Terrorverdächtiger nicht als Gefährder eingestuft

Prüm · Zwei Monate nach der Festnahme eines mutmaßlichen Taliban-Kämpfers in Prüm hat der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) weitere Details zu den Hintergründen bekanntgegeben. Demnach waren an dem Einsatz gegen den 21-jährigen Afghanen insgesamt 34 Polizeibeamte beteiligt, sagt Lewentz auf eine Anfrage des Eifeler CDU-Landtagsabgeordneten Gordon Schnieder.

Waffen, Munition oder Sprengstoff seien bei dem Terrorverdächtigen nicht gefunden worden. Der Mann war auch nicht als Gefährder eingestuft.

Ein Spezialeinsatzkommando hatte den seit einem Jahr in Prüm lebenden Asylbewerber Ende Januar festgenommen (der TV berichtete) . Der Terrorverdächtige sitze nach wie vor in Untersuchungshaft, sagte gestern eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft.

Der junge Mann soll sich vor drei Jahren den Taliban angeschlossen haben und Leibwächter eines sogenannten Kreisverwalters der islamistischen Terror-Bewegung gewesen sein. In dieser Funktion soll er nach den Ermittlungen der Bundesanwaltschaft auch einen "Vollstrecker von Todesurteilen" begleitet haben. Die Talibanopfer seien überwiegend afghanische Regierungs- und Militärangehörige gewesen.

In Prüm lebte der 21-Jährige gemeinsam mit anderen Asylbewerbern in einem Wohnblock am Stadtrand. Ein möglicher Prozess gegen den Beschuldigten fände vor dem Staatsschutzsenat des Koblenzer Oberlandesgerichts statt. Bei einer Verurteilung droht ihm die Abschiebung.

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