Infrastruktur Neue Laternen für den Konzer Markt

Konz · Weniger Leuchten, mehr Helligkeit: Die Stadt will die alten Kugellampen im Zentrum durch moderne LED-Stelen ersetzen. Damit folgt sie Vorbildern in der Region und könnte einen netten Nebeneffekt erzielen.

 Auch am Prümer Hahnplatz stehen die LED-Stablaternen.

Auch am Prümer Hahnplatz stehen die LED-Stablaternen.

Foto: TV/Fritz-Peter Linden

Trier hat sie am Hauptmarkt, Wittlich am neu gestalteten Lieser­ufer und Prüm an der Basilika: In diesen drei Orten haben LED-Stelen alte Straßenlaternen ersetzt. Und künftig könnten sie auch in Konz stehen. Der städtische Bauausschuss hat zumindest am Dienstagabend über entsprechende Pläne beraten. Rainer Heib, Mitarbeiter der RWE-Töchter Westnetz und Innogy, hat sie dem Gremium vorgestellt. „LED-Stelen sind im Trend“, sagt er und zeigt dem Ausschuss Bilder aus Wittlich und Prüm, wo sein Unternehmen die Verantwortlichen ebenfalls von der Qualität dieser Leuchten überzeugt hat.

Und der Platz in Konz kann mit diesen Lampen genauso gut wie bisher ausgeleuchtet werden, obwohl zwölf Laternenmasten wegfallen. Statt der 60 Kugeln, von denen zum Teil mehrere an einem Mast hängen, sollen künftig nur noch 21 LED-Leuchten für das Licht sorgen. Zwei Lampen an der Schillerstraße wären demnach fünf Meter hoch, zehn Lampen, die auf dem Markt verteilt stünden, 4,50 Meter. Neun Lampen zwischen den Platanen vor den Gebäuden auf der rechten und der linken Marktseite wären 2,50 Meter hoch. Deren Fassungen sollen das Licht nicht nur nach unten richten, sondern auch zur Seite abgeben. Heib betont: „Wir schaffen dadurch keine andere Situation.“ Es sei auch möglich, eine Seite zu schwärzen, sagt er in Richtung der Anwohner, die sich gestört fühlen könnten. Höhere Leuchten würden an dieser Stelle laut Heib nur die Baumkronen und nicht den Platz beleuchten. Strom für die Marktleute und das Heimat- und Weinfest wird es weiterhin geben. Zudem soll der Brunnen von Strahlern, die in zwei Laternen zusätzlich eingebaut werden können, beleuchtet werden. Das ganze kostet knapp 73 000 Euro. Die zusätzlichen 1900 Euro für die Extra-Strahler würde die Firma Innogy übernehmen, betont Heib.

 Am neu gestalteten Lieserufer in Wittlich stehen solche Stablaternen.

Am neu gestalteten Lieserufer in Wittlich stehen solche Stablaternen.

Foto: TV/Klaus Kimmling

Bis zur Refinanzierung der Investition vergeht jedoch viel Zeit: In der Gesamtrechnung verbrauchen die LED-Lampen 950 Kilowattstunden pro Jahr, die Kugelleuchten 3540. Die Einsparung von 2590 Kilowattstunden entspricht etwa dem Jahresverbrauch eines Zwei-Personen-Haushalts. Rechnet man einen Strompreis von 29 Cent pro Kilowattstunde, liegen die jährlichen Einsparungen bei rund 750 Euro. Trotzdem lohne sich der Wechsel, sagt Heib. „Die Lampen müssten ohnehin irgendwann ausgetauscht werden.“ Hermann-Josef Momper von der FWG und einige andere im Bauausschuss sind skeptisch: „Warum statten wir nicht die Kugellampen mit LED-Technik aus?“ Heib antwortet: „Wir verlieren da Licht.“ Bis zu 25 Prozent des Lichts seien verloren, weil es nicht zielgerichtet eingesetzt werde. Außerdem gebe es kein Ersatzglas mehr. Bürgermeister Joachim Weber (CDU) spricht ein Vandalismus-Problem an: „Die Kugeln werden häufig beschädigt, und es gibt keinen Ersatz mehr.“ Heib führt auch einen anderen Nebeneffekt als Argument für die Investition an: An einen Mast könnte ein W-Lan-Verstärker angebracht werden, der mit dem Vorhaben des Konzer Rathauses korrespondiert, auf dem Marktplatz ein öffentliches W-Lan-Netz zu schaffen (der TV berichtete). Ob die neuen Lampen kommen, entscheidet letztlich der Stadtrat.

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