Krankenhäuser Klinik Sankt Joseph in Prüm muss Gehälter kürzen

Prüm · Die wirtschaftliche Lage bleibt ernst im Krankenhaus Prüm: Deshalb verzichten die Beschäftigten für ein Jahr auf einen Teil ihres Gehalts. Die vorübergehende Regelung gilt in allen Abteilungen.

 Das Krankenhaus Prüm.

Das Krankenhaus Prüm.

Foto: TV/Fritz-Peter Linden

Die Trägergesellschaft reagiert auch auf Spekulationen, denen zufolge sogar Mitarbeiter gekündigt worden seien: Das sei nicht der Fall. Monique Heinzen, Vorsitzende der Mitarbeitervertretung im Haus, bestätigt das. Und das Gerücht, dass bereits Kollegen selbst gekündigt hätten, „ist auch nicht wahr“.

Für den Zeitraum, in dem der Verzicht gilt, sind Kündigungen zudem ausgeschlossen. „Gleichzeitig werden tarifliche Erhöhungen – sollten sie sich in dem Zeitraum ergeben – den Mitarbeitern gewährt“, teilt die CTW mit.

„Wir machen das nicht zum Spaß“, sagt Erdem. Aber man müsse, sagt CTW-Geschäftsführer Bernd Koch, „bei der Sanierung einer Einrichtung alle Wege beschreiten“. Sollte sich allerdings „die Entwicklung unerwartet positiv darstellen, wird der Verzicht durch eine Rückzahlung geschmälert“.

Haus in schwieriger Lage: Im Sommer holte die CTW deshalb den Sanierer Theo Korth nach Prüm. Die Geburtenstation hat das Krankenhaus voriges Jahr bereits geschlossen. Nach einem guten Jahr 2015 war unterdessen auch die Zahl der chirurgischen Eingriffe 2016 stark zurückgegangen.

Dennoch will die CTW diese Abteilung ausbauen – und zwar in der Weichteil- (Viszeral-) Chirurgie für die Organe  im Bauchraum. Dazu verpflichtete die CTW vor einigen Wochen auch den neuen Chefarzt Peter Bertram (der TV berichtete).

Das Land hat dem Krankenhaus außerdem 3,5 Millionen Euro für die Sanierung der Operationssäle in Aussicht gestellt. Auch die Schmerztherapie will man ausbauen.

„Begeistert ist natürlich keiner“, sagt Monique Heinzen zur Stimmung angesichts der Kürzungen. „Aber die Mitarbeiter tragen das erstaunlich gut. Und es ist auch gut erklärt worden von der Geschäftsführung.“ Sie glaubt allerdings auch, dass der Verzicht dem Haus helfen werde, die wirtschaftliche Lage zu stabilisieren.

An der Leistung und der Motivation der Beschäftigten werde das nichts ändern, sagt Monique Heinzen: „Alle sind hier nach wie vor darum bemüht, das Beste für die Patienten zu tun. Keine Frage.“

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