Kommunalpolitik Der Sonnenstrom kommt mit Verspätung

Pölich · Die Stadtwerke Trier wollen im zweiten Quartal 2018 eine Photovoltaik-Anlage in Pölich errichten. Im neuen Jahr wird es in dem Moselort viel Redebedarf geben.

Nun soll er also doch kommen, der Sonnenstrom vom Pölicher Berg. Allerdings mit mehr als einjähriger Verspätung. Wie Rudolf Schöller, Projektleiter der Stadtwerke Trier (SWT), dem in der Bauernstube tagenden Gemeinderat mitteilte, soll die Photovoltaikanlage der SWT-Versorgungs GmbH im zweiten Quartal 2018 gebaut werden.

Der Solarpark entsteht auf einer Fläche von rund fünf Hektar. Er soll später einmal rund 400 Haushalte mit Strom versorgen können.
Ursprünglich sollte der saubere Strom schon Ende 2016 fließen, doch das Projekt verzögerte sich. Laut Schöller werden in Pölich gebrauchte Module der Anlagen aus Föhren und Kenn eingebaut. Voraussichtlich im März werde der Rat den Beschluss zum Bau der Photovolaikanlage fassen, sagte Ortsbürgermeister Walter Clüsserath. Die Gemeinde erwartet Pachteinnahmen von rund 10 000 Euro jährlich.
Unklar ist noch, welcher Anbieter für eine Verbesserung der Internetversorgung im Ort sorgen soll. Es gab Kontakte mit der saarländischen Firma Inexio wegen der Verlegung von Glasfaseranschlüssen, doch vor einem Vertragsabschluss möchte die Gemeinde noch Konditionen anderer Anbieter prüfen lassen.
Erste Pflöcke eingeschlagen hat der Rat unterdessen beim Thema Dorfmoderation. Zwei Dorfmoderatorinnen stellten sich und ihre Konzepte im Rat vor. Nach eingehender Diskussion gaben die Ratsmitglieder mehrheitlich der Diplom-Pädagogin Beate Stoff aus Osburg den Zuschlag. Sie soll herausfinden, was die Bürger wollen.

Stoff kündigte „viele Gespräche“ mit Vereinen und der Bevölkerung an. Ferner soll es zwei „Dorfspaziergänge“ geben. Weitere Bausteine der auf zwei Jahre ausgelegten Dorfmoderation sind ein Dorfcheck mit Stärken-und-Schwächen-Analyse, ein Vereinscoaching und eine Bürgerversammlung.
Weil die Dorfmoderation möglicherweise Investitionen nach sich zieht, hielt sich der Gemeinderat beim Tagesordnungspunkt Investitionsprogramm 2017 bis 2021 mit Wünschen zurück. Für 2018 werden 10 000 Euro für die Außengebietsentwässerung (Schutz vor Unwettern) und 6000 Euro für die Sanierung des stark beschädigten Sabelwegs eingesetzt.
Eingehend befasste sich der Gemeinderat mit der Festsetzung der Steuerhebesätze 2018. Diese werden erhöht. Die Grundsteuer B (bebaute Grundstücke) und die Gewerbesteuer steigen von 365 auf 420 Prozent. Für ein normales Einfamilienhaus bedeute dies eine Mehrbelastung von rund 20 Euro pro Jahr, sagte der Ortsbürgermeister. Die Steuer für den ersten Hund wird von 46 auf 60 Euro angehoben, beim zweiten und dritten Hund bleibt es bei 60 beziehungsweise 80 Euro.
Die Grundsteuer A (unbebaute Grundstücke) wird von 300 auf 330 Prozent angehoben. Nach Auskunft des Ortsbürgermeisters bringen die höheren Steuersätze zusammengenommen Mehreinnahmen von rund 20 000 Euro pro Jahr. Einschließlich der Pachteinnahmen durch die Solaranlage kämen 30 000 Euro zusammen. Clüsserath: „Das wird der Gemeinde auf Jahre helfen. Wir haben noch einiges vor.“

Ohne eine Erhöhung, das war dem Rat klar, würde die Kreisverwaltung möglicherweise den Haushalt nicht genehmigen.

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