Schönecken ehrt Flüchtlinge für ehrenamtliche Arbeit

Schönecken · Der Gemeinderat Schöneckens hat in geheimer Abstimmung über die Sieger des Bürgerwettbewerbs 2016 befunden. Neben der Junggesellensodalität stehen zwei Projekte rund um das Thema Flüchtlingsarbeit auf der Siegertreppe.

Ehrenamtler leisten mitunter Unfassbares in ihrer Freizeit - doch wie soll man ihnen angemessen für diesen Dienst an der Allgemeinheit danken? Im Flecken pflegt die Ortsgemeinde bereits im siebten Jahr eine schöne Möglichkeit: Jeweils zu Ostern zeichnen die Ratsmitglieder beim Bürgerwettbewerb besonders verdiente Schönecker aus.

"Auch in diesem Jahr zeigt der Bürgerwettbewerb wieder, wieviel positives Engagement von den Schöneckern aufgebracht wird", sagt Ortsbürgermeister Matthias Antony. Er freue sich, dass die Zahl der eingereichten Wettbewerbsbeiträge erneut hoch geblieben sei.

"Eine wachsende Zahl von Initiativen unterstreicht weiterhin das Engagement und die Verbundenheit der Schönecker mit ‚ihrem Flecken'. Im letzten Jahr waren dies insgesamt elf Projekte."

Sechs von ihnen sind alte Bekannte, die teils seit vielen Jahren mit von der Partie sind. Ein Projekt zur Sanierung des Sportplatzgebäudes war auf zwei Jahre angelegt, vier Initiativen sind Neugründungen. Der Gemeinderat hatte bei seiner geheimen Abstimmung also einmal mehr die Qual der Wahl.

Der erste Preis, dotiert mit 300 Euro, geht an eine Gruppe afghanischer Flüchtlinge, die gemeinsam mit Werner Krämer die Gehwege auf dem Gefallenenfriedhof wieder instand gesetzt haben. Die jungen Männer hätten in Schönecken eine sichere Zuflucht gefunden, sagt Antony. Die Instandsetzung sei auch zu verstehen als "Dankeschön".

Sie seien aus eigener Anschauung vertraut mit den Schrecken von Krieg und Gewalt. Die Sanierung der Gehwege ist quasi auch ein Beitrag dafür, dass diese Schrecken in Schönecken nicht in Vergessenheit geraten.

Auch der zweite Platz geht an eine Gruppe junger Männer, in diesem Fall an die Junggesellensodalität "Zaldietschen". Seit langer Zeit kümmern sie sich schon um die Pflege der gemeindlichen Grillhütte in der Schönecker Schweiz. Voriges Jahr haben sich die jungen Herren allerdings richtig reingekniet und die einst zugige offene Hütte mit Fenstern und einer Tür ausgestattet - ermöglicht wurde dies durch die Förderung eines Energiekonzerns in Höhe von 2000 Euro.

Antony betont übrigens, dass hier auch dem Schönecker Bauhof gedankt werden müsse: "Die doch erheblichen Umbaumaßnahmen, wären ohne die Hilfe der Mitarbeiter nicht denkbar gewesen."

Der dritte Preis wiederum geht an die engagierte Runde rund um Flüchtlingsbetreuer Werner Krämer. Seitdem die Gruppe afghanischer Flüchtlinge, eben jener Kreis, der den ersten Platz beim Bürgerwettbewerb erzielte, 2016 in den Flecken gekommen sei, habe sich ein engagiertes Netzwerk um Werner Krämer und Elfriede Gansen zusammengefunden. "Täglicher Deutschunterricht, Hilfe bei Behördengängen und oft ganz banale Unterstützung bei der Alltagsbewältigung bot und bietet dieses Netzwerk", sagt Antony.

Dieser Einsatz habe unter anderem den jungen Männern den Zugang zu örtlichen Vereinen geebnet. "Mittlerweile sprechen ‚die Jungs' schon sehr gut bis passabel deutsch und machen erste Gehversuche bei örtlichen und regionalen Handwerksbetrieben. "Schönecken ist durch die engagierten und freiwilligen Helfer ein vorbildliches Beispiel für die Integration von Flüchtlingen geworden", sagt der Ortsbürgermeister.

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