Infrastruktur Eine Kurve wird zum Nadelöhr

Wehlen/Zeltingen-Rachtig · Die L 47 zwischen Zeltinger Brücke und Wehlen ist ab Montag zu. Die Umleitung führt über Zeltingen und die Wehlener Brücke. Zum Weinfest der Mittelmosel soll die Strecke frei sein.

 Hier könnte es eng werden, wenn wegen der Sanierung der L 47 wieder Lastwagen durch einen Teil von Wehlen fahren. .

Hier könnte es eng werden, wenn wegen der Sanierung der L 47 wieder Lastwagen durch einen Teil von Wehlen fahren. .

Foto: Klaus Kimmling

Wäre alles so gelaufen wie noch Ende Mai/Anfang Juni geplant, dann wäre die Sanierung der L 47 zwischen der Zeltinger Brücke und dem Stadtteil Wehlen wahrscheinlich schon Vergangenheit. Weil damals nicht sicher gestellt war, dass alle notwendigen Maschinen in der Phase ab dem 11. Juni zur Verfügung stünden, wurde der voraussichtliche Beginn der Arbeiten auf kommenden Montag, 23. Juli, verschoben.

An der Vorgehensweise hat sich nichts geändert. Die Strecke zwischen der Brücke und  Wehlen wird für den gesamten Verkehr gesperrt. Der Verkehr aus Richtung Wittlich und Ürzig/Traben-Trarbach wird über den Zeltinger Kreisel und die Zeltinger Uferstraße zur Wehlener Brücke geleitet.

Das bedeutet auch: In einem Teil Wehlens, dass 2007 nach Jahrzehnten des dauerhaften Verkehrskollapses, vom Durchgangsverkehr befreit wurde, wird mehrere Wochen lang wieder viel los sein. Dabei wiegt besonders, dass auch der Schwerlastverkehr über die Brücke, die Brückenstraße und die Hauptstraße in Richtung Bernkastel-Kues fahren wird. Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) Trier weist diese Umleitung offiziell als Ausweichstrecke aus.

Das hat, so Axel Schmitt, Leiter des Ordungsamtes der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues, einen Grund. Es sei nicht gewünscht, dass vor allem die Lastwagen auf der rechten Moselseite bleiben und die ohnehin stark frequentierte Brücke in Bernkastel-Kues nutzen. Zu verhindern sei dies aber auch nicht.

Für die Zeit der Arbeiten gilt in der Wehlener Hauptstraße und in der Brückenstraße ein absolutes Halteverbot. „Damit soll gewährleistet werden, dass insbesondere der Schwerlastverkehr den Ort zügig ohne Stau durchfahren kann und die Belastung der Anwohner so gering wie möglich ist“, sagt Axel Schmitt. Außerdem werde der Bereich permanent überwacht. „Dann können wir auf eventuelle Missstände direkt reagieren“, kündigt er an.

„Man muss für eine gewisse Zeit auf die Zähne beißen“, sagt die Wehlener Ortsvorsteherin Gertrud Weydert. Ihre Hauptbefürchtung: In der Kurve Hauptstraße/Brückenstraße könnte es durch Lastwagen zu Problemen kommen – vor allem im Begegnungsverkehr. „Man hat uns aber gesagt, dass das funktioniert. Also gehen wir auch erst einmal davon aus“, sagt sie.

Doch nun kommt noch etwas Weiteres hinzu: Ende Mai kündigte der LBM eine Bauzeit von circa vier Wochen an, laut Pressemitteilung vom 18. Juli sind es jetzt circa fünf Wochen. Die verkehrsrechtliche Anordnung spricht sogar von einer Bauzeit bis zum 1. September.

Und was ist das für ein Tag? Der Weinfestsamstag. Da strömen etwa 80 000 Menschen nach Bernkastel-Kues. Und ab dem 27. August, wird bereits das Gestade gesperrt, weil dort an diesem Tag die Aufbauarbeiten für die Weinstraße der Mittelmosel beginnen.

Manfred Kappes, der Ortsbürgermeister von Zeltingen-Rachtig, befürchtet ein Chaos, wenn  ein Großteil des Weinfestverkehrs durch Zeltingen rollt. Gertrud Weydert sieht das für Wehlen genauso.

Und auch Axel Schmitt redet Klartext. „Ab dem 27. August brauchen wir eine Lösung, sonst haben wir dieses Chaos.“

Denn dann müssten Autos und Lastwagen, die sich nicht an die Umleitung halten, über den Moselparkplatz fahren. Und der ist in der Saison sowieso überlastet.

Ortsbürgermeister Kappes hatte den Vorschlag gemacht, die Sanierungsarbeiten noch einmal zu verschieben. Das ist aber nicht möglich. Die Pläne des LBM sehen, so Ordnungsamtsleiter Schmitt, vor, dass ab Oktober der Burgbergtunnel gesperrt wird. Dort muss, wie berichtet, eine Fluchtröhre gebaut werden.

Vom LBM war nur die Pressemitteilung zu bekommen. Darin steht, dass die Bauarbeiten „vor dem Weinfest in Bernkastel abgeschlossen werden können.“

Axel Schmitt reicht das nicht. Er hat am Donnerstag das LBM kontaktiert und dort seine Bedenken und die Ängste aus den Orten klar gemacht. Die Antwort: Die Arbeiten seien am Wochenende 25./26. August auf jeden Fall beendet.

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