Grüngutannahmestelle in Altrich ist damit erstmal vom Tisch. Nur auf der Homepage des A.R.T. wird sie irrtümlicherweise mit dem Verweis „ab März 2019“ noch gelistet.

 Obwohl sie noch auf der Homepage des Zweckverbands A.R.T. gelistet ist, wird es nach Entscheidung des Ortsgemeinderats in Altrich keine Grüngutsammelstelle geben.

Obwohl sie noch auf der Homepage des Zweckverbands A.R.T. gelistet ist, wird es nach Entscheidung des Ortsgemeinderats in Altrich keine Grüngutsammelstelle geben.

Foto: Christina Moeris/Christian Moeris

Bleibt den Wittlichern und Bewohnern der umliegenden Dörfer also nur die Sammelstelle in Bombogen, die sich finanziell noch trage, sagt Magdalena Zelder vom Berlingerhof, wo der Abgabeplatz angesiedelt ist.

Zelder: „Natürlich hat der Zweckverband seine Preise verändert. das ist Fakt. Wenn noch so ein drastischer Preissturz kommt, sind wir auch raus.“ Die Grüngutannahmestelle in Binsfeld schloss, wie eine TV-Anfrage ergeben hatte, ebenfalls aus finanziellen Gründen, die auf die Preissenkung des Zweckverbands zurückzuführen sei, wie der ehemalige Betreiber Günter Schneider erklärt hat.

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