Schönes Wetter Motorradsaison startet – und schon steigt die Zahl der Unfälle

Trier · Hauptursachen sind noch immer zu schnelles Fahren und Unachtsamkeit. Die Polizei in der Region setzt auf Aufklärung. Sie hat vor allem die Eifel im Blick.

Motorradsaison startet – und schon steigt die Zahl der Unfälle
Foto: klaus kimmling (kik)

Das schöne Wetter am langen Osterwochenende hat wieder viele Motorradfahrer auf die Straßen gelockt. Allerdings endete manche Tour mit einem Unfall. Am Ostersonntag kam ein Motorradfahrer bei Niedergeckler (Eifelkreis Bitburg-Prüm) in einer Linkskurve nach rechts von der Fahrbahn ab und stürzte von seinem Motorrad. Der Fahrer wurde verletzt. Ursache laut Polizei: nicht angepasste Geschwindigkeit.

Ebenfalls am Ostersonntag verunglückte ein 16-Jähriger, als er zwischen Traben-Trarbach und Kövenig (Kreis Bernkastel-Wittlich) aus Unachtsamkeit auf ein vorausfahrendes Auto auffuhr. Dabei sei er über das Fahrzeugdach des PKW geschleudert und auf die Fahrbahn gestürzt, sagt die Polizei.

Die Motorradsaison hat gerade erst begonnen. Doch bereits jetzt hat die Polizei schon mehr Unfälle registriert als in den ersten vier Monaten des vergangenen Jahres. Laut Polizeisprecher Karl-Peter Jochem waren seit Januar bei 83 Unfällen motorisierte Zweiradfahrer beteiligt. Im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres waren es 65. 2018 starben zehn Motorradfahrer auf den Straßen der Region, das waren drei mehr als 2017. Die Zahl der Verletzten stieg allerdings von 334 auf 372. Insgesamt ereigneten sich im vergangenen Jahr 14 mehr Motorradunfälle als im Jahr davor. Das Risiko eines schweren Verkehrsunfalls liege bei Motorradfahrern deutlich höher als bei allen anderen Verkehrsteilnehmern, teilt die Verkehrswacht mit.

Hauptursachen sind laut Polizei zu geringer Abstand und überhöhte Geschwindigkeit. Gerade zu Beginn der Motorradsaison überschätzten sich viele Motorradfahrer noch.

Aufgrund ihrer Schnelligkeit und der schmalen Silhouette seien Motorradfahrer für andere Verkehrsteilnehmer oft schlecht sichtbar, sagt ADAC-Motorrad-Experte Frank Höher.

Er sieht aber auch die Autofahrer in der Pflicht: „Mehr Partnerschaftlichkeit und eine defensive Fahrweise können viele potenzielle Unfallsituationen entschärfen und Kollisionen verhindern.“

Die Polizei in der Region setzt auf Aufklärung. Vor allem in der Eifel, wo kurvige Straßen und der Nürburgring Motorradfahrer nicht selten zu waghalsigen Fahrmanövern verleiten, wird sie gemeinsam mit Polizisten aus Luxemburg, Belgien, den Niederlanden und Nordrhein-Westfalen unterwegs sein und kontrollieren. Am 19. Mai findet in Trier zudem ein Motorradsicherheitstag statt, bei dem Fahrlehrer Tipps geben. Um sicher unterwegs zu sein, rät die Polizei:

– Immer mit Licht fahren.

– Stets bremsbereit sein.

– Vorausschauend fahren.

– Keine Kurven schneiden.

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