Trierer Band Feuer frei für Matches & Co.

Trier · Plattenvertrag, Debüt-Album, ausverkaufte Konzerte: Für die neue Trierer Band Matches läuft es gut. Das liegt auch an der Unterstützung der aktuell erfolgreichsten regionalen Punkband. Aber nicht nur.

 Die Trierer Band Matches (links) hat sich innerhalb kurzer Zeit und mit wenigen Auftritten einen Namen gemacht. Eine Rückkehr nach Trier gibt’s für René Riewer von Prada Meinhoff (mit Christin Nichols).

Die Trierer Band Matches (links) hat sich innerhalb kurzer Zeit und mit wenigen Auftritten einen Namen gemacht. Eine Rückkehr nach Trier gibt’s für René Riewer von Prada Meinhoff (mit Christin Nichols).

Foto: Matches

Ein starkes, rohes Debüt rausbringen, damit große Erwartungen wecken – und sich zugleich rar machen. Das können Matches schon ziemlich gut, auch wenn kein Kalkül dahintersteckt. Die Trierer Band, irgendwo zwischen Punkrock, Garage-Rock und Postpunk zu Hause, hat zwar noch keine zehn Mal gemeinsam auf der Bühne gestanden. Aber dabei immerhin schon bei größeren Festivals wie dem Rock­away Beach Open Air in Losheim oder im ausverkauften Kölner Gebäude 9 Eindruck hinterlassen. Und wenn Tommy, Hanso, Dominik und Karl am 22. Dezember ausnahmsweise mal wieder ein Heimspiel in Trier haben werden – dann spielen sie wieder in einem längst ausverkauften Laden, als Supportband im Exhaus. Wie das geht?

Okay, dabei hilft Love A kräftig mit, die Stammband von Karl Brausch und Dominik Mercier. Das ist eine der ganz wenigen Bands in der Region, die problemlos in jeder Ecke des Landes Hunderte Zuschauer zieht. Und wenn Love A für zwei Shows nach Trier zurückkehren – Gitarrist Stefan Weyer und Sänger Jörkk Mechenbier wohnen inzwischen in Köln und Hamburg – dann muss man sich beim Ticketkauf beeilen. Die Konzerte im Balkensaal am 21. Dezember (Zusatzshow) und das am 22. Dezember mit Matches waren schnell ausverkauft. Dass das schweißtreibende Club­shows werden, kann man sich aber leicht ausmalen, wenn man sich das alles andere als glattpolierte Album „X“ anhört. Ein gemeinsamer Nenner für alle ist die US-Punkband Wipers. Für Johannes Steffen, besser als Hanso bekannt, sind die Auftritte mit Matches ein besonderer Spaß – auch, weil er da wieder an sein eigentliches Lieblingsinstrument darf: „Das Schlagzeug ist für mich auf der Bühne das beste Instrument. Ich schaue auch bei anderen Bands immer vor allem darauf, was der Drummer macht“, sagt er. Viel öfter sieht man ihn bisher allerdings mit Gitarre in der Hand und Mikro vor dem Gesicht: Jaw Knee Music heißt sein Soloprojekt, mit dem er kürzlich Studioaufnahmen in Liverpool gemacht hat. Zudem ist er bei A Hurricane’s Revenge im Einsatz, die ebenfalls schon deutschlandweit unterwegs waren. Wie es zu Matches kam? Die Idee sei vor zwei Jahren an einem Abend in der „Luke“ gekommen. „Ich wollte wieder Schlagzeug in einer Band spielen“, sagt Johannes Steffen. Und die anderen kannte er noch aus früheren Bands – oder aus gemeinsamen Proberaum-Zeiten. Mit Sänger Tommy – der auch mit viel Liebe das Matches-Video „Let Go“ gezeichnet (!) hat – hatte er zudem schon bei Model for Monument zusammengespielt. Da passte es, dass Love-A-Schlagzeuger Karl Brausch den anderen Weg bevorzugte: Er spielt bei Matches Gitarre. Zudem übernahm er gemeinsam mit David Laplant die Aufnahmen zum ersten Album, das bei Rookie Records auf Vinyl und CD erschienen ist.

Regionale Bands haben rund um Weihnachten Konjunktur. Die einmalige Reunion der Wittlicher Punkrocker Raskob Rails (28. Dezember, Exhaus, mit Marvin Go und Prejudged Youth) ist ebenfalls ausverkauft. Für eine Premiere in Trier mit regionaler Beteiligung am 16. Dezember gibt es aber noch Tickets: Dann spielt das in Berlin beheimatete Elektropunk-Duo Prada Meinhoff im Mergener Hof – und wenn man Youtube-Videos und die neue EP als Maßstab nimmt, wird das eine sehr tanzbare Show mit jeder Menge Energie. Der aus Prüm stammende Bassist René Riewer freut sich schon sehr auf den Besuch in der alten Heimatregion – seine Eltern hatten ein Vierteljahrhundert lang das Eifelkino in der Abteistadt betrieben, Riewer hat auch Verwandte in Trier. „Wir werden deutschlandweit neun Termine spielen. Die gesamte Tour stemmen wir auf eigene Faust. Ohne externes Management, ohne Booking-Agentur. Das ist alles selfmade“, sagt er – und hofft, dass an dem Sonntagabend auch was los sein wird. „Ich habe schon als 18-Jähriger mit meinen damaligen Bands die Region unsicher gemacht – vom Altstadtfest übers Zurlaubener und die Dörfer rund um Trier.“ Für Prada Meinhoff – das ist neben Bassist Riewer die deutsch-britische Sängerin Christin Nichols – ist es die erste Headliner-Tour.

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