Neben dem Denkmal ist weniger mehr - Optik von geplanter Radstation am Trierer Hauptbahnhof geändert

Trier · Reduzierte Gestaltung, hellere Farbe: Die Stadtwerke bessern die Fassade der geplanten Radstation am Hauptbahnhof nach. Eine Baugenehmigung gibt es noch nicht.

 Der alte Schuppen neben dem Bahnhof ist abgerissen und Geschichte. Hier soll die Fahrradstation entstehen, die zugleich eine Reihe weiterer Funktionen hat. TV-Foto: Friedemann Vetter

Der alte Schuppen neben dem Bahnhof ist abgerissen und Geschichte. Hier soll die Fahrradstation entstehen, die zugleich eine Reihe weiterer Funktionen hat. TV-Foto: Friedemann Vetter

Foto: Friedemann Vetter (ClickMe)

Auf Vorschlag des städtischen Architektur- und Städtebaubeirats (ASB) haben die Stadtwerke ihren Entwurf für die geplante Fahrradstation am Trierer Hauptbahnhof in mehreren Punkten abgeändert. "Im Grunde genommen geht es lediglich um Details an der Fassade", sagt SWT-Architekt Christian Reinert.
In seiner Novembersitzung hatte der ASB betont, dass die Radstation das Gebäude des Hauptbahnhofs nicht in den Schatten stellen dürfe. "Wir haben daher die Optik unseres Gebäudes etwas zurückgenommen", sagt Reinert.
Insgesamt wird der Kubus etwas vom Haupteingang des Bahnhofs in Richtung Parkhaus Ostallee abgerückt. So soll eine Abstandsfuge zwischen Denkmal und Neubau entstehen. Dadurch würden auch die denkmalgeschützten alten Pilaster der Bahnhofsüberdachung mehr freigestellt, erklärt Reinert.
Außerdem sollen die ursprünglich stark betonten Eingänge zur Radstation nun weniger auffällig gestaltet werden. "Und auch der Anstrich wird etwas heller ausfallen als von uns anfangs geplant, damit die Sandfarbe des Denkmals Hauptbahnhof besser zur Geltung kommt", erläutert der Architekt.
Die geänderten Pläne wollen die Stadtwerke übernächste Woche den Mitgliedern des ASB - fünf freie Architekten aus ganz Deutschland - zukommen lassen. "Sobald der Beirat sein Okay zu dem geänderten Entwurf gibt, reichen wir bei der Stadtverwaltung den Bauantrag ein", sagt Reinert. Und sobald das städtische Bauamt diesen genehmigt, könne mit dem Bau begonnen werden. "Ich schätze, dass das wohl nicht vor Ende August sein wird", erklärt der SWT-Architekt. Dann könne allerdings alles ganz schnell gehen: "Durch die modulare Bauweise benötigen wir nur rund sechs Monate Bauzeit. Im Frühjahr 2018 können wir die Anlage dann voraussichtlich eröffnen."
Die Idee zu einer Radstation am Hauptbahnhof war bereits 2006 geboren worden, 2008 sagte das Mainzer Verkehrsministerium der Stadt dafür einen Zuschuss zu. 2013 tat sich die Stadt mit den Stadtwerken zusammen, die das Gelände Ende 2016 von der Bahn kaufte und im Auftrag der Stadt die Radstation baut. Seitdem haben sich die Planungen weiter verzögert. Unter anderem, weil nicht ausreichend berücksichtigt worden war, dass das Gelände, auf dem die Radstation gebaut werden soll, in der Denkmalschutzzone des Hauptbahnhofs liegt (der TV berichtete am 11. April).
Die Radstation kostet insgesamt eine Million Euro, das Land übernimmt davon 167 000 Euro.Extra: MEHR ALS NUR EINE FAHRRADGARAGE


Herzstück der Radstation am Trie rer Hauptbahnhof wird eine Fahrradabstellstation mit 164 Stellplätzen auf 165 Quadratmetern. Die Räder werden auf zwei Ebenen übereinander diebstahlsicher abgestellt. Der Zugang soll rund um die Uhr möglich sein. Lademöglichkeiten für E-Bikes und Stellflächen für Fahrradanhänger sind vorgesehen. Fahrradwerkstatt: Auf 180 Quadratmetern ziehen Werkstatt, Verleih und Verkauf um, die der Bürgerservice in seinem Fahrradladen am Bahnsteig anbietet. Wache für die Bundespolizei: Für die Bundespolizei, die für die Sicherheit am Bahnhof zuständig ist, wird ebenfalls eine kleine Büroeinheit geschaffen und an den Bund vermietet. Öffentliche Toilettenanlage: Die SWT errichten im Neubaukomplex auf etwa 50 Quadratmetern eine öffentliche Toilettenanlage, die seitens der Bahn betrieben werden wird. Parkplätze und Carsharing: Neben dem Neubau werden neue Parkplätze für Carsharing entstehen. Autostellplätze, zum Beispiel für Kunden, die am Bahnhof auf Rad oder Zug umsteigen, sollen das Angebot abrunden.

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