Sommerbühne im Ex-Haus: Schalalalala - Kasalla waren da (Fotos)

Trier · Pommes statt Pogo und Jubel statt Joints: "Kölsche Tön" begeisterten gleich mehrere Generationen im Trierer Exhaus.

Sommerbühne im Ex-Haus: Schalalalala - Kasalla waren da (Fotos)
Foto: Karin Pütz

Anwohner in der Nähe des Exhauses sind harte Töne gewöhnt. Bei Auftritten von Punk- und Alternative-Bands wird in der Regel das ganze Viertel mit harten Bässen beschallt.

Doch an diesem Freitag ist es anders. Unter den Menschentrauben vor dem Eingang in der Zurmaiener Straße 114 sind keine Schwarzgekleideten oder Bunthaarigen. Dort steht ein durchaus ZDF-Fernsehgarten-kompatibles Publikum. Heute gibt es Pommes statt Pogo und Jubel statt Joints. Man wartet auf Kasalla - eine Band, die ausschließlich in Kölscher Mundart singt.

Zwar zeigt ihr Emblem einen Totenkopf, dieser jedoch trägt eine rote Nase. Als reine Fastnachtskapelle sehen sie sich aber nicht. Ihr Repertoire reicht von melancholisch (Marie - so wie mit Dir war et nie) über poppig bis leicht rockig. Dem Publikum gefällt die Mischung aus schlageresken Texten und eingängigen Melodien.

Es sei ihr "erstes Date" in Trier, erklärt Frontmann Basti Campmann, und dieses Thema zieht sich als roter Faden durch den Abend. Kasalla erzählen vor allem Geschichten von der Liebe: zu den Menschen, zu den Frauen, zum Leben und zur Stadt Köln. Besonders Textfeste singen bei den Strophen mit, alle anderen steigen bei Refrains wie "Schalalalala, mir kumme aus der Stadt mit K" mit ein.

Dabei identifizieren sich die Älteren mit Zeilen wie "Kumm mer drinke uch met dääne, die im Himmel sin", während die Kinder besonderen Spaß am Hit "Pirate" haben. "Pirate, wild un frei, dreimol Kölle Ahoi", singen auch die Kleinsten mit. Einige von ihnen sind mit Gehörschutz-Kopfhörern ausgestattet und sitzen wie Mickymäuse auf den Schultern der Eltern. Dank Bier und Bratwurst werden sogar jene zufriedengestellt, die eigentlich nur wegen ihres Nachwuchses hier sind.

Dass an diesem Abend außer den knapp 800 Anwesenden sicherlich noch gut weitere 200 Besucher auf das Exhaus-Gelände gepasst hätten, könnte zum Teil an der doch eher unkonventionellen Location für eine Band dieses Genres liegen. Doch ein Nachteil ist das keinesfalls: Das Publikum feiert ohne Gedrängel, die Band liefert gut ab, und alle haben ihren Spaß bei der Sommerbühnenparty.

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