Zurückgeblättert Pestalozzi zieht um

Schulstandorte sind nicht erst seit der Millionenfrage nach dem Sinn oder Unsinn einer Egbertschule am Standort unweit des Amphitheaters ein heißes Eisen. Die Schließung des Treviris-Gymnasiums gehört ebenfalls zu den weniger rühmlichen Trierer Schulgeschichten.

 Königlicher Besuch: 1994 machte Königin Margrethe II. von Dänemark samt Ehemann Prinz Henrik Station in Trier. Das lockte viele Schaulustige auf den Hauptmarkt.

Königlicher Besuch: 1994 machte Königin Margrethe II. von Dänemark samt Ehemann Prinz Henrik Station in Trier. Das lockte viele Schaulustige auf den Hauptmarkt.

Foto: Medienhaus Trierischer Volksfreund/Josef Tietzen
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Foto: TV/Lambrecht, Jana

Die Bildungseinrichtung im Trierer Süden wurde 1990 aufgegeben, weil man von zurückgehenden Schülerzahlen an Gymnasien ausging. Fast 30 Jahre später ist dem immer noch nicht so. 1994 wurde das Gebäude in der Speestraße neue Heimat der Pestalozzi-Hauptschule. Die war zuvor am Zuckerberg beheimatet. Das dortige marode Gebäude musste dem Bau des City-Parkhauses weichen. Und auch die Hauptschule gibt es inzwischen nicht mehr. 2010 geht die Schule in der Nelson-Mandela Realschule plus auf.
Nicht auf ging der Plan, die Schule nach Trier-Nord zu verlegen. Und zwar in das Gebäude der Geschwister Scholl-Schule. Damit sollte der Konkurrenz der beiden Realschulen plus im Westen und Süden der Stadt begegnet werden. Inzwischen gibt es für einen Teil der Räume im Norden eine neue Nutzung. Der Exhausverein hat dort eine Bleibe gefunden, da das eigentliche Domizil an der Zurmaiener Straße ein Sanierungsfall ist.
Das Wort Klärschlamm lässt besonders im Ruwertal die Alarmglocken schlagen. Denn Flächen in der Nähe des Entsorgungszentrums Mertesdorf gelten als möglicher Standort für einen Verbrennungsofen für die Reste der Abwasserbeseitigung. Vor 25 Jahren wurde noch ganz anders diskutiert. Da ging es bei einer Expertentagung darum, ob Klärschlamm auf Felder aufgebracht werden darf. Ein Vertreter des Mainzer Umweltministeriums rührte dabei besonders laut die Werbetrommel für Klärschlamm als Dünger. „Untersuchungen hätten gezeigt, dass die ohnehin schon strengen Grenzwerte bei weitem nicht erreicht würden.“ Einzige Frau auf dem Podium war Ulrike Höfken, die für eine Unterscheidung zwischen Schlämmen aus ländlichen Räumen und denen aus Ballungsräumen warb.  Wenige Monate nach der Diskussionsveranstaltung wurde sie Bundestagsabgeordnete. Inzwischen ist Ulrike Höfken rheinland-pfälzische Umweltministerin. In dieser Funktion muss sie sich mit Klärschlamm und dessen künftiger Verwendung beschäftigen.

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