Bundesministerium belohnt Irscher Mut zu neuen Wegen

Irsch · Die Irscher Karnevalsgesellschaft erhält 10 000 Euro aus einem bundesweiten Programm. Mit dem Geld werden Initiativen zur Integration von Flüchtlingen im ländlichen Raum unterstützt.

 Treffen zwischen Karnevalsrequisiten: Staatssekretär Peter Bleser (Vierter von links) übergibt Rüdiger Schneider, dem Vorsitzenden der Irscher Karnevalsgesellschaft (Dritter von links), die Urkunde zum Förderprogramm 500 Landinitiativen. Mit im Bild (von links): Gisela Wallrich, zweite Vereinsvorsitzende, Ortsbürgermeister Jürgen Haag, Landrat Günther Schartz, Maja Brandscheid und Bürgermeister Jürgen Dixius. TV-Foto: Marion Maier

Treffen zwischen Karnevalsrequisiten: Staatssekretär Peter Bleser (Vierter von links) übergibt Rüdiger Schneider, dem Vorsitzenden der Irscher Karnevalsgesellschaft (Dritter von links), die Urkunde zum Förderprogramm 500 Landinitiativen. Mit im Bild (von links): Gisela Wallrich, zweite Vereinsvorsitzende, Ortsbürgermeister Jürgen Haag, Landrat Günther Schartz, Maja Brandscheid und Bürgermeister Jürgen Dixius. TV-Foto: Marion Maier

Foto: (h_sab )

Irsch Die Mitglieder der Irscher Karnevalsgesellschaft Närrisches Saarschiff können sich freuen. Ihr neuestes Projekt, ein Anbau für ihre sogenannte Volksbankhalle, bekommt breite Unterstützung. Staatssekretär Peter Bleser überbrachte die frohe Kunde aus dem Bundeslandwirtschaftsministerium. Das Ministerium fördert den Anbau mit 10 000 Euro aus dem bundesweiten Programm 500 Landinitiativen. Mit diesem Programm werden Projekte zur Integration von Flüchtlingen im ländlichen Raum unterstützt. Bleser sagte: "Nirgends können Flüchtlinge besser integriert werden als in den Dörfern. Dort ist der Kontakt zu den Mitbürgern gleich da und die Vereine kümmern sich."
In Irsch hat die Karnevalsgesellschaft im vergangenen Jahr einen Projekttag mit 30 Kindern und Jugendlichen organisiert. Die Hälfte von ihnen waren junge Flüchtlinge aus der Verbandsgemeinde Saarburg, die andere Hälfte einheimische Kinder. Sie haben an dem Tag mit handwerklichen Maschinen nach Lust und Laune gewerkelt. Die Kleineren haben gebastelt und gemalt. 20 Helfer aus dem Verein haben den Projekttag begleitet.
Dabei ging es darum, dass sich der Nachwuchs kennenlernt und Verständnis füreinander entwickelt. Doch nicht nur das. Rüdiger Schneider, erster Vorsitzender des Närrischen Saarschiffs, sagte: "Unser Ziel ist es, die Kinder über das Projekt in die Vereinsstruktur zu integrieren." Bei fünf von ihnen habe das gut funktioniert, sie hätten bei der Kinder- und Jugendsitzung in Irsch mitgemacht.
Der Projekttag soll wiederholt werden - in diesem Jahr im August. Die Initiative wurde bereits mit dem Brückenpreis des Landes ausgezeichnet. Nun will der Karnevalsverein laut Schneider Werkzeugkisten und Schutzkleidung für die Jugendlichen anschaffen. Um diese zu lagern, soll der Hallenanbau entstehen. Platz soll in der Jugendwerkstatt auch für die Requisiten sein, die in der Halle der Karnevalsgesellschaft für die Theatergruppe von Maja Brandscheid an der Grundschule entstehen. Auch bei Brandscheids Kindertheater sind Flüchtlingskinder dabei. Sie sagte: "Gerade beim Tanzen und Singen sind sie leicht zu integrieren. Texte kann man auch pantomimisch vermitteln." Letztendlich würden die Kinder dabei aber auch die Sprache lernen. Nicht nur das Bundeslandwirtschaftsministerium wird den geplanten Anbau des Närrischen Saarschiffs unterstützen. Jürgen Dixius, Bürgermeister der VG Saarburg, kündigte beim Ortstermin an, dass die Verbandsgemeinde 5000 Euro zu dem "gelungenen Projekt" beisteuere. Dixius erinnerte daran, dass die VG von Anfang an auf eine dezentrale Unterbringung der Flüchtlinge gesetzt habe. Ortsbürgermeister und Räte hätten umgehend zugesagt, ihren Beitrag zur Integration zu leisten. Landrat Günther Schartz lobte die Kreativität der Irscher angesichts des Themas Integration.
Rüdiger Schneider bedankte sich für die Unterstützung. Die Karnevalsgesellschaft in Irsch ist mit 350 Mitgliedern der zweitgrößte Verein des Orts. Der Vorsitzende sagte: "Auch in Irsch trifft man sich übers Jahr nicht mehr so. Der Verein versucht durch die alljährliche Kampagne das Dorf über die Generationen hinweg zusammenzuhalten." Mit der Kooperation im handwerklich-kreativen Bereich mit der Grundschule und dem Projekt mit den Flüchtlingskindern habe der Verein neue Wege des gesellschaftlichen Engagements eingeschlagen. Der Hallenbau soll mit großer Unterstützung der Vereinsmitglieder im Juli beginnen und im Frühjahr 2018 fertiggestellt werden.

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