Arbeitsmarkt Dieses Trierer Restaurant ist ein Vorbild in Sachen Inklusion

Trier · Für sein vorbildliches Engagement hat das Landesarbeitsamt Rheinland-Pfalz/Saarland Marcel Pfeil (Restaurant Marcels/Trier) mit dem Inklusionszertifikat 2018 ausgezeichnet.

 Restaurantchef Marcel Pfeil zeigt Azubi Dominik, wie er das Gemüse vorbereiten soll.

Restaurantchef Marcel Pfeil zeigt Azubi Dominik, wie er das Gemüse vorbereiten soll.

Foto: TV/Heribert Waschbüsch

Eine besondere und außergewöhnliche Auszeichnung hat das Trierer Restaurant Marcels erhalten. Besonders, weil die Arbeitsagentur hier erfolgreiche Inklusion behinderter Auszubildender hervorhebt, außergewöhnlich, weil in diesem Jahr der Preis an ein kleines Unternehmen, einen Gastronomiebetrieb geht. „In der Regel fällt es größeren Unternehmen leichter, Menschen mit Behinderung zu betreuen und auszubilden. Um so erstaunlicher ist das große Engagement von Marcel Pfeil und seiner Frau“, lobt Heidrun Schulz, Leiterin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit.

Vor fünf Jahren hat Marcel Pfeil sein Restaurant Marcels in Trier eröffnet. Gleich nach dem Start gab er einem jungen Mann mit Lernbehinderung die Möglichkeit, eine Ausbildung zu beginnen. „Zunächst kam er zu einem Praktikum, dann versuchte er die Ausbildung zum Beikoch und weil alles gut klappte, machte er dann eine Kochausbildung.“ Der junge Mann ist inzwischen zum Gesellen gereift und hat seinen Platz in der Berufswelt gefunden. Und schon in diesem Jahr hat das achtköpfige Team um Marcel Pfeil wieder einen jungen Mann mit Handicap eingestellt. Dominik, 18 Jahre alt, macht seit August seine Kochausbildung. Für den jungen Mann eine ganz wichtige Weichenstellung.

„Das vorbildliche Engagement von Marcel Pfeil in Kombination mit den Förderprogrammen, die Arbeitgebern und Auszubildenden zur Verfügung stehen, macht es möglich, dass Menschen mit Handicap erfolgreich ins Berufsleben starten können und durch eine hochwertige Ausbildung gute Perspektiven für ihre Zukunft erhalten,“ betont Heribert Wilhelmi, Chef der Agentur für Arbeit Trier.

 Heidrun Schulz, Marcel Pfeil und Sandra Pfeil (Marcels Restaurant) sowie Heribert Wilhelmi bei der Überreichung des Inklusionszertifikats.

Heidrun Schulz, Marcel Pfeil und Sandra Pfeil (Marcels Restaurant) sowie Heribert Wilhelmi bei der Überreichung des Inklusionszertifikats.

Foto: TV/Heribert Waschbüsch

„Er ist für andere Unternehmen ein Vorbild.“ Die Unterstützung durch die Arbeitsagentur ist dem Restaurantchef auch wichtig. Unterstützt werden Betrieb und Auszubildender zusätzlich über das Projekt der „Inklusiven Ausbildung“ der Agentur für Arbeit Trier. So erhält der lernbehinderte Jugendliche über die gesamte Ausbildungszeit hinweg eine sozialpädagogische Betreuung, zu der neben Nachhilfeunterricht auch die Entwicklung der Persönlichkeit, die Festigung der Motivation und der intensive Kontakt zwischen Lehrling, Betrieb, Elternhaus und Schule gehört.

„Es sind viele Helfer, die uns unterstützen“, sagt Marcel Pfeil.  Und er ist optimistisch, dass auch sein jüngster Schützling seine Ausbildung erfolgreich abschließt. „Dominik hat zunächst ein Praktikum bei uns gemacht und gezeigt, dass er eine Ausbildung machen möchte.“ Und Marcel Pfeil ist sich sicher, dass es gemeinsam gelingt. „Wir werden ihn erfolgreich in die Berufswelt entlassen.“

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