Insolvenzen Zahl der Firmenpleiten geht erneut zurück

Trier · Weniger Arbeitsplätze sind von Unternehmensinsolvenzen betroffen. Positiver Trend zeichnet sich auch bei Privaten ab.

 Unternehmensinsolvenzen in der Region Trier im Vergleich

Unternehmensinsolvenzen in der Region Trier im Vergleich

Foto: TV/Schramm, Johannes

Die Insolvenzzahlen in der Region Trier sind bei den Unternehmen und den Privathaushalten weiter rückläufig. Dies geht aus der jährlichen Untersuchung der Creditreform Trier hervor. Die Wirtschaftsauskunftei verfolgt die Entwicklung seit vielen Jahren.

Bei den Unternehmenspleiten ist dabei zum ersten Mal seit Jahren die Zahl der Insolvenzen unter 100 gegangen. Genau 93 Insolvenzen wurden 2018 angemeldet, das sind 14,68 Prozent oder 16 Fälle weniger als noch ein Jahr zuvor. Herbert Eberhard, Chef der Creditreform Trier: „Der positive Trend hat sich im vergangenen Jahr insbesondere in der Stadt Trier fortgesetzt.“ So ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Trier 2018 auf 21 gesunken, 2017 waren es noch 29 (-27,59 Prozent). Der Kreis Bernkastel-Wittlich verzeichnet laut Creditreform einen Rückgang von 13,64 Prozent mit 19 Insolvenzen 2018 (Vorjahr: 22). Dem folgt der Kreis Bitburg-Prüm mit einem Rückgang von 13,04 Prozent, dies entspricht 20 Insolvenzen in 2018 (Vorjahr: 23). Im Kreis Trier-Saarburg wurden 22 Insolvenzen 2018 (Vorjahr: 23) verbucht (-4,35 Prozent) und auch der Kreis Vulkaneifel vermeldet mit 11 Firmenpleiten in 2018 (Vorjahr: 12) einen leichten Rückgang von -8,33 Prozent.

Damit hebt sich die Entwicklung in der Region Trier noch einmal vom positiven Bundestrend ab. Deutschlandweit sind die Firmeninsolvenzen lediglich um 1,2 Prozent gesunken von 20 140 Verfahren in 2017 auf 19 900 in 2018.

 Trend Unternehmensinsolvenzen Region Trier

Trend Unternehmensinsolvenzen Region Trier

Foto: TV/Schramm, Johannes

Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Insolvenzen stellen sich dagegen etwas differenziert dar: Das von den Insolvenzen betroffene Umsatzvolumen ist von knapp 70 Millionen Euro Umsatz auf gut 80 Millionen Euro gestiegen. Die dabei betroffenen Arbeitsplätze haben sich allerdings von etwa 780 auf rund 480 verringert. Die meisten Arbeitsplätze waren dabei von der Insolvenz der Firma Mageba Textilmaschinen in Bernkastel-Kues (Umsatz zehn Millionen Euro) betroffen. „Doch von den einst 118 Arbeitsplätzen konnten 110 erhalten bleiben“, erklärt Insolvenzexperte Herbert Eberhard.

Ein Rückgang zeigt sich auch im Bereich der Privatinsolvenzen. So waren 2018 noch 410 Privatinsolvenzen (Vorjahr: 426, also  -3,76 Prozent) in der Region Trier zu verzeichnen. Bundesweit sind 68 600 private Insolvenzen (Vorjahr: 71 960) vermeldet worden.

Den stärksten Rückgang bei den betroffenen Privatpersonen in der Region meldet die Creditrefom aus der Stadt Trier. Hier ging die Zahl der Privatinsolvenzen von 170 auf 141 zurück, das ist ein Minus von über 17 Prozent. Ein ähnliche Tendenz ist im Eifelkreis Bitburg-Prüm zu erkennen: 55 Privatinsolvenzen im Jahr 2018 bedeuten einen Rückgang um gut acht Prozent (2017: 60).

In Trier-Saarburg gab es bei den Privatinsolvenzen indes ein leichtes Plus. Mit 109 Pleiten (+8 zum Vorjahr/+7,92 Prozent) gab es hier einen leichten Anstieg. Im Landkreis Bernkastel-Wittlich gab es sogar einen noch deutlicheren Anstieg: 75 Privatpleiten (Vorjahr 61) bedeuten ein Plus von fast 23 Prozent.

Der Trierer Creditreform-Chef ist angesichts der Zahlen optimistisch: „Insgesamt bestätigen auch die Insolvenzzahlen die derzeit sehr gute wirtschaftliche Situation in der Region Trier. Eine wesentliche Verschlechterung im Jahr 2019 ist in der Region Trier nicht zu erwarten“, erklärt Herbert Eberhard dem Trierischen Volksfreund.

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