Ganz einfach top, basta!

Trier · Vokalformation begeistert mit witzigen Texten in der Tuchfabrik Trier.

 Begeistert das Publikum: die A-cappella-Formation basta. TV-Foto: Martin Möller

Begeistert das Publikum: die A-cappella-Formation basta. TV-Foto: Martin Möller

Foto: Martin Möller (mö) ("TV-Upload M?ller"

Trier Ordentlich sind sie nur zu Beginn. Dann stellen sich die fünf von "basta" scheinbar gesittet nebeneinander auf die Bühne. Wobei ja fast alle im voll besetzten Trierer Tufa-Saal schon wissen: Gleich geht die Post ab - schließlich gehört Trier regelmäßig zu den Anlaufstationen der Männer-Vokalgruppe. Und tatsächlich: Sie ließen sich nicht lange bitten, sondern zeigten, was fünf Sänger auf der Bühne anstellen können.
Es ist eine unauffällige, aber treffsichere Choreographie, sekundiert von einfacher, aber sorgfältiger Lichtregie. Mit den wechselnden Soli verändern sich auch durchdacht die Positionen.
Dazu brilliert das Quintett im schwierigen A-cappella-Genre. Es bleibt in der Aussprache deutlich und nah am Text, zeigt sich im vokalen Background intonationssicher und kultiviert eine vibratolose Tongebung. Als Formation sind Komponist und Textautor William Wahl, seine Kollegen Arndt Schmöle, Werner Adelmann, René Overmann und Nesthäkchen Hannes Herrmann ganz einfach top.
Aber das Schönste bleiben immer wieder die Texte. Basta begibt sich nie auf politisch-theoretische Höhenflüge, lässt den moralischen Zeigefinger beiseite und erspart sich und dem Publikum auch allzu bissige Sottisen. Die Gruppe praktiziert eine Art Alltags-Kabarett. In etlichen Szenen erkennen sich die Besucher wieder und können auch mal erleichtert über sich selber lachen. Wie komisch kann sein, was sich so zwischen Tür und Angel auftut! Ob es um die Putzfrau im Büro geht, die Urlauber-Bierbäuche auf den Kanaren, das "bisschen Hass", das zum Leben gehört, die überzogene Freundlichkeit im aktuellen Umgang miteinander, die Bio-dominierten Essgewohnheiten - stets balanciert basta erstaunlich sicher auf dem schmalen Grat zwischen harmlosem Ulk und bissiger Satire. Und gelegentlich streuen sie mit Balladen wie "Bühne vier" auch eine Portion Reflexion und Selbstreflexion ein. Ein perfekter Mix. Amüsement und Begeisterung unter den gut 200 Besuchern schlugen hohe Wellen. Im Januar 2018 kommt basta wieder in die Tuchfabrik. Bitte vormerken!

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort