Landwirtschaft Katharina Weber aus Pickließem neue Milchkönigin
Trier · Drei Jahre lang hat Carina Hirschen aus Burg (Landkreis Bernkastel-Wittlich) die rheinland-pfälzische Milchwirtschaft hervorragend repräsentiert. Nun tritt Katharina Weber aus Pickließem ihre Nachfolge an.
Die 21-Jährige Katharina Weber setzte sich bei der Wahl in der Europahalle Trier gegen Eva Fischer aus Niedersohren (Rhein-Hunsrück) und Verena Sohns aus Weinsheim (Eifelkreis Bitburg-Prüm) durch. Die drei Finalistinnen überzeugten alle mit Charme, Schlagfertigkeit und großem Fachwissen.
Katharina Weber gewann mit ihrer natürlichen Art die Herzen der Jury und des Publikums, das mit abstimmen konnte. „Hinter jedem Tropfen Milch steckt bei jedem, der daran beteiligt ist, so viel Liebe, das möchte ich den Verbrauchern näherbringen“, sagte die junge Frau bei ihrer Schlusspräsentation. Die Milchwirtschaft darf sich für die kommenden beiden Jahre auf eine würdige Vertreterin ihrer Interessen freuen. Denn für die junge Frau gibt es viel zu tun. Bei rund 50 Terminen im Jahr steht die Milchkönigin im Mittelpunkt. Neben dem Studium der Agrarwissenschaften und der Mitarbeit auf dem elterlichen Betrieb mit über 140 Milchkühen eine große Herausforderung.
Ein wenig Glanz tut der heimischen Landwirtschaft gut. Denn die vergangenen beiden Jahre haben die Milchbetriebe in der Region arg gebeutelt. Niedrige Milchauszahlungspreise (um die 20 Cent) haben so manchen Bauern zur Aufgabe gezwungen. Der Präsident des Bauernverbandes Rheinland-Nassau, Michael Horper, hatte bei der der Wahl vorangegangenen Jahrestagung der Milchwirtschaftlichen Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz (Milag) auf die schwierige Lage in der Branche hingewiesen. Horper, gleichzeitig Milag-Präsident, sieht aber auch eine Besserung. „In den vergangenen Monaten ist der Milchpreis wieder gestiegen. Das war bitter notwendig.“ Inzwischen erhalten die Milchbauern wieder etwas mehr als 30 Cent je Liter Milch (siehe Info). Vor allem die Butterpreise sind kräftig gestiegen. Die Ursache dafür: Es gibt eine hohe Nachfrage an Butter, bei gleichzeitiger geringeren Produktion mit niedrigerem Fettgehalt. Viele Bauern waren angesichts der niedrigen Preise gezwungen, das Futter der Kühe umzustellen. Und je geringer die Qualität des Futters, desto weniger Milchfett bilden die Kühe – und umso weniger Butter kann produziert werden.
Vor allem aber dankte Michael Horper Carina Hirschen für ihren „engagierten und großartigen Einsatz als Milchkönigin in den vergangenen drei Jahren“. Sie habe die rund 1900 Milch erzeugende Betriebe im Land bestens vertreten.