Tiere Tierheim Trier vor der Rettung

Trier · Die Landkreise der Großregion signalisieren Bereitschaft, sich an den Kosten der dringend notwendigen Sanierung und Erweiterung zu beteiligen. Das Heim im Trierer Stadtteil Zewen braucht insgesamt 1,5 Millionen Euro.

 Tierheim in Trier-Zewen.Tierheimleiterin Anna Jutz vor dem alten Gebäude das abgerissen werden soll TV-Foto: Friedemann Vetter

Tierheim in Trier-Zewen.Tierheimleiterin Anna Jutz vor dem alten Gebäude das abgerissen werden soll TV-Foto: Friedemann Vetter

Foto: Medienhaus Trierischer Volksfreund/Friedemann Vetter

Freude und Erleichterung sind in der Stimme von Tierheimchefin  Anna Jutz klar zu hören. „Für uns ist das natürlich eine sehr gute Nachricht, über die wir sehr froh sind“, sagt die engagierte Tierexpertin. Jutz leitet den Betrieb in Zewen zusammen mit Inge Wanken, der Vorsitzenden des Tierschutzvereins Trier und Umgebung. Beide hatten bereits im Sommer Grund zur Freude, als die Stadt Trier und der Tierschutzbund Rheinland-Pfalz die Sanierungs- und Erweiterungspläne des Tierheims mit  jeweils 150 000 Euro unterstützten (der TV berichtete am 24. August).

Doch die Botschaft, die Inge Wanken jetzt von einer Konferenz der Landräte der Kreise Trier-Saarburg, Bernkastel-Wittlich, Bitburg-Prüm und Vulkaneifel mitbringt, ist noch wichtiger als dieser Zuschuss: Die Kreise haben sich grundsätzlich bereiterklärt, sich finanziell an der 1,5 Millionen Euro teuren Generalsanierung zu beteiligen.

Das bestätigt auch Thomas Müller, der Sprecher des Landkreises Trier-Saarburg. „Die Bereitschaft ist da“, sagt Müller im Gespräch mit dem TV. „Die Beteiligung soll über den Investitionsstock des Landes Rheinland-Pfalz abgewickelt werden.“ Der Investitionsstock ist ein Förderinstrument des Landes für kommunale Projekte, die das Gemeinwohl erfordert. Die Federführung müsse noch geklärt werden, sagt Müller. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird die Stadt Trier die Regie übernehmen. Wann welche Summen an das Tierheim fließen, ist noch nicht geklärt.

 Das Tierheim in Zewen hat zeitweise mehr als 50 Hunde, die von ehrenamtlichen Helfern und Mitarbeitern betreut werden.

Das Tierheim in Zewen hat zeitweise mehr als 50 Hunde, die von ehrenamtlichen Helfern und Mitarbeitern betreut werden.

Foto: Medienhaus Trierischer Volksfreund/Friedemann Vetter

Das Tierheim ist eine komplexe Institution. Die vier Landkreise und die kreisfreie Stadt Trier sind Miteigentümer des Grundstücks, auf dem sich das Heim befindet. Träger und Betreiber ist der Tierschutzverein Trier und Umgebung, zu dessen Aufgaben  die Aufnahme in Not geratener Tiere, die Aufnahme von Fundtieren in Absprache mit den Kommunen und die Verwahrung von Tieren  im Auftrag der Polizei oder des Ordnunsgamts gehört.

Im Klartext: Das Tierheim Trier nimmt Fundtiere aus der Großregion zwischen Nordrhein-Westfalen im Norden und dem Saarland im Süden auf. Hunde und Katzen, die von ihren Besitzern nicht mehr versorgt werden, die ausgesetzt werden oder die mit unbekannter Herkunft auf der Straße gefunden werden. Dazu kommen Kleintiere aller Arten und Sorten und auch Exoten wie Schlangen und Schildkröten.

Doch die Infrastruktur des Heims ist gewaltig in die Jahre gekommen. Neue Quarantänestationen für Hunde und Katzen sind dringend notwendig, in einem maroden Verwaltungsgebäude steht bei Regen das Wasser im Keller knöchelhoch. Spenden und Mitgliedsbeiträge reichen dafür nicht aus. Die insgesamt 300 000 Euro der Stadt Trier und des Tierschutzbundes sind zwar eine stabile Basis, aber noch ist die Finanzierungslücke groß. Deshalb ist das Entgegenkommen der Landräte auch eine Rettung in letzter Sekunde.

Der TV fragt die sieben Verbandsgemeinden des Landkreises Trier-Saarburg, wie sie das Tierheim unterstützen. Die Bürgermeister einigen sich auf eine gemeinsame Antwort. Überbracht wird diese von Christiane Horsch, Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Schweich.

„Die Verbandsgemeinden im Landkreis Trier-Saarburg sind lediglich für die Unterbringung von Fundtieren zuständig“, sagt Horsch. Das sei eine gesetzliche Verpflichtung. „Hierfür zahlen die Verbandsgemeinden aufgrund einer Vereinbarung mit dem Tierheim Trier-Zewen eine Unterbringungspauschale für maximal 56 Tage. Danach geht das Fundtier auf den Tierschutzverein über und kann weitervermittelt werden.“ Darüber hinaus zahlen alle Verbandsgemeinden einen jährlichen Investitionszuschuss von je 1000 Euro  für die Unterbringung der Fundtiere.

Michael Schmitz, Sprecher der Stadt Trier, unterstreicht die Bedeutung des Tierheims. „Das Team macht eine tolle Arbeit, die wir als Stadt sehr zu schätzen wissen. Davon profitieren nicht nur Tiere und Tierhalter in der Stadt Trier, sondern in der ganzen Region.“ Die Stadt habe daher bereits das Gespräch mit den Landkreisen gesucht, „um im Bewusstsein der gemeinsamen Verantwortung für das Tierheim eine Beteiligung der Kreise zu erreichen“. Ein weiterer Gesprächstermin folge in Kürze.

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