Liebesballaden zwischen Pop und Jazz

Die Hamburger Jazzsängerin Ulita Knaus veröffentlicht mit "Love In This Time" bereits ihre siebte CD. Und die ist der inzwischen 48-Jährigen mit venezolanisch-bulgarischen Wurzeln fantastisch gelungen, keine Rede also von einem verflixten siebten Album!Nach ihrem mit einer Echo-Nominierung geadelten Werk "Moon On My Doorstep" von 2014 legt die inzwischen nicht nur im Jazz ansässige Vokalistin jetzt ein zehn Titel umfassendes Album (knapp 50 Minuten Gesamtspielzeit) vor.

Liebesballaden zwischen Pop und Jazz
Foto: (g_kultur

Darauf hat sie außer einer einfallsreichen Cover-Version von Stevie Wonders "Visions" (10) alle anderen Titel selbst komponiert, zumeist auch mitgetextet. Die Hamburgerin bietet mit "Love In This Time" ein Opus, das einmal sentimental, dann eher wütend ist oder zum anderen zwischen Hoffnung und Resignation steht. Ihr Vorbild Joni Mitchell - und vor allem deren Album "Hejira" von 1976 - ist häufig herauszuhören! Großen Anteil an der herausragenden Qualität von "Love In This Time" tragen auch die fünf virtuosen Mitmusiker der Sängerin: Tino Dorado (Piano und Wurlitzer), Roland Cabezas (Jazzgitarre), Achim Rafain (Electric Guitar, Electric Sitar, Prophet 6 Synth, Electric Bass), Oliver Karstens (Acoustic Bass) sowie Tupac Mantilla (Drums, Percussion, Voice Percussion). Ulita Knaus etabliert sich hierzulande als Meisterin der Liebesballade, angesiedelt zwischen Pop und Jazz. Anspieltipps: Die eingängige Eröffnungsnummer "Zero Days" (1), das schnelle "White Signs on Black Flags" (6) sowie das bereits als Single ausgekoppelte "Quantum Physics of Love"(9). Jörg Lehn
Ulita Knaus: Love In This Time, Must Have Jazz Records, CD 234374 Vertrieb: Membran 2017.

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