Gewitter (Update) Schwere Unwetter am Donnerstag: Erneuter Hangrutsch in Trassem, Land unter in Pölich (Fotos/Video)

Pölich · Über die Region sind am Donnerstag schwere Unwetter gezogen. In Trassem hat am Abend ein erneuter Hangrutsch das Dorf unter Wasser und Schlamm gesetzt. Land unter war am Nachmittag auch in Pölich. Hunderte Einsatzkräfte der Feuerwehr kämpften bis in den späten Abend gegen die Wassermassen.

Erneuter Hangrutsch in Trassem, Land unter in Pölich
Foto: Wilfried Hoffmann

Die Feuerwehr ist zu zahlreichen Einsätzen wegen überfluteter Straßen und vollgelaufener Keller ausgerückt.

Gegen 18 Uhr wurde für Trassem (Kreis Trier-Saarburg) Unwetteralarm ausgelöst. Nach dem Unwettern am Tag zuvor und dem 29. April ist es das dritte Unwetter innerhalb von vier Wochen.

Schon aus weiter Sicht war das Wolkengebilde erkennbar. Urplötzlich goss es wie aus Kübeln. In der Ortsdurchfahrt staute sich das Wasser, weil die Kanalisation diese Wassermassen nicht mehr bewältigen konnte.

Es war der stärkste Niederschlag in den vergangenen Wochen. 30 Häuser waren in der Ortslage Trassen betroffen. Schlamm und Geröll trafen wieder und zum dritten Mal schwer das Anwesen von Uwe Füllig „Unterm Halstenberg“. Mehrere Kubikmeter Schlammsand bedecken den Garten und Terrassenbereich.

Schweres Unwetter in Pölich
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Schweres Unwetter in Pölich

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Foto: TV/Florian Blaes

Sintflutartig liefen die Schlammmassen über eine Treppe in die Garage und unteren Räumlichkeiten. Auch bei einigen Nachbarn liefen die Keller voll Schlamm.

Die Einsatzkräfte konzentrierten sich zunächst auf die am schwersten betroffenen Einsatzstellen. Gullydeckel wurde geöffnet und die Siebe herausgenommen. Schmutzwasserpumpen wurden mehrfach in den Anwesen installiert. Die Saarburgerstraße/B 407 musste zeitweilig voll gesperrt werden, um die Geröllmassen mit schwerem Gerät des Technischen Hilfswerks zu beseitigen.

Auch im Wohngebiet „Unterm Halstenberg“ kamen Radlager zum Einsatz. Mehrere hundert Sandsäcke wurden von der Feuerwehr und dem THW zu den Brennpunkten zur Absicherung von Gefahren gebracht und eingesetzt.

Auch im unteren Bereich der Ortsgemeinde „Perdenbach“ und der Kirschstraße liefen Keller und Nebenanbauten voll. Nach etwa einer Stunde ließ der Starkregen nach und die Lage entspannte sich etwas. Nun konnten die Einsatzkräfte auch mit den Aufräumarbeiten in den Gebäuden beginnen und die Fahrbahnen und Gehwege von Schlamm befreien.

Ein Wohnhaus musste in Anwesenheit der Polizei durch die Feuerwehr geöffnet werden. Hier war durch Wassermassen Gefahr im und an dem Gebäude in Verzug, die Bewohner waren nicht zu Hause.

Verbandsgemeindebürgermeister Jürgen Dixius und Ortsbürgermeister Roland Konter, sowie der Leiter der Polizeiinspektion Saarburg, Harald Lahr ließen sich durch die Wehrleitung der Verbandsgemeinde Saarburg, Bernhard Hein, über aktuellen Einsatzstand informieren.

Nach und nach trafen die Einsatzkräfte am Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Trassem ein. Hier gab es Stärkung und Getränke, die seitens der Kräfte des DRK Ortsverein Saarburg organisiert wurde.

Im Einsatz waren rund 200 Einsatzkräfte der Feuerwehren der Verbandsgemeinde Saarburg, die Wehrleitung der VG Saarburg, der THW Ortsverband Saarburg, die Polizeiinspektion Saarburg, die Straßenmeisterei Saarburg und des DRK Ortsverein Saarburg.

Gegen 23 Uhr wurde der Einsatz beendet. Die Wehrleitung der VG Saarburg und Bürgermeister Jürgen Dixius bedankten sich bei den Einsatzkräften für ihre tatkräftige Unterstützung.

Besonders betroffen war am Donnerstag Nachmittag der kleine Ort Pölich. Dort ergossen sich Schlamm und Geröllmassen mit Wasser von den Weinbergen in die Ortsmitte.

Anwohner der Straße „Im Winkel“ berichteten, das der Regen gegen 15.30 Uhr anfing. Mehr als 30 Minuten dauerte der Starkregenschauer mit Gewittern an.

Dann wurde es laut an Ende der Straße. Oberhalb der Weinberge wurde in der vergangenen Woche ein Schotterweg neu angelegt. Die enormen Regenmengen brachten den Weg in Bewegung. Die braune Brühe floss durch einen Weinberg den Weg ins Tal bis zur B53 hinunter.

Zentimeterhoch schossen Schlamm- und Wassermassen bis zur Seniorenresidenz St. Andreas. Dabei wurden einige Keller und Garagen geflutet.

Auch das Seniorenheim war getroffen. Da es am tiefsten Punkt des Dorfes liegt, lief das Wasser dort in die Kellerräume und den Aufzugsschacht.

Stundenlang reinigte die Feuerwehr die Straßen vom Schlamm. Mit privaten Baggern wurden die Geröllmassen von den Straßen geschoben. Eine Messstation im Ort zeigte an, das während des Schauers mehr als 40 Liter Regen gefallen waren.

Auch in den Ortschaften Schleich und Mehring mussten Keller leer gepumpt werden.

Im Einsatz waren die FEZ und Wehrleitung VG Schweich, die Feuerwehren Pölich, Mehring, Klüsserath, Longuich, Schleich und Schweich.

In und um Hermeskeil sind nach bisherigen Informationen einige Keller vollgelaufen.

Währenddessen blieb es in Trier am Abend ruhig. „Nur Regen“, so die Feuerwehr.

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