Rotlichtmilieu Dritter mutmaßlicher Zuhälter in Trier verhaftet (Update)

Trier · Wegen des Verdachts auf Menschenhandel und Zuhälterei hat die Polizei in den vergangenen Tagen in Trier zwei Frauen und einen Mann festgenommen.

 Die Polizei hat in einem Trierer Bordell zwei Menschen festgenommen wegen des Verdachts auf Zuhälterei und Menschenhande (Symbolbild).

Die Polizei hat in einem Trierer Bordell zwei Menschen festgenommen wegen des Verdachts auf Zuhälterei und Menschenhande (Symbolbild).

Foto: dpa/Andreas Arnold

Wegen des Verdachts auf Menschenhandel und Zuhälterei sind zwei Frauen am Dienstag, 16. April, in einem Trierer Bordell festgenommen worden. Am heutigen Mittwoch, 24. April, wurde ein Mann dem Untersuchungsrichter in Trier vorgeführt. Auch er sitzt seitdem in Haft, wie Mario Mannweiler von der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz gegenüber volksfreund.de bestätigte. Die Koblenzer Behörde ist für Auslieferungen nach europäischen Haftbefehlen zuständig.

Das eigentliche Ermittlungsverfahren wird von den luxemburgischen Strafverfolgungsbehörden geführt. Die Trierer Polizei und die deutsche Staatsanwaltschaft leisteten bei den Festnahmen Rechtsbeihilfe. Die Verhaftungen seien ein „Ermittlungserfolg im Rahmen des Menschenhandels und der Zuhälterei“, hatte die luxemburgischen Polizei am Mittwochmittag mitgeteilt.

Bei den in Trier Festgenommenen handelt es sich laut Generalstaatsanwaltschaft um eine 57-jährige Französin, eine 28-jährige Rumänin und einen 43-jährigen Rumänen. Gegen alle drei seien bereits im Vorfeld Auslieferungshaftbefehle erlassen worden, erläutert der Leitende Oberstaatsanwalt Mannweiler. Das Trio befinde sich derzeit in Auslieferungshaft.

Weitere Einzelheiten – etwa, in welchem Trierer Bordell die beiden verdächtigen Frauen geschnappt wurden – sind bislang nicht bekannt.

Peter Fritzen, Leitender Oberstaatsanwalt in Trier, bestätigt lediglich auf volksfreund.de-Nachfrage: „Es trifft zu, dass am 16. April die Geschäftsräume eines Nachtclubs in Trier und weitere Objekte durchsucht worden sind. Ein luxemburgischer Untersuchungsrichter hatte die Staatsanwaltschaft Trier mit einer europäischen Ermittlungsanordnung um Rechtshilfe ersucht.“ Hausdurchsuchungen und Festnahmen seien von Beamten der Staatsanwaltschaft Trier und der Kriminalpolizei Trier – in Anwesenheit luxemburgischer Kriminalbeamter – durchgeführt worden.

Darüber, um welchen Nachtclub es sich handele, könne er keine Auskunft geben, sagt Oberstaatsanwalt Fritzen. „Das obliegt den luxemburgischen Strafverfolgungsbehörden“, sagt Fritzen.

Die zuständige Staatsanwaltschaft in Luxemburg war für volksfreund.de bislang allerdings nicht telefonisch zu erreichen.

Die luxemburgischen Strafverfolgungsbehörden verdächtigen die beiden Frauen und den Mann der organisierten Prostitution. „Die Tatorte liegen in Luxemburg, die Ermittlungen beziehen sich aber auch auf Nachtclubs und Bordelle im Raum Trier und im Saarland“, erläutert der Koblenzer Leitende Oberstaatsanwalt Mannweiler.

Das Oberlandesgericht Koblenz und die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz müssen nun über die Zulässigkeit und die Bewilligung der Auslieferung der Festgenommenen entscheiden.

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