Die Zeit der Leiden ist vorbei

Freudenburg · Ein Gefühl der Befreiung: Freudenburg feiert die Freigabe der Ortsdurchfahrt mit Musik, dem Shanty-Chor und Straßentheater.

 Freie Fahrt: Der zehnjährige Konstantin Gerardy durchtrennt das Band zur Verkehrsfreigabe in der Freudenburger Ortsdurchfahrt. Auch Politprominenz ist dafür nach Freudenburg gekommen. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Freie Fahrt: Der zehnjährige Konstantin Gerardy durchtrennt das Band zur Verkehrsfreigabe in der Freudenburger Ortsdurchfahrt. Auch Politprominenz ist dafür nach Freudenburg gekommen. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer (doth), Herbert Thormeyer ("TV-Upload Thormeyer"

Freudenburg Dreieinhalb Jahre Einschränkungen in der Bewegungsfreiheit, Lärm und Staub liegen hinter den Freudenburgern. 3,6 Millionen Euro wurden in und unter der Ortsdurchfahrt in Kanälen und Leitungen verbaut. Gewerbetreibende schimpften über Einbußen aufgrund ausbleibender Kunden. Hausfrauen und -männer mussten schon mal die Wäsche zweimal waschen. Aber am Tag der Verkehrsfreigabe schien alles vergessen.
Die Staatssekretärin des Mainzer Verkehrsministeriums, Daniela Schmitt, sieht in der Fertigstellung der Landesstraßen 131 und 133 eine wichtige Verbindung wiederhergestellt, die für die gesamte Region wichtig ist: "Das gilt grenzüberschreitend." Auf den zusammen 1,7 Kilometern sei Freudenburg sicherer und schöner geworden: "Sie sind auch jetzt auf dem neuesten Stand der Technik, was die Telekommunikation angeht."
Den Löwenanteil der Kosten steuerte das Land mit 1,7 Millionen Euro bei. Der Anteil der Ortsgemeinde für Gehwege und Gestaltung der Freiflächen liegt bei 950 000 Euro. Die Verbandsgemeindewerke brachten mit neuen Versorgungsleitungen ihren Anteil von 900 000 Euro ein.
Mobilität sei ein wesentlicher Faktor für den Erfolg einer Region, findet die Staatssekretärin.
"Die Geduld hat sich gelohnt", freut sich auch die Baudirektorin des Landesbetriebes Mobilität in Trier, Edeltraud Bayer. Sie dankte für die Zusammenarbeit von der Planung bis zur Bauausführung. Besonders lobt Bayer die schön gewählte Bepflanzung am Straßenrand.
"Bei Baustellen muss man halt in Kauf nehmen, dass es Krach und Dreck gibt", sagt Gertrud Herzner, die in der Mettlacher Straße hautnah erlebte, wie aus Krach und Dreck doch wieder eine neue Straße wurde. "Wir wussten doch, dass es was Schönes wird", hat sich die Anliegerin immer wieder getröstet, auch als sie durch den Staub, den Autos auf dem als Umleitung dienenden Feldweg aufwirbelten, die Wäsche wieder von der Leine in die Waschmaschine stecken musste.
"Der Viezweg und der Herker waren sehr kaputt", bedauert die Freudenburgerin. Dem stimmt auch Ortsbürgermeister Bernd Gödert zu: "Das war wirklich kein Zuckerschlecken." Als die Baustelle am Marktplatz angekommen war, war Schluss mit lustig. Der Ortschef dankte ausdrücklich der Gemeinde Mettlach, die erlaubte, Umleitungen auch über ihr Gebiet zu führen. Auch die Polizei habe die Situation mit Augenmaß angenommen. "Hier ist ein Mammutprojekt geschafft worden", sagt Gödert erfreut. Den Segen dazu sprach Pastor Christian Struwe. Der zehnjährige Konstantin Gerardy führte die Schere, um symbolisch ein Band durchzutrennen und den Weg freizumachen. Ein letztes Mal gab es Stau im Freudenberger Ortskern. Jetzt fließt der Verkehr wieder reibungslos durch diese bedeutende Verkehrsader.
Bereits am Tag zuvor hatten sich die Festgäste in einem Dämmerschoppen auf den großen Tag eingestimmt. Die Freigabe wurde mit einem Fest mit Musik, dem Gesang des Freudenburger Shantychors und Straßentheater gefeiert.
Extra: JETZT KOMMT TRASSEM AN DIE REIHE


Für Ende des Jahres ist der Start der Bauarbeiten an der Ortsdurchfahrt in Trassem geplant. "Wir haben uns schon in Freudenburg informiert, wie das so ist", sagt Ortsbürgermeister Roland Konter am Rande der Verkehrsfreigabe. Die genauen Absprachen mit dem Landesbetrieb Mobilität bezüglich der Länge der Bauabschnitte und der möglichen Umleitungen kämen aber erst noch.

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