Großer Park mit Freizeitmöglichkeiten und ein Bach: Plan für Konz gefällt den Bürgern

Konz · Kaum ein Konzept ist so sehnlich erwartet worden wie die Planung für die leeren Flächen am Schwimmbad. Nach der erstmaligen Vorstellung ist die Euphorie groß.

Keine große Straße, kein Möbelhaus und keine Betonwüste durch unkontrollierte Wohnbebauung: Wer den Gerüchten geglaubt hat, die in den vergangenen Monaten über die Flächen zwischen der Fischersmühle und dem Jeuchental in Konz umgingen, ist wohl enttäuscht. Denn das Konzept für den Bereich enthält keine der Befürchtungen. Im Gegenteil: Es soll ein großer Park mit Freizeitmöglichkeiten und einem Bach entstehen.

Plan Der beauftragte Planer Egbert Sonntag vom Büro für Landespflege erläutert das Konzept für den Bereich in einer gemeinsamen Sitzung der Bauausschüsse der Verbandsgemeinde und der Stadt Konz: In dem neuen Park könnten auf dem ehemaligen Freibadgelände zum Beispiel Spiel- und Fitnessgeräte aufgebaut werden. Ein neuer Gehweg soll von der Niedermenniger Straße herunter zum Schwimmbad führen - mit mehreren Windungen und einer sechsprozentigen Steigung. Der Weg könnte am Konzer Bach entlang über das Grundstück der abgerissenen Fischersmühle weiter bis zur Lindenstraße verlaufen.

Hinter dem Stadion im Jeuchental könnten ein Kleinspielfeld und ein größerer Jugendzeltplatz entstehen. Zudem ist neben dem Parkplatz fürs Gymnasium ein Verkehrsübungsplatz möglich.
Der Konzer Bach soll laut Frank Hömme vom Planungsbüro Hömme auf der ganzen Strecke zwischen Jeuchental und Lindenstraße renaturiert werden. Das Gewässer soll auch auf dem Parkplatz unterhalb des Kunstrasenplatzes an die Oberfläche gebracht werden. Es könne später zwischen den schräg angeordneten Stellplätzen hindurchfließen, sagt der Planer. Die Zahl der Stellplätze soll erhalten werden. Allerdings sagt Hömme auch: "Der größte Knackpunkt der Planung bleibt, den Bach im Parkplatzbereich offenzulegen."

Reaktionen Die 15 Zuschauer sind positiv überrascht. Eine Bürgerin meldet sich spontan: "Jetzt ist die Fischersmühle weg, und es ist ein städtebaulich wohltuendes Gefühl, einen offenen Blick in das Tal zu haben." Sie fände es schön, wenn dort kein Wohnhaus mehr gebaut würde. Ein anderer Bürger erklärt vor dem Ausschuss, dass die Renaturierung des Baches kombiniert mit der Naherholung und dem Angebot für Jugendliche toll für Konz sei: "Wer sich erholen will, braucht aber keine zweite Straße."

Bürgermeister Karl-Heinz Frieden äußert sich zu beiden Anregungen. In Bezug auf die Straße meint er: "Wir brauchen dort eine Straße als Ausweichstrecke, wenn die Wiltinger Straße gesperrt ist." Zur möglichen Bebauung meint er: Dort, wo das Bademeisterhaus war, werde auf keinen Fall neu gebaut. Auf dem Grundstück der Fischersmühle sei das möglich, aber nicht notwendig. Die Details müssten noch geklärt werden. Die Möglichkeit, dass die Stadt das Grundstück der Konzer-Doktor-Bürgerstiftung zustiftet, damit diese dort ein Wohnprojekt umsetzen kann ("Neuer Plan für günstige Wohnungen in Konz", TV vom 10. Oktober 2016) spricht am Mittwochabend niemand an.

Nach der Sitzung sagt die Anwohnerin Martina Philippi: "Ich bin angenehm überrascht von dem Konzept." Sie habe aber Bedenken, dass doch noch der Wirtschaftsweg erweitert werde. Diese Bedenken teilt die zweifache Mutter Daniela Weber: "Wir als Anwohner wollen einfach nicht mehr Verkehr haben." Aber: Wenn der Plan so umgesetzt werde, mit Spiel- und Freizeitflächen, sei das eine tolle Sache - gerade für sie und ihre beiden Kinder.
Die Ausschüsse haben das Konzept an die Fraktionen verwiesen. Eine Entscheidung zum weiteren Vorgehen wollen sie jeweils in ihren nächsten Sitzungen treffen.KommentarMeinung

Guter Start fürs neue Tal
Niemand in Konz will eine größere Straße im Jeuchental. Auch der Bau von Häusern auf dem ehemaligen Freibadgelände ist unerwünscht. Nun, nachdem monatelang wild über realistische Möglichkeiten und vollkommen irrwitzige Planungen spekuliert wurde, ist klar: Niemand hatte jemals solche Pläne. Im Gegenteil: Der Bereich rings um das Schwimmbad und das Schulzentrum soll ein moderner Park mit Freizeit- und Spielflächen werden. Das ist eine gute Nachricht für Konz. Die Stadt wird dadurch aufgewertet. Doch das Konzept kann nur ein Anfang sein. Nun beginnt die eigentliche Arbeit. Denn die Gremien und Planer müssen das Konzept im Dialog mit Anwohnern, Vereinen und Jugendlichen mit Inhalten füllen. Bevor es zur endgültigen Entscheidung kommt, bleibt dann vor allem eine Frage: Was kann Konz sich leisten? c.kremer@volksfreund.deSTIMMEN AUS DEM AUSSCHUSS

Extra

Detlef Müller-Greis (FWG) sagt: "Mit dieser Grobplanung ist klar, dass wir ein stadtnahes Erholungsgebiet planen. Das sollten wir so weiter verfolgen." Bürgermeister Karl-Heinz Frieden (CDU) ergänzt: "Ich bin immer wieder missinterpretiert worden, wenn es um die Pläne ging." Er habe immer gesagt, dass dort keine Straße hinkomme. Damit spielt der Bürgermeister auf die Gerüchteküche und auf eine von den Grünen organisierte Bürgerversammlung an, bei der er scharf kritisiert worden war, weil es angeblich einen festen Plan für eine Straße in dem Bereich gebe. Guido Wacht (CDU) gibt zu bedenken, dass drei Asphaltwege zwischen Schulzentrum und Lindenstraße wären, wenn noch ein neuer Radweg gebaut würde. Bernd Henter (CDU) weist darauf hin, dass für größere Veranstaltungen die Parkplätze erhalten bleiben müssten. Elisha Weinandi (SPD) fragt nach der Beteiligung von Jugendlichen bei der Gestaltung des Zeltplatzes und der Freizeitanlagen. Dietmar Grundheber, Geschäftsführer des Jugendnetzwerks Konz, betont, dass die Jugend über Foren an der Detailplanung beteiligt würde. Der Behindertenbeauftragte der VG, Peter Musti, merkt an, dass bei der Gestaltung des Parks und der Freizeitangebote auf die Barrierefreiheit geachtet werden müsse.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort