Grundstücke in Lösnich begehrt wie warme Semmeln

Lösnich · Im kleinen Lösnich sind zehn neue Bauplätze entstanden. Der Bürgermeister ist überzeugt, dass der Hochmoselübergang den Grund attraktiv macht.

Grundstücke in Lösnich begehrt wie warme Semmeln
Foto: Holger Teusch

Der Ort ist komplett - zumindest vorerst. In der neu angelegten Straße "Auf Oberborn" in Lösnich stehen bereits die ersten sechs Häuser. Teils im Rohbau, teils bereits bezogen. Laut Ortsbürgermeister Winfried Gassen befinden sich auch die übrigen vier Bauherren in den Startlöchern. Mit dem Endausbau der neuen Straße, die eine Verlängerung der bestehenden Kesselstattstraße darstellt, könne wohl bald begonnen werden.

Wie warme Semmeln gingen die 500 bis 600 Quadratmeter großen Grundstücke zum Quadratmeterpreis von 60 Euro (voll erschlossen) weg. 2013 hatte die Gemeinde begonnen, auf dem rund 7000 Quadratmeter großen ehemaligen Weinbergs- und Ackergelände Grundstücke aufzukaufen (zu zwölf Euro pro Quadratmeter). 2015 wurde der Bebauungsplan erstellt. Ein Jahr später waren die Grundstücke verkauft. Es gab mehr Interessenten als Plätze - das Los musste entscheiden.

Ob der Hochmoselübergang, zu dem Lösnich einen direkten Zugang bekommt, eine Rolle spielt? Gassen glaubt daran. "Die B 50 neu hat positive Auswirkungen, weil wir den Zubringer am Ortseingang haben", sagt er. Lösnich liege andererseits aber so, dass man von der riesigen Brücke kaum etwas sehe. Die Bauinteressenten seien vor allem aus den umliegenden Orten, Erden, Zeltingen und Bernkastel-Kues, aber auch aus Trier gekommen.

Der Hochmoselübergang habe nicht den Ausschlag gegeben, dass sie sich für ein Baugrundstück in Lösnich entschieden haben, sagen Caroline und Roman Schwaab: "Wir haben in der Umgebung gesucht und da hat sich Lösnich angeboten."

In seinem Heimatort Erden sei man mit einem Neubaugebiet noch nicht so weit, erklärt Roman Schwaab die Wahl. Für den Weg zu ihren Arbeitsstellen im Mosel- und Salmtal bringe die Brücke keinen Vorteil. Der Zubringer werde aber die Fahrzeit in ihre Hunsrücker Heimat verkürzen, sagt seine Frau. Derzeit zählt Lösnich 467 Einwohner. Durch das Baugebiet könnte die 500er-Grenze übertroffen werden. Damit, so Gassen, habe die Gemeinde ihre Möglichkeiten erst einmal ausgereizt. Grundstücke befänden sich nur noch in privater Hand.

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