Delegiertenversammlung der Feuerwehr Zu viele Steine im Weg – Die Brandschützer brauchen die Politik

Pellingen · Der 35. Delegiertentag des Kreisfeuerwehrverbands Trier-Saarburg bot spannende Fachvorträge, eine besondere Ernennung und etwas Kritik.

 Die Mitglieder des Kreisfeuerwehrverbands bei ihrem 35. Deligiertentag.

Die Mitglieder des Kreisfeuerwehrverbands bei ihrem 35. Deligiertentag.

Foto: Volksfreund/Florian Blaes

(bla) Die Pellinger Mehrzweckhalle ist am Freitagabend umschlossen gewesen von  Feuerwehrfahrzeugen – der Grund war erfreulicher, als es den Anschein hatte: Die Mitglieder des Kreisfeuerwehrverbands (KFV) haben sich dort zum jährlichen Delegiertentag des Landkreises Trier-Saarburg getroffen. Dabei waren auch zahlreiche Ehrengäste von Feuerwehr und Politik.

Im Landkreis gibt es derzeit 155 örtliche freiwillige Feuerwehren mit 3500 Aktiven. Dazu kommen 80 Jugendfeuerwehren mit mehr als 1000 Jungen und Mädchen.

„Heute ist nicht mehr Feuer löschen die Hauptaufgabe der Feuerwehr, sondern viele technische Einsätze wie Verkehrsunfälle“, sagte Helmut Reis, 2. Beigeordneter des Landkreises. 2018 soll ein neuer Gefahrgut-Gerätewagen für 400 000 Euro angeschafft werden. Ebenso sei der Digitalfunk eine große Aufgabe, die bewältigt werden soll. „Der gesellschaftliche Stellenwert der Feuwehr ist hoch und ihre Feste sind auch ganz wichtig“, betonte Helmut Reis, bevor er an den Verband noch einen Scheck übergab.

Der Verbandsgemeindebürgermeister von Konz, Joachim Weber, und der Ortsbürgermeister aus Pellingen, Horst Hoffmann, dankten besonders der Feuerwehr Pellingen, die „immer mit dabei ist bei solchen Veranstaltungen und das ist toll“. Denn dort war nach 2016 zum zweiten Mal der Delegiertentag.

„Staat und Land müssen für das großartige Ehrenamt Feuerwehr zusammenarbeiten und Taten walten lassen“, betonte der Bundestagsabgeordente Andreas Steier. Und dafür setze er sich ein. Viele Köpfe seien für eine erfolgreiche Verbandsarbeit notwendig, war sich Peter Gerhards vom Landesfeuerwehrverband sicher.

Er betonte, dass die Erhöhung der Altersgrenze in der Feuerwehr zwar umstritten, aber notwendig sei. Das Anliegen für eine einheitliche Dienstkleidung und einen Dienstausweis wurde 2017 in Angriff genommen. Die Öffentlichkeitsarbeit und Zusammenarbeit mit der Politik sei erfolgreich, so Gerhards.

Der stellvertretende Kreisfeuerwehrinspekteur Christian Neuschwander richtete sich auch an die anwesenden Politiker: „Das Schiff der Freiwilligen Feuerwehr braucht immer wieder die Unterstützung der Politiker. Steine muss man stets aus dem Weg räumen.“

Ein Höhepunkt im vergangenen jahr war die Gründungsfeier Saale- Schwarza in Serrig. Von der Partnergemeinde gab es eine Urkunde und eine besondere Uhr. Diese soll in Zukunft einen Platz im Feuerwehrmuseum Hermeskeil finden.  66 Veranstaltungen gab es 2017 innerhalb des Kreisfeuerwehrverbandes. Neben Klausurtagungen und Feuerwehrleistungsabzeichen gehören auch Ausflüge dazu, erläuterte der Vorsitzende Liesch.

Stolz ist Sabine Bredel, die Leiterin der Bambinifeuerwehren im Landkreis. Denn aktuell gibt es 13 Bambinifeuerwehren mit 147 Kindern. Neugründungen gab es im vergangenen Jahr in Gusenburg und Saarburg. 2018 feiert die Bambinifeuerwehr in Nittel bereits ihr fünfjähriges Bestehen.

Im Kreisjugendfeuerwehrverband gibt es aktuell 82 Jugendfeuerwehren mit 865 Jugendlichen. Ausbilder haben 2017 knapp 5000 Stunden ehrenamtlich mit den Jugendlichen an Übungen, Turnieren, Leistungsabzeichen und dem Zeltlager in Morscheid verbracht. „Das ist eine beachtliche Zahl“, sagte Claudia Krütten mit ihrem Bericht.

Interessant wurde es bei einem Fachvortrag „Sexualisierte Gewalt“ von Dr. Steinmetz aus dem Bistum Trier. Den Delegierten erklärte der Fachmann, wie schnell sexuelle Gewalt passiert. „Sexuelle Gewalt ist schnell gegeben. Da reichen eine kleine Berührung, ein Kuss und Sprüche“, sagte Steinmetz.

Eine besondere Auszeichnung gab es für den ehemaligen ­Bundestagsabgeorneten Bernhard Kaster. Er bekam die Ehrenmitgliedschaft des Kreisfeuerwehrverbandes Trier-Saarburg.

„Ihm war die Feuerwehr immer eine Herzensangelegenheit. Bernhard Kaster hat sich immer wieder aufs Neue für Neubauten und Neuanschaffungen erfolgreich eingesetzt. Bei der Neuregelung des Feuerwehrführerscheins war er maßgeblich beteiligt. Ihm gilt unser Dank“, betonte Matthias Liesch,  Vorsitzender des KFV.

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