Wetter Sturm Eberhard wirbelt durch Stadt und Land – Jetzt beginnt die Schadensermittlung

Trier · Fast 100 Einsätze in Stadt und Landkreis: Der Gesamtschaden durch Sturmtief Eberhard ist noch nicht abzusehen.

 Ein umgewehtes Werbeschild am Ortseingang von Trier wird gesichert. In Saarburg (rechts) zeigt die Höhenrettung Beurig ihr Können.

Ein umgewehtes Werbeschild am Ortseingang von Trier wird gesichert. In Saarburg (rechts) zeigt die Höhenrettung Beurig ihr Können.

Foto: TV/Florian Blaes

Als am Sonntag um 13 Uhr die erste akute Unwetterwarnung über die App Katwarn, dem Frühwarnsystem des Landes, Alarm  schlug, waren viele Einsatzkräfte bereits auf dem Weg: „Seit 12.45 Uhr gibt es etliche Einsätze im gesamten Bereich des Polizeipräsidiums Trier“, sagte am Mittag der Polizeiführer vom Dienst in Trier. Es gebe viele Gefahrenstellen auf Hauptverkehrswegen, bisher aber keine Personenschäden und größere Sachschäden. Zumindest an der Meldung zu den Personenschäden sollte sich bis zum frühen Abend nichts ändern. Die Zahl der Einsätze stieg aber mit jeder starken Windböe, die durch das Moseltal und über die Höhen fegte.

So stürzten am Mittag Bäume auf die A 1 zwischen dem Autobahnkreuz Wittlich und Wittlich-Mitte sowie zwischen Mehren und Hasborn. Auch auf der A 602 in Höhe Ruwer stürzte ein Baum auf die Straße. Zudem gab es an der A 602 an der Autobahnabfahrt Trier eine kurzzeitige Sperrung wegen eines umgestürzten Werbeplakats.

Umgestürzte Bäume gab es nicht nur in der Parkstraße in Trier-Nord, sondern ebenfalls auf etlichen Bundes- und Kreisstraßen, so etwa zwischen Zemmer-Rodt und Quint, bei Freudenburg, Kollesleuken und zwischen Karl und Großlittgen. Großes Glück hatten die Insassen eines Autos, das auf der B 49 zwischen Trier-Zewen und Igel unterwegs war. Ein umstürzender Baum streifte das Fahrzeug. Verletzt wurde niemand.

Sturmtief Dragi fegt über die Region
38 Bilder

Sturmtief Dragi fegt über die Region

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Foto: TV/Florian Blaes

Der Strom fiel am Mittag in mehreren Orten der Region aus, so etwa in Welschbillig, Kordel, Newel, Ralingen, Aach und Zemmer sowie Vierherrenborn, Baldringen, Hentern, Lampaden, Paschel, Schömerich und Zerf, Gusterath, Pluwig, Ollmuth und Schweich. 12 500 Menschen waren nach Angaben der Kreisverwaltung Trier-Saarburg betroffen. 150 Rettungskräfte der Feuerwehr waren bei mehr als 50 gemeldeten Schäden im Einsatz.

Auch umgestürzte Schilder machten den Autofahrern zu schaffen. In der Zurmaiener Straße in Trier drohte am Mittag ein Bauzaun auf die Fahrbahn zu stürzen, die Feuerwehr sicherte den Zaun ab. Bis zum frühen Abend gab es nach Angaben von Ernst Mettlach, Pressesprecher der Stadtverwaltung, im Stadtgebiet Trier 40 sturmbedingte Einsätze. Die Berufsfeuerwehr Trier, die freiwilligen Wehren Zewen, Pfalzel, Ehrang, Ruwer, Kürenz und Olewig und Mitarbeiter des Grünflächenamts Trier waren mit 110 Kräften im Einsatz. Auch die für die gesamte Region zuständige Leitstelle in Trier musste personell verstärkt werden. In der Maarstraße stürzte ein Kamin in ein Haus und richtete Schaden an. Die Feuerwehr trug den Kamin ab. In der Brotstraße musste ebenfalls ein einsturzgefährdeter Kamin abgebaut werden. In Kürenz kippte ein Baum in eine Stromleitung. Umherfliegende Dachziegel machten Straßen und Wege zu Gefahrenzonen. Getroffen wurde nach den Informationen, die bis zum Redaktionsschluss vorlagen, niemand.

In Saarburg musste die Höhenrettungsgruppe der Feuerwehr Beurig auf dem Schlossberg einen abenteuerlichen Einsatz bestehen. An dem riesigen Gerüst für den Wiederaufbau  der abgebrannten Verwaltungsgebäude hatten sich Teile der Abdeckung gelöst. Die Plane musste von den schwindelfreien Höhenrettern bei extremen Windböen unter den Augen von Bürgermeister Jürgen Dixius wieder befestigt werden,  um größere Schäden zu verhindern. In Taben-Rodt wurde ein großes Kaminblech gesichert, bevor es vom Sturm weggeweht werden konnte.

Am Saarburger Fruchtmarkt hatte bereits um 14 Uhr eine heftige Sturmböe ein massives Pavillon-Zelt von der Terrasse des Hotels Saarburger Hof am Fruchtmarkt über 20 Meter weit quer über die Graf-Siegfried-Straße in das  große Schaufenster der Marktapotheke geschleudert. Josef Reinert von der zuständigen Versicherung sagte: „Wir können von Glück reden, dass der schwere Pavillon keine Menschen oder Fahrzeuge auf Straße oder Gehweg getroffen hat.“ Polizei und Feuerwehr sicherten die Unfallstelle.

 Sturmschäden auch in der Eifel: Umgestürzter Baum hat die L 34 bei Zemmer-Rodt blockiert.

Sturmschäden auch in der Eifel: Umgestürzter Baum hat die L 34 bei Zemmer-Rodt blockiert.

Foto: Agentur Siko
 Feuerwehreinsatz in der Karthäuserstraße in Trier, auch dort war ein Dach vom Sturm betroffen.

Feuerwehreinsatz in der Karthäuserstraße in Trier, auch dort war ein Dach vom Sturm betroffen.

Foto: Agentur Siko
 Auf der B 49 bei Igel stürzte ein Baum auf ein Auto. Der Fahrer blieb unverletzt.

Auf der B 49 bei Igel stürzte ein Baum auf ein Auto. Der Fahrer blieb unverletzt.

Foto: Agentur Siko
 Am Nachmittag wurde die Höhenrettung der Feuerwehr Beurig zur Verbandsgemeindeverwaltung auf dem Schlossberg in Saarburg alarmiert. Bei dem sich im Wiederaufbau befindenden Bauwerk haben sich Teile der Abdeckung gelöst. Die Plane musste von den Höhenrettern wieder befestigt werden um größere Schäden zu verhindern. Erschwert wurde die Arbeit durch die teils extremen Windböen.

Am Nachmittag wurde die Höhenrettung der Feuerwehr Beurig zur Verbandsgemeindeverwaltung auf dem Schlossberg in Saarburg alarmiert. Bei dem sich im Wiederaufbau befindenden Bauwerk haben sich Teile der Abdeckung gelöst. Die Plane musste von den Höhenrettern wieder befestigt werden um größere Schäden zu verhindern. Erschwert wurde die Arbeit durch die teils extremen Windböen.

Foto: Wilfried Hoffmann

Auch in der Eifel richteten die Sturmböen mit Spitzenwerten um 110 Stundenkilometer Schäden an. In Bitburg war der Wind so heftig, dass einige Teile des Dachs der Stadthalle abgedeckt wurden, der Bereich wurde weiträumig abgesperrt. Glück hatten die Menschen im Raum Wittlich und auch im Hochwald. Größere Schäden von dort wurden nicht gemeldet.

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