Handwerk Ein Rundgang: Nachhaltigkeit hat viele Gesichter

Trier · Die Trierer Messe ‚Öko 2019‘ empfing am Wochenende Tausende Gäste, die sich zu den Themen Bauen, Renovieren und Sanieren informierten. Anbieter von effizienter Heiztechnik oder ökologischen Baustoffen waren ebenso vertreten wie die Handwerkskammer, die sogar mit Virtual-Reality-Brillen (VR) aufwartete.

 140 Aussteller zeigen bei der Öko 2019 ihre Fähigkeiten rund ums Bauen und Sanieren.

140 Aussteller zeigen bei der Öko 2019 ihre Fähigkeiten rund ums Bauen und Sanieren.

Foto: TV/Heribert Waschbüsch

Auf der Trierer Öko-Messe trinkt man den fair gehandelten Kaffee eines regionalen Händlers aus Einwegkaffeebechern mit Plastikdeckel. Wer mag, kann sich aber auch einen stilvollen Trierer Mehrweg ‚To-Go‘-Becher kaufen. Jeder darf hier also so viel ‚öko‘ sein, wie er mag. Hauptsächlich erhoffen sich die Besucher gute Ideen und Angebote zur Optimierung ihrer Eigenheime. Ein älterer Herr wohnt zum Beispiel direkt neben den Bahngleisen und erzählt: „Ich habe in meinem Haus 30 Jahre alte Fenster. Jetzt suche ich Fenster mit Dreifachverglasung, so dass der Lärm der Züge draußen und die Wärme drinnen bleibt.“ Er investiere dabei aber vor allem für die Nachkommen: „Bei den Fenstern kann man echt Energie- und Heizkosten sparen. Aber bis ich die Kosten wieder rein hab’, da leb’ ich nimmer.“

Die Handwerkskammer denkt bei der Ökomesse auch an den Nachwuchs und die junge Generation. Mit ‚Virtual-Reality-Brillen‘ können sich die Jugendlichen in zehn potenziellen Ausbildungsbetrieben umschauen. Damit soll ihr Interesse geweckt werden, erklärt Petra Kollmann von der Handwerkskammer Trier, denn auch dieses Jahr gebe es noch etwa 700 freie Ausbildungsplätze in der Region.

Ein Besucherpaar hat seine Fenster schon letztes Jahr saniert und freut sich darüber, wie leise es seitdem im Wohnzimmer ist. Jetzt stehe die Heizung an: „Wenn man ein Haus hat, dann geht man immer wieder mal gucken, was es so Neues gibt und wo man was verbessern kann. Unsere Heizung ist jetzt über zehn Jahre alt. Wir wollen uns darüber informieren, ob unter unserem Grundstück Erdwärmebohrung sinnvoll wäre.“

Michael Lui von der Trierer Polizei gibt auf der Messe Tipps, wie man sich vor Einbrüchen schützen kann. Hier helfe es oft schon, sich ein besseres Haustürschloss einbauen zu lassen, aber manchmal sei auch eine elektronische Alarmanlage sinnvoll. 55 Prozent der Einbruchsversuche missglückten laut Lui auch aufgrund solcher vorsorglichen Schutzmaßnahmen.

Ein jüngeres Paar ist gerade im Neubau und sucht auf der Ökomesse einen Kaminofen. Der soll neben der Energieeffizienz vor allem der Gemütlichkeit dienen: „Für die Wärme brauchen wir ihn eigentlich nicht, deshalb wollen wir nur einen ganz kleinen Ofen.“ Das Holz dafür wollen sie bei einem lokalen Förster bestellen. Sie finden eine Messe besser, als die Öfen im Internet anzuschauen, weil man hier den direkten Vergleich habe, alles anfassen könne und individuelle Beratung erhalte. Die beiden können sich vorstellen, dass sie von ihren frühzeitigen Investitionen später  einmal profitieren werden. „Wenn dann die Nebenkosten sehr gering sind, können wir das Ersparte wieder fürs Leben ausgeben.“

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