Auslese Zu schade für Glühwein

Noch ein paar Worte zum Thema Glühwein. Mein Kollege Hans-Peter Linz hat in der vergangenen Woche den „Winzerglühwein“ gepriesen. Und er persönlich bevorzuge einen feinherben bis trockenen Riesling-Glühwein von der Mosel.

Sorry, lieber Kollege: Zimt, Zitrone, Gewürznelken und Sternanis in einen Moselriesling rühren – das ist eine Schandtat. Vor allem in diesem Jahr, wo der Riesling wieder einmal hervorragende Qualitäten hervorgebracht hat. Und überhaupt: Ich behaupte, dass kaum jemand die Qualität, geschweige denn die Rebsorte des Grundweines, herausschmeckt. Ob Riesling oder Rivaner, ob Spätburgunder oder Portugieser: Die Gewürze überdecken jedes noch so feine Rebsortenaroma. Und wer sich mit dem einem Kaffeepott ähnelnden Glühweinbeccher die kalten Finger und mit dem heißen Getränk sein Innerstes wärmt, will auch gar nicht erst seine Geschmacksnerven einem solchen Test unterziehen.

Den edlen und unverfälschten Wein sollte man sich dann ein paar Stunden später zu Hause gönnen.

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